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Erben des Blutes 01 – Dunkler Fluch

Erben des Blutes 01 – Dunkler Fluch

Titel: Erben des Blutes 01 – Dunkler Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Leigh Castle
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Geschichte zu machen. Nur dass die Wahrheit vermutlich immer noch die bessere Geschichte war.
    »Äh … nein, Bay. Es ist alles viel verrückter. Es ist … äh …« Sie seufzte, weil sie wusste, wie wahnsinnig das alles klingen musste, egal in welche Worte sie es verpackte. »Ich bin mit zwei Vampiren unterwegs«, sprudelte sie schließlich heraus.
    Bay schnaubte. »Das ist nicht lustig, Lily.«
    »Nein, wirklich. Offensichtlich haben Vampire keine übersinnlichen Fähigkeiten, und sie brauchen mich, um einen Mörder zu finden, den außer mir niemand sehen kann. Es ist … kompliziert.«
    Nur noch ein Knistern war in der Leitung zu hören. Offensichtlich ließ Bay sich Lilys Worte durch den Kopf gehen. »Geben sie dir Drogen?«
    »Nein. Aber ich könnte einen Kaffee brauchen.«
    Die Skepsis, von der vorher glücklicherweise nicht das Geringste zu spüren gewesen war, hatte sich inzwischen voll und ganz Bahn gebrochen. »Und wo sind diese Vampire jetzt? Es ist helllichter Tag!«
    »Sie sind in der Wohnung und schlafen. Es ist ein bisschen anders als in den Filmen. Sie atmen, wie Sterbliche. Aber ich glaube nicht, dass ich sie aufwecken könnte.«
    »Und sie lassen dich tagsüber einfach draußen rumspazieren?«
    Klasse , dachte Lily. Jetzt glaubt sie auch, dass ich verrückt bin. Trotzdem – sie hatte beschlossen, die Wahrheit zu sagen, also würde sie das auch tun.
    »Schau, Bay. Du brauchst mir nicht zu glauben, aber es stimmt, was ich sage. Am Anfang wollte ich das alles nicht, aber inzwischen ist das ein bisschen anders.« Lily musste an Ty denken, der friedlich in dem Bett schlief, in dem sie gemeinsam gelegen hatten. »Meine übernatürlichen Kräfte haben eine größere Bedeutung, als ich dachte. Wenn ich abhaue, werde ich sterben. Du glaubst gar nicht, wie kompliziert Vampire sind und wie viele es von ihnen gibt … zumal ja jeder glaubt, dass sie nur erfunden sind. Aber inzwischen will ich auch gar nicht mehr abhauen. Ich will wissen, was ich bin. Verstehst du das?«
    »Dann steckst du also wirklich in Schwierigkeiten«, erwiderte Bay.
    »Ja«, sagte Lily, die sich nicht recht im Klaren war, welche Teile ihrer Erzählung Bay glaubte und welche nicht. Aber es war schon eine große Erleichterung für sie, überhaupt jemandem davon zu erzählen. »Und nein. Ich werde ziemlich gut beschützt.«
    »Hm. Wann kommst du zurück, Lily?«
    »Ich … weiß es nicht. Hoffentlich sobald ich das erledigt habe, was ich ihrer Ansicht nach erledigen soll. So weit sind wir noch nicht.«
    »Das reicht mir nicht.« Jetzt klang Bays Stimme schneidend. »Ich weiß nicht, wer diese sogenannten Vampire sind oder was sie mit dir gemacht haben, Lily. Auf jeden Fall müssen wir dich da rausholen. Sag mir, wo du bist. Wir sorgen dafür, dass dir niemand wehtut, aber du musst mir sagen, wo du bist.«
    »Das kann ich nicht, Bay«, entgegnete Lily. Sie wusste, sie tat ihrer Freundin weh, aber das war immer noch besser als die Alternative, nämlich dass Bay annahm, sie sei auf schreckliche Art und Weise ermordet worden. Was natürlich immer noch passieren konnte, aber vorläufig ging es ihr so weit gut.
    »Verdammt, Lily, jetzt lass mich dir doch helfen! Ich will dich nicht verlieren!«
    Lily hörte ihre Angst und ihre Qual, und vor lauter Schuldgefühlen wurde ihr ganz elend. Aber sie konnte nichts daran ändern. Mit dem Anruf hatte sie getan, was ihr am Herzen gelegen hatte. Bay wusste jetzt, dass sie noch lebte, und mehr konnte sie nicht tun.
    »Bay, du kannst mir nicht helfen. Und versuch ja nicht, mich zu finden – du würdest bestimmt verletzt, vielleicht sogar getötet werden. Ich hätte dich eigentlich gar nicht anrufen dürfen, aber ich habe es einfach nicht ausgehalten, dass du glaubst, ich wäre tot. Irgendwie werde ich dies hier schon auf die Reihe kriegen, und der Vampir, mit dem ich unterwegs bin … er ist wirklich stark, wirklich ausgebufft. Er wird nicht zulassen, dass mir was passiert.«
    »Oh Gott, Lily, hast du dich etwa mit einem von diesen Irren eingelassen? Bitte sag mir, dass das nicht stimmt. Du weißt doch, was das Stockholm-Syndrom ist … Ich hoffe, du bist klug genug, um zu merken, wenn so was bei dir läuft. Schau zu, dass du da möglichst schnell abhaust, und komm nach Hause!«
    »Bay«, erwiderte Lily. »Ich habe in den letzten Nächten Dinge gesehen, das würdest du nicht glauben. Bitte vertrau mir, dass ich zwischen Einbildung und Wirklichkeit unterscheiden kann. Das hier ist wirklich. Diese Leute sind

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