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Erdschiff Giganto - Alle sechs Romane

Titel: Erdschiff Giganto - Alle sechs Romane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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wir! Einsteigen – und ab, die Post!«
    Die anderen, auch Tati, horchten auf. Ein »Abstecher« in die Erde hinein ... Das klang verlockend! Wenn Charivari überhaupt auf den Gedanken kam, mußte er ziemlich sicher sein, den Ragamuffin zu besiegen ...
    »Die Frage ist nur«, murmelte der Professor, »wie erklären wir euer plötzliches Verschwinden?«
    »Ach so, ja!« Tati setzte sich ratlos in einen Sessel. »Wenn Madame Claire von dem Volksfest zurückkehrt und uns nicht mehr vorfindet, dann schlägt sie Alarm und telefoniert mit unseren Eltern!«
    Alle legten die Stirn in Falten, und es sah tatsächlich so aus, als dächte Loulou ebenfalls nach. Doch das Problem erledigte sich verblüffend zufällig, einfach und rasch. Nein – eigentlich gar nicht zufällig: Während man noch heftig grübelte, rief Superhirns Mutter aus Lyon an. Sie hatte dort ihre Schwester besucht und durchs Autoradio die Nachricht vom Sieg über den Schachmeister de la Motte gehört. Nun war sie vor Begeisterung außer sich. Sie wollte ihren Sohn beglückwünschen.
    »Superhirn, deine Mutter!« meldete Henri, der den Hörer aufgenommen hatte. »Sie weiß schon, daß du den Großmeister zweimal im Schach geschlagen hast!«
    Der spindeldürre junge »schaltete« sofort. Er riß Henri den Hörer aus der Hand. Die Augen hinter den runden Brillengläsern verzogen sich eulenhaft. Sein Gesicht war ein einziges Strahlen.
    »Ja, ja. Große Sache!« rief er in die Sprechmuschel. »Bin furchtbar gefeiert worden. Die Zeitungen und das Fernsehen werden sicher morgen auch noch was bringen. Ja, Mutter, ja! Aber, was ich sagen wollte: Hier ist noch ein Schachspieler, ein Gelehrter, seine Motorjacht liegt gerade im Hafen, und eben hat er mich und die anderen zu einer Seefahrt eingeladen!«
    Vor Erstaunen über Superhirns Geistesgegenwart schmiß Micha den Pudel hin. Er ließ das arme Tier einfach auf den Teppich fallen.
    Schnell ging der Professor an den Apparat.
    »Ich nehme die ganze Bande auf mein Schiff, Madame«, sagte er. »Seien Sie überzeugt, ich sorge aufs beste für jeden! Unter meinem Schutz sind alle mindestens genauso sicher wie in Monton!«
    Das war unter den gegebenen Umständen sogar die »bittere Wahrheit«! Aber mehr durfte Charivari nicht verraten, sonst hätte er nicht nur Superhirns Mutter, sondern auch alle Verwandten, die Angehörigen der anderen, das ganze Land – und am Ende die Menschheit in Angst und Schrecken versetzt. Das Auftauchen eines Spions des Ragamuffin hätte sich ja wie ein Lauffeuer verbreitet ... Charivari legte den Hörer auf. »Deine Mutter ist einverstanden. Sie meint, die Eltern deiner Freunde würden es auch sein. Also, ihr Küken: Unter meine Fittiche!«
    So rasch wie möglich zogen alle die für das »Schiffsabenteuer« zweckmäßigste Bekleidung an: Jeans, Pullis, Sportschuhe. Denn der Giganto, so sagte Charivari, sei vollklimatisiert, man könne sich frei darin bewegen. Besonderes Zeug, wie etwa »Erdfahreranzüge«, brauche man nicht. Die gewaltigen Druck-und Hitzeverhältnisse im Erdinnern würde ein Aussteigen auf keinen Fall gestatten. Für die Durchforschung von Höhlen dicht unter oder an der Oberfläche gab es Spezialkombinationen mit Atemmasken und anderen »Extras« an Bord. Tati hinterließ Madame Claire einen Zettel, auf dem sie den »Ausflug« genauso begründete, wie Superhirn das gegenüber seiner Mutter getan hatte. Es lagen so viele große und kleine Motorjachten im Hafen, wie sollte die gute Haushälterin da wissen, mit welcher die Gefährten ausfahren würden? Und übrigens waren die Gefährten schon öfter überraschend irgendwohin eingeladen gewesen, und sie waren immer brav zurückgekehrt.
    »Außer dem Waschzeug lassen wir sowieso fast unser ganzes Gepäck in den Zimmern«, meinte Henri. »Daran sieht sie, daß wir bald wiederkommen! Aber was ist, wenn Ragamuffins Spione noch mal hier auftauchen und ihr Angst machen?«
    »Was sollten sie von Madame Claire wollen?« erwiderte Superhirn. »Sie weiß ja nichts! Sie kennt Professor Charivari nicht, und sie hat nicht die geringste Ahnung von seinen Geheimstationen!«
    Als sie überall das Licht gelöscht hatten, verließen sie die Villa Monton. Während Henri die Eingangstür abschloß, traten die anderen in den nächtlichen Park hinaus. Das Feuerwerk in Monton hatte aufgehört. Es war so dunkel, daß man Bäume, Sträucher, den Rand des Swimming-pools, den alten Pavillon und den Rand des kunstvoll verzierten historischen Brunnens nur als

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