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Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Titel: Erben des Mondes - Grimoire lunaris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Hasse
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wie ein Blitz durch den ganzen Körper. Wie an einem Band gezogen verließ ich das Café. Ohne auf den Verkehr oder die Menschen um mich herum zu achten, lief ich direkt zur Kornhausgasse, deren Ende sich gabelte und das Portal zu einer anderen Welt zu sein schien.
    Heute war hier mehr los als beim letzten Mal. Schon im Garten waren viele kleine Grüppchen von Menschen versammelt. Der steinerne Mond war mit Spots herrlich beleuchtet und im ersten Kreis um ihn herum waren viele kleine Lichter angebracht. Es sah wunderschön aus. Ich wusste nicht so recht, was ich unternehmen sollte, ich kam mir total fehl am Platz vor. Doch da kam auch schon Malte auf mich zu, mit einer wunderschönen Frau an seiner Seite. Sie hatte dunkles Haar, das sie gekonnt hochgesteckt hatte. Es wirkte, als sei das eine Arbeit von Sekundengewesen, kostete aber sicherlich entweder einen Friseurbesuch oder eine Heidenarbeit, das so hinzubekommen. Dazu trug sie ein herrliches weißes Kleid. Falls man es denn Kleid nennen konnte. Es sah eher aus wie ein ewig langes Stück Stoff, das sie gekonnt um sich drapiert und mit einer silbernen Brosche befestigt hatte. Sie sah mich mit einem traumhaften Lächeln an und stellte sich vor:
    „Sei gegrüßt, junge Victoria. Mein Name ist Lorena, wie du sicher weißt.“
    Wie ein Blitz leuchtete es in meinem Kopf auf. Auch so eine Urzeit-Vertrauens-Erinnerung.
    „Ich begleite bis zur Wiedergeburt Sina Wagner.“
    Wie Sina Wagner? Meine Sina? Meine beste Freundin Sina, die ich schon seit immer kannte? Ich wusste gar nicht, wie ich darauf reagieren sollte, mein Gesichtsausdruck musste aber Bände gesprochen haben. Und genau in diesem Moment trat meine Sina hinter Lorena hervor und grinste mich an.
    Lorena erklärte mir: „Sina ist letzte Woche zu uns gestoßen. Soviel ich weiß, kennt ihr euch ja ziemlich gut. Und so soll es auch sein. Wir ändern zuweilen den Lauf der Dinge ein klein wenig, damit unsere Kinder immer einen von ihresgleichen bei sich haben. Ich habe Sina auf diesem ersten Teil des Weges zur Seite gestanden, so wie Malte dir. Erst nach der Wiedergeburt und der Vergabe eurer Talente kann euer Ausbilder entsprechend bestimmt werden. Ich selber bin auch sehr gespannt darauf. Sina wurde das alles schon erklärt.“
    Die Fragezeichen standen mir riesengroß im Gesicht geschrieben. Ich sah meiner besten Freundin in dieAugen und deutete die Frage an, warum sie mir nichts davon erzählt hat.
    „Es ist Niemandem erlaubt, Kontakt aufzunehmen, bevor es an der Zeit ist. Sina wusste, dass du die nächste sein würdest. Wir haben sie bereits darauf vorbereitet. Aber sie konnte es dir nicht sagen. Das entspräche nicht dem Kodex."
    Hatte ich mal wieder laut gedacht?
    „Malte hat dir doch sicherlich erzählt, dass wir Gedanken lesen können, oder etwa nicht?“ Sie sah mir so tief in die Augen, dass ich meinen Blick abwenden musste.
    „Ich fand es viel lustiger, es ihr nicht ganz so einfach zu machen“, beantwortete Malte ihre Frage. „Du hättest ihre Gedanken jedes Mal rauschen hören sollen, wenn ich darauf geantwortet habe. Immer dasselbe: Hab ich das jetzt gerade laut gesagt?“ Die Frage setzte er in Gänsefüßchen in der Luft und lachte dabei mit einem Grinsen, das ihm Lachfältchen um die Augen zauberte.
    Ich konnte es mir nicht verkneifen, gab ihm einen Stoß mit dem Ellbogen in seine Seite und gab dabei ein Schnauben von mir.
    „Du weißt doch, dass du die Neulinge nicht so veralbern sollst. Wie sollen sie uns ernst nehmen, wenn du so unehrlich mit ihnen umgehst“, tadelte Lorena ihn gespielt entrüstet, musste sich dabei jedoch ein Lächeln verkneifen. „Nun lasst uns aber gehen, die Zeremonie wird gleich beginnen.“
    Sina und ich folgten Malte und Lorena.
    „Ich bin so froh, dass wir uns jetzt endlich hier treffen. Ich finde es wahnsinnig unheimlich hier zwischen den ganzen geheimnisvollenErwachsenen.“ Sina nahm meine Hand und drückte sie. „Was hat man dir alles erzählt, nachdem du dazu gestoßen bist?“
    „Nicht sonderlich viel.“ Ich schaute griesgrämig in Maltes Richtung. „Nur was wir sind und eine kurze Geschichtsstunde darüber. Was hat man dir erzählt?“ „Heute wird die Wiedergeburt stattfinden. So nennen sie das Aufnahmeritual für die Kinder des Mondes. Bei der Zeremonie werden wir unsere Kräfte erhalten, besondere Fähigkeiten, die wir im Laufe unserer Ausbildung kontrollieren lernen und anwenden können. Mir wurde aber auch nur kurz gesagt, was es für Kräfte

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