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Erdschiff Giganto - Alle sechs Romane

Titel: Erdschiff Giganto - Alle sechs Romane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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Charivari zurück. »Aber wir wollten uns kurz beraten. Ich bin der Meinung, die Gelegenheit, dem Ragamuffin und seinen Vavas einen Denkzettel zu verpassen, ist gerade jetzt besonders günstig.«
    »Wieso?« fragte Tati.
    »Weil es bei eingehendem Nachdenken nichts Schlimmes zu bedeuten braucht, daß dieser innerirdische Bandenchef keine Gehirnwellen mehr ausstrahlt. Er hat sich bei seiner letzten Ungutsstrahlensendung verausgabt. Überanstrengt! Bestimmt braucht er Zeit, um sein Gehirnkraftwerk aufzutanken.«
    »Ah!« begriff Superhirn. »Und in dieser angenommenen Müden-Mann-Pause wollen wir ihn überraschen?«
    »Erfaßt!« Charivari lachte.
    »A-A-A-Aber wie finden wir ihn?« stammelte Prosper aufgeregt.
    »Wo wir doch bisher erfolglos rumgegurkt sind!« rief Micha.
    »Der Professor hat ihn ja in Frieden lassen wollen, solange er sich nicht rührte«, erinnerte Gérard.
    »Eben!« Charivari nickte. »Doch wir haben auf unserer harmlosen Testfahrt erlebt, wie er wieder aufgedreht hat. Und in der Weltraumstation gab's eine Panik. Deshalb will ich dem Burschen nun gezielt ins Hauptquartier brummen.«
    »Er wird uns mit Musik empfangen«, meinte Tati, der der Plan nicht gefiel. »Mit Sägetönen an der Außenhülle. Sicher durchbohrt sein Vava-Volk den Giganto mit Gedankenwellen so, daß wir uns in einem Sieb wiederfinden.«
    »Ich habe hundertprozentige Anzeichen dafür, daß der Giganto das aushalten würde«, behauptete Professor Charivari. »Nur über ein Gehirnwellen-Empfangsgerät – wie's eins auf meiner Weltraumstation gibt – könnten die Ungutsstrahlen in unser Erdschiff dringen. Dann allerdings wären wir im Hauptquartier des Ragamuffin verloren.«
    »Und sicher auch, wenn wir den Giganto auf 'Antenne' schalten würden«, fügte Superhirn hinzu.
    »Aber wie finden wir dieses Hauptquartier in der Erde?« nahm Henri Prospers Frage auf, »Der Giganto hat einen Hohlraum-Sensor«, erklärte der Professor, »ein Spürgerät zum Auffinden von Hohlräumen in der Erde. Nun mag es, zumindest in geringeren Tiefen, sehr viele Hohlräume geben. Deshalb reicht dieses Gerät allein nicht aus. Ich muß das Erdschiff also zusätzlich auf Bio-Detektions-Kurs programmieren. Das heißt«, sagte er zu Micha gewandt, »ich muß dem Giganto eine Schnüffelnase aufsetzen, damit er Menschen, Tiere, Bäume, Gräser, ja sogar Kleidung und Nahrung erschnuppert – und uns selbsttätig in einen bewohnten Hohlraum führt.«
    »Wo das Ragamuffelvolk haust«, rief Micha begierig.
    »Prima! Aber ich möchte diese Schnüffelnase sehen!«
    Alle lachten.
    »Du wirst enttäuscht sein. Die Nase ist auch nur ein Gerät. So, nun kommt mal alle mit ins Labor«, sagte Charivari.
    Micha war wirklich enttäuscht.
    »Auch nur Wände«, murrte er.
    Doch der Professor drückte auf die Reihe verschiedenfarbiger Kontaktplatten neben dem Eingang. Sofort zeigten sich Schranktüren, Klappen, Fächer, Meßgeräte, Sichtmarkierungen. Im Boden des Labors X erschien ein lichtblauer Kreis, durch den sich von unten her ein papierkorbgroßer, schimmernder Trichter schob.
    »Und nun?« fragte Tati verblüfft.
    »Der Lichtkreis auf dem Boden ist der Hohlraumspürer, das heißt, er bezeichnet die Stelle, wo er sitzt. Den Trichter müssen wir mit allem füllen, was wir am innerirdischen Wohnort des Ragamuffin-Volkes vermuten und was es an hierfür Geeignetem an Bord überhaupt gibt!«
    »Aber dann mü-mü-müßten Sie ja einen Menschen in das Schnüffelgerät schmeißen!« rief Prosper entsetzt.
    »Und den Hund! Und ...«
    Breit grinsend blickte Gérard auf Micha und Loulou. Aber die anderen lachten bereits so sehr, daß der jüngste sich nicht mehr getroffen fühlen konnte. Er kicherte mit.
    »Nun, so ist das nicht gemeint«, sagte Charivari zu Prosper. »Dieses Suchgerät arbeitet auf zwei Grundlagen. Es spürt die Struktur von Dingen auf, die wir ihm enorm verstärkt vorschreiben. Sodann geht es auf Geruch. Ich sprach ja von einer Nase, nicht wahr? Wenn wir über Hunderttausende von Kilometern hinweg Menschen, menschliche Kleidung, menschliche Nahrung, menschliche Wohnanlagen – womöglich sogar mit Haustieren – erspüren wollen, brauchen wir Automaten mit allerstärkster Suchkraft. Die Gerüche sämtlicher anderen Erdmaterien müssen ja 'überlagert' werden, wie der Fachmann das nennt.«
    Superhirn nickte. »Wenn also der Riecher so unerhört stark ist, brauchen wir ihn nur mit kleinen Stücken zu programmieren: Mit rohem Fleisch, Eiern, Kräutern aus dem

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