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Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Titel: Erben des Mondes - Grimoire lunaris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Hasse
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vergeblich darin versuchten, sich mit einem Schutzkreis zu verteidigen. Es mussten welche von uns sein. Die Krieger an vorderster Front schirmten die hinteren ab, die sich in ritueller Position befanden und ihre Macht bündelten. Auf einmal erschienen weiße Gestalten. Sie waren beinahe körperlos. Man konnte durch sie hindurch sehen. Es mussten fünf oder sechs gewesen sein. Sie hatten allesamt langes, weißes Haar. Und sie trugen eine Kriegeruniform, mitsamt Schild und Schwert.
    Die weißen Wesen nahmen Position vor den Kriegern und bekämpften die schwarzen. Es schien ein sehr ausgewogener Kampf zu sein. Schwarz wie weiß wurde verletzt, aber niemand fiel. Erst als sich die Mondkinder wieder zusammenrafften und mit gebündelter Macht ebenfalls gegen die Schwarzen zogen, konnte diese Seite mit vereinten Kräften die Schwarzen besiegen. Sie starben jedoch nicht, sondern verschwanden im Nebel des Moores. Die weißen Gestalten wiederum lösten sich in dem Moment auf, als die Gefahr vorüber zu sein schien. Der Kampf war entschieden. Die Mondkinder vor mir fielen sich in die Arme oder brachen vor Erschöpfung zusammen. Und dann sah ich ihn: Er war Elric wie aus dem Gesicht geschnitten, nurvielleicht fünf bis zehn Jahre älter. Aber die Ähnlichkeit war nicht zu übersehen.

Verloren
    Darian
    A ls ich bei Aurelia ankam, versuchte Lenja gerade, Vic wieder zu beleben. Sie schien nicht in dem normalen Trance-Zustand zu sein, in dem sich die Telepathen bei einer Präkognition sonst immer befinden. Bei ihr schlug das Herz nur noch ein paar Mal pro Minute. Doch so sehr sich Lenja auch anstrengte: selbst mit Hilfe ihres Mondsteines gelang es ihr nicht, Victoria wieder aus diesem seltsamen Koma zu holen.
    „Wie ist das passiert?“, brachte ich ganz gebrochen heraus. Ich musste die Augen mehrmals zusammenkneifen, um meine Tränen zurück zu halten. „Hat sie sich etwa verloren?“ Bitte, bitte, bitte, Gott, lass sie nicht sterben. Doch so sehr ich mich innerlich von dem Gedanken abwandte, er kam immer wieder bedrohlich näher. Es heißt schließlich, wer sich auf der Lunar-Ebene verliert, stirbt.
    „Jetzt denk doch nicht gleich an das Schlimmste, Darian.“ Aurelia sprach ihre Worte in einem viel zu gekünstelten beruhigendem Ton, als wolle sie auch sich selbst überzeugen. „Ich habe schon davon gehört, dass sich jemand in den Ebenen verlaufen hat. Doch mir ist nicht bekannt, dass der Körper trotzdem noch lebt. Und Victorias Herz schlägt nach wie vor. Nur sehr, sehr langsam. Als befände sie sich auf einer höheren Meditationsebene. Das haben wir noch nie gesehen oder gehört.“ Sie schloss mit einer Kopfbewegung Lenja mit ein. „Wir werden sie da wieder heraus holen. Ich verspreche es dir.“
    Sie sah mich so mitfühlend und gleichzeitig tröstend an, dass ich mich nicht mehr beherrschen konnte. Meine Wangen wurden feucht. Schnell wischte ich mit meinem Arm darüber. Aber leider ohne Erfolg. Mir gingen so viele Dinge durch den Kopf. Warum sie? Warum auf diese Weise? Herr Gott, bitte schick sie da heraus. Ich nahm Vics Hand und drückte sie gegen meine Wangen. Dann küsste ich sie in die Handflächen. Ich schluchzte laut auf. Vic, komm zu mir zurück! Ich schrie sie mit diesem Gedanken förmlich an. Es muss so „laut“ gewesen sein, dass Aurelia zusammenzuckte. Sie blickte Lenja in die Augen und diese nickte dann.
    Dann ließ Lenja Victorias Hand los. Hatte sie sie etwa aufgegeben? N-E-I-N! Das Wort echote durch meinen Kopf, als würde ich in einer riesigen dunklen Höhle stehen.
    Doch Lenja nahm gleich darauf meine Hand und sandte mir mittels ihrer Gabe Stärke. Und Beruhigung. Ich atmete sofort tief durch und konnte endlich wieder klar denken und ohne Schluchzen sprechen. „Was können wir tun?“
    „Abwarten. Ihr Geist wird wieder zu ihrem Körper finden. Daran habe ich keinerlei Zweifel.“ Noch ehe Aurelia den Mund öffnen konnte, sprach Lenja diese Worte voller Überzeugung aus. Dies gab mir erneut Kraft. Ich straffte meinen Körper, nahm Victorias Hand und drückte sie wieder ganz fest.
    Lenja nahm wieder ihren Dienst als Heilerin auf. Doch es verging Stunde um Stunde – ohne die kleinste Besserung von Vics Zustand. Sie saß immer noch reglos da, die eine Hand in meiner, die andere in Lenjas. Auch Aurelia hatte sich mehrmals auf dieLunar-Ebene begeben, um nach meiner Prinzessin zu suchen. Immer wieder. Ohne Erfolg. Sie war verschwunden.
    Irgendwann begannen die Tränen wieder zu fließen. Lenjas Zauber

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