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Erdschiff Giganto - Alle sechs Romane

Titel: Erdschiff Giganto - Alle sechs Romane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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der Erde erst recht in Gefahr waren!«
    »Ja, aber statt die Nerven zu verlieren, hätten Sie den Peilstrahl von der Raumstation zum Giganto einziehen sollen«, sagte Professor Charivari kalt. »Die Gehirnwellen, die Ihre Geräte da oben zerstörten – hören Sie? – diese Gehirnwellen haben den Peilstrahl von der Weltraumstation bis hinunter zu uns als Blitzableiter benutzt ... haben uns gewissermaßen als Rückschlag getroffen!«
    Man sah das verblüffte Gesicht Captain Biggs auf der Mattscheibe.
    »Da staunen Sie«, lachte Charivari bitter. »Der Ragamuffin strahlt wieder mörderische Unmutsgedanken aus, das ist mir jetzt klar! Aber er kann mit seiner Art von Energie den Giganto unmöglich orten! Das ist Zufall gewesen! Zufall, daß die Wellen uns auf dem Umweg über den Peilstrahl trafen. Ich lege die Antenne still!«
    »Ich verstehe: Die Antenne für den Peilstrahl ist der gesamte Giganto-Rumpf selbst. Er muß also noch einmal besonders abgeschirmt werden«, erwiderte Biggs. »Übrigens noch eins: Unsere Raumfahrt-Nachrichtenstation hat über Normalfunk gemeldet, daß sich in Spanien kleine Männer rumtreiben, winzige Figuren ...«
    »Waaas ... ?« schrie Superhirn. »Kleine Männer ... ? Das können doch nur Leute des Ragamuffin sein?«
    »Aus!« rief der Professor. »Funkstille! jede Verbindung mit Giganto sofort abbrechen!«
    »Ich sende verschlüsselt«, meinte Captain Biggs vorwurfsvoll.
    Charivari besann sich.
    »Nehme Kurs auf Spanien«, sagte er ruhig. »Gehe mit Giganto auf Erdoberfläche. Verständige mich mit Ihnen über Handgerät außerhalb des Schiffes. Halte das für sicherer. Nehmen Sie als letzte innerirdische Nachricht folgendes auf. Giganto meldet: Über uns ein Vulkan!«
Die kleinen Männer in Madrid
    »Ich verstehe nicht, was das alles bedeuten soll«, sagte Tati. »Da oben, in Spanien, laufen Spione aus der Erde rum? Wozu?«
    »Das werden wir sehen«, sagte Henri.
    »Und der Ragamuffel selber ist in seiner Höhle?« fragte Micha. »Wollte er mit seinen Gedanken unser Schiff durchbohren?«
    »Du hast gehört«, sagte Superhirn geduldig, »es war Zufall, daß uns die Ungutsstrahlen trafen. Sie galten der Weltraumstation, und sie sind von dort aus über den Peilstrahl bis an unseren Giganto gedrungen. Aber so enorm die Ragamuffin-Wellen auch waren – uns konnten sie nichts anhaben! Die Hülle ist zu stark.« Er kicherte. »Wenn der Ragamuffin wüßte, was er uns für einen Schreck eingejagt hat ...«
    Als der Giganto die Erdoberfläche erreicht hatte und am einsamsten Punkt des spanischen Pyrenäengebirges parkte, rüstete sich die Besatzung zum Aussteigen.
    »Wir verlassen das Schiff jetzt seitlich«, erklärte Professor Charivari. Ein Befehl ins Mikrofon, eine Seitentür fiel nach außen und »verwandelte« sich in eine Rutschbahn. »So. Da brauchen wir nicht zu klettern.«
    Das Innenlicht erlosch, als die Freunde unten waren. Der Professor folgte. Sein Fingerring-Scheinwerfer leuchtete die Umgebung ab. Eisige Kälte schlug der Giganto-Besatzung draußen entgegen. Der Mond stand über der kahlen, zerklüfteten Höhe des spanischen Pyrenäengebirges. Es roch nach Schnee – und trotzdem konnte man meinen, auf einem fremden Planeten zu sein.
    »He!« bemerkte Superhirn. »Warum gibt die Giganto-Hülle keinen Schimmer zurück, auch wenn Sie sie mit Ihrem Ringscheinwerfer anstrahlen?«
    »Weil ich die Hülle dormiert habe«, erwiderte Professor Charivari. »Sie ist jetzt schwarz und stumpf und schimmert nicht einmal im Mondenschein, wie du siehst. Die tausendfältige Blitz-, Blend- und Funkelkraft der starken Außenhaut ist zur Ruhe gelegt, damit kein Suchlicht – etwa das eines Flugzeugs – etwas von ihr erfassen kann. Ein Wanderer würde umsonst mit der Taschenlampe umherleuchten, Giganto wirft jetzt keinen Strahl zurück.«
    »Ach, ich weiß!« mischte sich Micha ein. »Und niemand auf der Erde kann ihn anpeilen!«
    »Erraten«, sagte Charivari. »Der Körper ist auch entmagnetisiert, das heißt, er zieht keine kleineren Gegenstände an und ist auch gegen Erdmagnetismus immun.«
    Die Freunde hopsten von einem Bein aufs andere. Es war sehr kalt in dieser Höhe. Über ihnen glitzerten eisig die Sterne. Loulou lief winselnd umher. Das Tier begriff, daß es im Freien war. Aber die kalte Gegend war nicht der Park von Monton mit seinen vielen erregenden Gerüchen. Als großer, hagerer Schatten stand Professor Charivari vor dem fahlen Nachthimmel. Er schüttelte ein Kästchen, flach wie ein

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