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Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Titel: Erben des Mondes - Grimoire lunaris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Hasse
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war ich mir nicht so sicher. Vielleicht hatte er den echten Neid nicht aus Sinas Gedanken heraus lesen können? Und ich wurde auch nur durch das eingepflanzte Gefühl darauf aufmerksam?
    Ich hatte doch eine so tiefe Verbindung zu Sina. Also versuchte ich, sie trotz der Distanz zu erfühlen und zu lesen. Ich konzentrierte mich voll und ganz auf ihre Person, auf die Kontur ihrer Gedanken, die wie eine Handschrift eindeutig einem jeden zugeordnet werden kann, wie eine persönliche Signatur.
    Das war mir bis eben gar nicht bewusst gewesen! Wahrscheinlich handelte es sich hierbei um Wissen, das mir das Grimoire geschenkt hatte.
    Ich prüfte weiter die Signaturen, die mir bekannt vorkamen, ehe es mich plötzlich mit einem Ruck in ihre Gedanken zog.
    Ich konnte mich nur kurz umsehen. Dann schrie ich auf. Der Schmerz des Fluches umkreiste mich einige Male, bevor er wie ein Hammer zu schlug und mich beinahe in Ohnmacht warf.

Gefangenschaft
    Sina
    I ch verfluchte den Tag, an dem mich mein Neid besiegt hatte.
    Seit Tagen saß ich nun hier in meinem Gefängnis und wurde immer wieder ausgefragt oder mein Körper wurde für Rituale missbraucht.
    Hätte ich nur nicht in Vics persönlichen Sachen rum geschnüffelt.
    Eine Stimme hatte mir zugeflüstert, dass sie im Besitz eines sehr mächtigen Zauberbuches wäre, dass jedem von uns die Macht schenken könne, die er verdient hatte. Wer hört denn schon auf Stimmen, die einem zuflüstern? Obwohl die Stimme ja recht hatte. Ich hab in ihrem Nachtschrank dieses kleine Büchlein entdeckt. Von außen total unansehnlich und zerfleddert, aber sehr geheimnisvoll. Also schlug ich es auf. Schon in dem Moment konnte ich die Macht daraus spüren. Die Macht, von der ich dachte, sie hätte Vic so weit gebracht, dass sie nun zur Debütanten-Wahl geschickt wurde.
    Ich wollte auch einen Teil davon ab haben. Teilen sich beste Freundinnen nicht alles? Und diese blöde Kuh wollte alles für sich behalten. So dachte ich zumindest noch vor ein paar Tagen.
    Ich blätterte in dem Buch und fand, nach was ich gesucht hatte. Einen Spruch zur Erweiterung der Fähigkeiten. Er war teilweise in Latein verfasst, wodurch ich ihn nicht komplett verstehen konnte. Aber was soll's, dachte ich mir. Hier steht eindeutig, dass jeder bekommen soll, was er verdient.
    Jetzt, wo ich hier saß, halb nackt und mit blutenden Wunden, würde ich mir wünschen, ich hätte mich an Alea gewandt, ehe ich diesen Zauber aussprach. Alea! Meine super tolle, super mächtige und super gut aussehende Mentorin. Sie hat mir doch tatsächlich ins Gesicht gesagt, dass sie meiner Fähigkeit, gut von böse zu unterscheiden, nicht traut und Selena deshalb davon abgeraten hat, mich zur Wahl zu schicken. Sind wir denn im Kindergarten? Ich kann mich wohl selbst am besten einschätzen.
    Dann überschlugen sich die Ereignisse. Mike hat Schluss gemacht, weil er auf eine der eingebildeten Schnepfen unserer Schule hereingefallen war, mit der er einen Ferienkurs besuchte. Als ob er sie länger als einen Monat interessieren würde!
    Kurz darauf teilte Alea mir mit, dass ich womöglich aus der Gemeinschaft ausgeschlossen werden könnte, sofern sich meine 'negativen Schwingungen' nicht bald auflösten.
    Noch in derselben Nacht erhielt ich die SMS von Vic, dass sie zur diesjährigen Debütantin bestimmt wurde und jetzt einen Sitz im Rat inne hatte.
    Und ich? Ich hätte ihr am liebsten die Pest an den Hals gewünscht. Auch wenn das ein viel zu geringer Fluch war. Man hätte ihn damals nur nicht an Menschen ausprobieren sollen.
    Ich tippte schon die Antwort in mein Handy:
    betrügerin! ich weiß von dem buch in deinem nachtschränkchen. nun kannst du dich nicht mehr heraus reden. jetzt gehört es mir!
    Eine Stimme flüsterte mir aber zu, dass ich ihr nichts von dem Buch erzählen durfte. Sie würde es nicht teilen wollen und alles dafür tun, dass ich nicht ebenso viel Macht bekäme wie sie. Also löschte ich einen Buchstaben nach dem anderen und schrieb stattdessen nur
    na dann glückwunsch
    Und schon war die Nachricht gesendet. Die Stimme hatte recht gehabt. Vielleicht würde Vic sofort ihre Mentorin, unsere Leiterin, anrufen und mich verpfeifen. Auf noch eine Standpauke heut konnte ich verzichten.
    „Komm, du willst es doch auch. Jetzt, sofort!“
    Ich erschrak, als ich die Stimme aus meinem Kopf wieder erkannte. Nur war sie dieses Mal nicht
in
meinem Kopf. Sie kam eindeutig aus diesem Buch.
    Das Buch sprach zu mir!
    „Du bist die Erwählte, ich habe so lange

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