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Erdschiff Giganto - Alle sechs Romane

Titel: Erdschiff Giganto - Alle sechs Romane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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Stirn.
    »Stimmt«, sagte er. »Ist mir alles klar. Aber wenn er uns täuscht? Wenn er gegen jede Erfahrung doch orten kann, wo der Giganto-Hauptsender sitzt, und uns hochfliegen läßt, sobald ich den Außenfunk nur eingeschaltet habe.«
    »Hm. Vielleicht hat er vorhin bereits das kleine Zittercodegerät blockiert«, murmelte Henri. Trotzdem rief Charivari über Bildfunk seine Weltraumstation.
    »Hallo, hier Biggs«, meldet sich der Captain auf der Mattscheibe in der Wand. Der Professor gab die Giganto-Position an: »Fahrt-Kurswerte 0. Standort Oberfläche Pico de Aneto.«
    Es stellte sich heraus, daß der Signalchef den Zittercode wegen einer vorübergehenden kosmischen Störung nur schwach und unverständlich empfangen hatte.
    »Sind neue Gedankenströme des Ragamuffin verzeichnet worden?« fragte der Professor.
    »Nein«, kam die Antwort aus dem Wandlautsprecher. »Seit Stunden nicht mehr der leiseste Impuls. Von der Mondpol-Station und von unseren Unterwasserstädten kamen verschlüsselt gleichlautende Meldungen. Der Ragamuffin schweigt.«
    »Der Ragamuffin schweigt! Er sendet nicht mehr! Er hat plötzlich Schluß gemacht mit der Charivari gefiel das nicht. »Das ist eine Finte ... Was meinst du, Superhirn?«
    Der spindeldürre Junge dachte nach. Man sah ihm an, daß er die Lage ungünstig beurteilte. Funkstille hat nie was Gutes bedeutet, das liest man in Geschichtsbüchern – und noch jeden Tag in der Zeitung. »Auf Funk- und Nachrichtensperre folgt meist 'ne unangenehme Überraschung!«
    Charivari schaltete den Außenfunk nochmals an: »Giganto meldet Position wie gehabt. Etwas Neues über die sogenannten kleinen Männer, die sich in Spanien aufhalten sollen?«
    Der Signalchef der geheimen Weltraumstation gab zurück: »Ja, es handelt sich tatsächlich um kleine Geschöpfe. Normale amerikanische und europäische Rundfunksender melden sehr kleine Personen, die sich im Sportstadion von Madrid aus Kanonen in die Luft schießen lassen. Es heißt, es sind Japaner, darunter Kinder. Ihr Trikot ist grau. Sie tragen Masken. Es soll eine hervorragend eingespielte Künstlertruppe sein.«
    Der Professor stellte noch einige Fragen, befahl absolute Funkstille für die nächsten acht Stunden zwischen seinen Geheimstationen und Weltraumschiffen. Das sollte auch für Erdschiff Giganto gelten.
    »So, nun essen wir erst mal was«, sagte er dann. Danach entschied er: »Marsch ins Bett! Wir brauchen dringend Schlaf.«
    Es war heller Tag, als Henri, Tati, Gérard, Prosper und Micha am Frühstückstisch in der Messe saßen. Superhirn stapfte, von Loulou begleitet, längst mit Professor Charivari draußen umher. Wegen der Gebirgshöhe war es trotz des sonnigen Wetters kalt, so daß die beiden Schutzanzüge trugen.
    »Also, was die Künstlertruppe der kleinen Männer betrifft, die sich zur Volksbelustigung aus Kanonen schießen lassen ...«, begann der Professor.
    Superhirn lachte. »... ausgerechnet hier in Spanien, im Sportstadion von Madrid! Ja. Das geht mir auch nicht aus dem Kopf Kleine Männer, angeblich auch Kinder ... Und Japaner sollen es sein? Möglicherweise eine raffinierte Tarnung oder Ablenkung. Japaner gelten in der ganzen Welt als klug und geschickt. Die Bande des Ragamuffin würde als japanische Künstlertruppe nicht auffallen. Vorausgesetzt, sie haben sich auf größer getrimmt als auf Schachfigurenformat – und auf kleiner als der eine, der mich in Monton am Arm packte.«
    Professor Charivari strich sich den Strippenbart.
    »Es ist durchaus denkbar, daß es sich um eine Tarnung dieser variablen Vasallen, der wandelbaren Untertanen des Ragamuffin, handelt. Diese Vavas könnten für den Fall ihrer Entdeckung Vorsorge geschaffen haben. Das nennt man: Die Flucht nach vorn – oder die Flucht in die Öffentlichkeit antreten. Würden wir also der Polizei der ganzen Welt melden, wir hätten Mini-Figuren beobachtet, die wie Geschosse in das Erdinnere zurücksausen ...«
    » ... würde es gleich heißen, wir hätten nichts anderes als diese Künstlertruppe beim Training gesehen«, grinste Superhirn.
    »Ich denke, wir machen mit unserem Bord-Auto einen Abstecher nach Madrid und sehen uns die Kerle mal an«, entschied Charivari.
    »Ich bleibe hier!« sagte Superhirn fest. »Ich gehe in den Giganto und halte Wache. Während wir nämlich allesamt in Madrid wären, könnte sich eine Gruppe der Ragamuffin-Vavas hier zu schaffen machen.« Er fügte hinzu: »Sehen Sie mich nicht so zweifelnd an, Herr Professor! Daß mir die

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