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Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Titel: Erben des Mondes - Grimoire lunaris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Hasse
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erkennen. Verdammt, sah er gut aus! Richtig gut! Sogar noch besser als Darian, was ich eigentlich nicht für möglich gehalten hätte. Er wirkte mächtiger, reifer. Dann blickten seine Augen direkt in die meinen und mich durchzuckte ein Blitz der Furcht. Seine Augen waren tief schwarz. Nicht nur die Iris, sondern das gesamte Auginnere. Ich musste blinzeln, um nachzusehen, ob ich mich getäuscht hatte. Für einige Millisekunden blieb das Auge nochso schwarz, dann klärte es sich und dieselben strahlend blauen Augen, wie Darian sie hatte, blickten mir entgegen. Die Tür wurde geschlossen und ich sah nur noch Finsternis.
    Es dauerte endlose Stunden, vielleicht auch Tage oder Wochen, ehe sie sich wieder öffnete. Ich hatte mein gesamtes Zeitgefühl verloren. Der Mond war zu fern, als dass ich von ihm hätte Kraft schöpfen oder mich an ihm hätte orientieren können. Und ich wusste immer noch nicht, wie ich dem Irren hätte helfen können. Balthasar! Dass er sicher keiner der heiligen drei Könige war, konnte ich mir denken. Aber
was
war er? Er war mächtig, das konnte ich spüren. Er hatte Gefolgsleute, scheinbar nicht nur die Knusperhexe. Was konnte Vic denn haben, was er so sehr wollte? War er gegen ihre Beziehung? Wurde ich hier in ein Familiendrama hineingezogen? Verdammter Mist! Vielleicht war Darian unerlaubter Weise mit nach London gereist. Er wollte bestimmt seinen Sohn zurück.
    „Meinen Sohn?“, mit einem lauten Lachen trat Darians Vater ein. Dieses Mal knipste er mit einem Schalter neben der Tür eine kleine Glühbirne an, die glanzlos an der Decke hing. „Dieser Verräter sollte mir besser nicht mehr unter die Augen treten. Keinem von uns. Das wäre sein Tod.“
    Ich schluckte. Tod.
    „Die Alte hat gespürt, dass deine kleine Freundin ganz in der Nähe sein muss. Sie wird aber durch einen mächtigen Schutzbann versteckt gehalten. Du hast nun die Ehre, mir beim Durchbrechen behilflich zu sein. Deine mentale Verbindung hat uns schon einmal einen großen Dienst erwiesen.“
    Alles in mir schrie NEIN! Aber wie mein Inneres befürchtet hatte, nutzte das rein gar nichts. Der Typ legte mir wieder die Hände an den Kopf und murmelte vor sich hin. Dann nickte er und ließ mich wieder los.
    Dann traten die hässlichen Tiertypen vom ersten Mal wieder ein. Ihre Fratzen starrten Darians Vater an. Er schien ihnen auf telepathischem Wege etwas vermittelt zu haben, denn die Schwarzen nickten und kamen dann auf mich zu. Auch sie fassten mir an den Kopf. Vor lauter Ekel würde ich bestimmt Herpes bekommen!
    Dann grunzten die Typen wie Wildschweine und waren mit einem Korkenknall verschwunden.
    Mich schauderte es immer noch. Doch Darians Vater musterte mich ruhig, beinahe nett.
    „Vielen Dank, dass du so kooperativ bist.“
    War der Typ schizophren? Ups, Gedankenleser! Beherrsch dich mal etwas.
    „Du brauchst dich nicht dafür zu entschuldigen. Es ist verständlich, dass dich die Sache hier etwas durcheinander bringt. Ich bin der festen Überzeugung, dass du da draußen viel bessere Manieren hast.“
    Was zum Teufel wollte er von mir?
    „Da deine vorzügliche Mitarbeit mir soeben zu dem verholfen hat, was ich so sehr begehre, bin ich bereit, dir eine Chance zu geben. Du könntest eine von uns werden. Das nächste halbe Jahr und die erste Zeit nach dem Ruf hättest du natürlich nur niedere Gewerke zu verrichten, aber wer weiß, was die Zukunft bringt? Vielleicht erhältst du einesTages wirklich die Macht und das Ansehen, nach der du schon so lange strebst?“
    Niedere Gewerke? Aber ich bin doch eine von ihnen. Oder meinte er ein Mitglied dieser seltsamen Familie? Wie nannte er das doch gleich?
    „Lunaer. Zügle deine Gedanken oder ich überlege es mir anders. Und du sollst nicht Mitglied meiner Familie werden, sondern Mitglied des Zirkels. Des mächtigsten Zirkels weltweit. Weißt du etwa immer noch nicht,
was
wir sind?“
    Zirkel. Hexen.
    Darian Vater nickte.
    „Sofern du auf der Seite der Sieger stehen willst, komm zu uns. Der Rest wird nicht mehr lange existieren.“
    Mit diesen Worten verließ er den Raum. Aber er hatte mir das Licht angelassen. Wenigstens etwas.
    Dennoch schauderte ich vor Kälte.
Seine Seite. Sieger. Die anderen werden nicht mehr lange existieren
.
    „Welche anderen?“
    Obwohl ich es genau wusste, weil seine Aussage keine Zweifel zuließ, musste ich mir diese Frage laut stellen. Bilder der Gemeinschaft liefen an mir vorbei. Natürlich Vic, meine beste Freundin. Dann Mike, dann Darian. Selbst

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