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Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Titel: Erben des Mondes - Grimoire lunaris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Hasse
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Genau dasselbe ist vor hunderten von Jahren schon einmal geschehen. Ich habe dich hierher geführt, damit du es mit deinen eigenen Augen sehen konntest. Eine aus mehreren damaligen Stämmen gegründete Gruppe hatte gemeinsam die Macht, die Disen heraufzubeschwören. Sie sind die einzigen, die die Keren aufhalten können – von Beginn der Zeit an.“
    „Aber wie konnte – nein kann – Darians Vater die Keren beschwören. Der Zauber hierfür ist doch nur in dem Grimoire lunaris beschrieben!“ Ich zweifelte langsam an meinem Verstand. Ich stand hier, in einer uralten Vision, mit einem Gegenüber, das sich als Frau des Mondes bezeichnet? Ich hatte meinen Verstand wohl bei meinem Körper gelassen.
    „Ich kann verstehen, dass es für dich unglaublich klingen mag. Doch du kennst nicht die ganze Geschichte deiner Welt. Lange bevor die Menschen ihren Auftritt auf der Erde hatten, noch lange, bevor mein Gemahl in Gestalt eures Mondes an eure Seite trat, existierte eine urzeitliche Macht im Universum, die bis in deine Zeit überdauerte, ganz gleich, was mein Gemahl gegen dieses Überböse unternahm oder wen er sandte, es endgültig zu vernichten. Seine Anstrengungen blieben ohne Erfolg. Die Dunkelheitist immer noch so präsent und sendet ständig Unterhändler, um die Unseren zu bekämpfen. Die Person, die du als Darians Vater kennst, ist einer von ihnen. Manifestierte Dunkelheit… zu Fleisch gewordenes Böses. Er braucht das Grimoire nicht, um seine Leibeigenen zu rufen.“
    Mein Magen begann sich zusammenzukneifen. Weder im Geschichtsunterricht noch von Darian, Elric oder Aurelia hatte ich jemals gehört, dass unser Gott eine Frau hat. Eine Frau, die auch noch zu uns spricht. Und sie hatte mich hierher gebracht. „Aber was….“ weiter kam ich nicht, ehe mir Diana meine Frage beantwortete:
    „Du wurdest von meinem Gemahl auserwählt, diesen Kampf anzuführen. Er hat dich mit all diesen besonderen Gaben beschenkt, um dich dafür zu rüsten. Dann hat er dich zum Grimoire lunaris geführt. Es ist deine Bestimmung, junge Victoria, die Urzeitdämonen zu bekämpfen. Mit Darian an deiner Seite. Er hat sich von der Dunkelheit abgewandt und dir seine Treue geschworen. Nur eure gebündelte Macht kann die Schutzgeister - die Disen - evozieren und euch gegen die Keren verteidigen. Doch gebraucht diesen Zauber weise.“
    Ich weiß, ich hätte andere Dinge fragen müssen, aber mir ging etwas, das ich gesehen hatte, nicht aus dem Kopf. „Warum sah einer der Männer dort drüben aus wie Elric?“
    „Ursprünglich war es Elric, der von meinem Gemahl auserwählt wurde, an deiner Seite zu stehen – und dich zu lieben. Auch er wurde mit außergewöhnlichen Gaben beschenkt. Und seine Ahnen waren damals unter den Kriegern.“ Siedeutete auf die Gestalten hinter mir, die ihren Sieg immer noch nicht fassen konnten. „Doch meine Schwestern und ich haben den Zorn gesehen, der in seinem Inneren lauert. Die Dunkelheit vermag ihn schon bald zu sich zu ziehen. Er könnte sich dem Bösen anschließen. Ganz entgegen dem, was für Darians Lebensweg damals prophezeit wurde. Wir wagten niemals auch nur in Erwägung zu ziehen, dass du dich für ihn als Gemahl entscheiden könntest und nicht für Elric. Wir haben vieles versucht, dich von Darian abzubringen. Aber wir haben es lediglich geschafft zu verhindern, dass ihr euch körperlich vereint. Denn es hätte Elrics Liebe sein sollen, die dir und ihm zusätzliche Macht verleiht, dem Bösen gegenüberzutreten. Doch der junge Darian hat alle für ihn gesponnenen Schicksalsfäden durchtrennt und seinen eigenen Pfad beschritten. Mit absoluter Treue für dich und meinen Gemahl. Diese Treue wird ihm in genau diesem Augenblick vergolten.“ Sie machte eine kurze Pause, zwinkerte verheißungsvoll und lächelte mich vertraut an. „Nun ist es aber an der Zeit, zurückzukehren. Die Deinen warten bereits voller Ungeduld. Ich wünsche dir alles Glück dieser Welt, junge Kriegerin.“ Mit diesen Worten verschwamm ihre Gestalt und löste sich in weißen Nebel auf. Ihr letzter Satz an mich schwebte wie das Flüstern des Windes zu mir: „Die Antworten auf all eure Fragen stehen im Grimoire geschrieben.“
    Dann wurde ich mit einem Ruck von den Beinen gerissen und in meinen Körper zurückbefördert. Als ich die Augen öffnete, sah ich einer total erschöpften aber lachenden Aurelia und einer beinaheaufgelösten Lenja direkt in die Gesichter. Mein Blick glitt zur Seite. Darian saß neben mir und hielt meine eine

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