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Erdschiff Giganto - Alle sechs Romane

Titel: Erdschiff Giganto - Alle sechs Romane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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Burschen die Gedanken durcheinanderbringen, soll mir nicht noch mal passieren! Im Kammerschrank habe ich einen Schutzhelm gesehen.«
    »Ja«, unterbrach Charivari. »Wahrscheinlich den richtigen. Den Einwegspiegel-Strahlenschutzhelm. Wenn du den aufsetzt, prallt jede fremde Gedankenwelle an dir ab. Und wer dich ansieht, sieht sich selber wie in einer riesigen Weihnachtsbaumkugel. Du aber kannst alles sehen. Außerdem wirst du in der Sicherheitskabine über meinem Wohnraum bleiben. Über der Erde habe ich Ausstiegsmöglichkeiten. Sollte dir Gefahr drohen, drückst du auf einen Knopf – und du wirst mit der Sicherheitskabine wie in einem Schleudersitz aus dem Giganto hinauskatapultiert – direkt auf meine Weltraumstation.«
    Superhirn lächelte. »Ich brauche nur einen Notizblock mit einem Kugelschreiber. Dann wird mir die Zeit nicht zu lang.«
    Beide kletterten mit Loulou wieder in das Erdschiff. Selbst in der Sonnenhelligkeit glänzte der Giganto nicht. Stumpf und grau, mit ungewissen Umrissen, von den Felsen kaum zu unterscheiden, lag er da. Niemand, auch wenn er sich an seinen Rumpf lehnte, hielt ihn für ein künstliches Gebilde. Dies wurde durch die Dormierungshaltung bewirkt, von der Charivari gestern gesprochen hatte. Der Professor und Superhirn gingen ins Kasino, wo die anderen noch saßen.
    »Was?« schrie Micha begeistert. »Nach Madrid? Ins Sportstadion? Und im Bordauto? Wo ist denn das Auto? Ich will es sehen! Ich will damit fahren!«
    »Aber wir müssen uns Decken mitnehmen! Das Auto, mein Gigantomobil, ist ein offenes Behelfsfahrzeug. Wenn es in Madrid auch noch so heiß ist, auf der Rückfahrt werdet ihr bibbern«, erklärte der Professor.
    Auch Prosper und Gérard freuten sich über die Abwechslung. Nur Henri und Tati zögerten.
    »Wenn nun doch so eine Horde – wie nennen sie die Burschen? Ach, ja: Vavas! Wenn so eine Vava-Gruppe Superhirn inzwischen überfällt? Woran würde er merken, daß sich jemand von denen eingeschlichen hätte?« fragte Tati.
    »Berechtigte Frage«, erwiderte Charivari. »Aber ich kann Gigantos künstliche Wachhunde wecken. Die nehmen zur Sicherheit unsere biologischen Einzelheiten noch einmal auf Bemerken sie dann etwa ein anderes Menschenwesen, fangen sie an zu bellen.«
    »Was, wie Loulou?« rief Micha.
    Der Professor lachte. »Im übertragenen Sinn, natürlich. Es gibt Alarm, und alle Innenwände färben sich schwefelgelb.«
    Er ging mit den Freunden in die Hauptschleuse, den Flur, in dem alle Einstiege mündeten.
    »In diesen Wänden befinden sich die sogenannten automatischen Genehmiger, Geräte, die der verborgenen Alarmschaltung noch einmal eine besondere Erlaubnis für eure Anwesenheit erteilen. Sie nehmen eure Körperstrahlung auf, eure Gehirnwellen, eure Stimmen und – mikrofilmisch – euer Äußeres. Ja, sogar eure Blutgruppen können diese Geräte bestimmen. Jeder von euch, den ich unter Voranschaltung einiger Ziffern hier programmiert habe, ist jetzt doppelt genehmigt. Ihr und auch Loulou dürft überall im Giganto umherkrabbeln, ohne daß das Schiff nervös wird. Gleichzeitig bewirkt diese Schaltung eine Empfindlichkeit gegen unregistrierte Eindringlinge.«
    Superhirn bezog die bequeme Sicherheitskabine. Mit gerollten Decken unter den Armen verließen die anderen das zwischen den Felsen brockenhaft und unauffällig wirkende Erdschiff. Henri, Tati, Prosper, G6rard und Micha sahen sich um, während der Professor die Wandtreppe per Fernsteuerung schloß. Er trug einen Sommeranzug und einen Strohhut, so daß er wie der friedliche Opa der Freunde wirkte. Loulou hopste freudig an ihm hoch.
    »Wo ist denn das Auto?« fragte Micha.
    »Hier!« Lächelnd zog der Professor einen roten Lappen aus der Tasche. An ein winziges Ventil hielt er eine Art Feuerzeug.
    »Ist das ein Kinderluftballon?«
    »Nein! Aber kolossal dehnbarer Kunststoff ...«
    Flupp! Vor den erstaunten Blicken der Jugendlichen stand ein bereits, wulstiges Luftkissenauto mit drei Vorder- und drei Rücksitzen. Und als Windschutz hatte es sogar eine durchsichtige Folie.
    »Ich habe das Ding mit Hartgas gefüllt«, erklärte Charivari. »Ganz wenig Hartgas ersetzt eine ungeheure Menge Preßluft, wenn es gelöst wird. Es dient uns auch als Treibstoff. So. Nehmt den Pudel und steigt ein!« Er fügte hinzu: »Wir leben im Zeitalter des Härtens und des Verflüssigens. Zum Beispiel verflüssigen wir Erdgas. Stahl härten wir mit Säure. Eisen kann man aber auch in Säure lösen. Wir lassen größere Mengen

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