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Erdzauber 01 - Die Schule der Rätsel

Erdzauber 01 - Die Schule der Rätsel

Titel: Erdzauber 01 - Die Schule der Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia A. McKillip
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auf den Gedanken, Euch zu fragen, wo Corrig es gesehen haben könnte?«
    »Nein. Das interessiert mich nicht.«
    »Morgon! Die Gestaltwandler wissen, daß es Euch gehört, daß Ihr es so unweigerlich finden werdet, wie Ihr die Harfe gefunden habt, auch wenn Ihr es vielleicht nicht in Besitz nehmen wollt. Und wenn Ihr es findet, dann werden sie zur Stelle sein. Sie werden nur auf Euch warten.«
    Das leise Knistern eines harzschweren Asts durchbrach die Stille. Morgon fuhr ein wenig zusammen bei dem Geräusch.
    »Ich bin fast am Ziel, fast am Erlenstern-Berg - dieses Schwert kann weiß der Himmel wo sein. «
    »Vielleicht. Aber Danan berichtete mir einst, daß Yrth ein Schwert gemacht hätte, das er keinem zeigte - Jahrhunderte bevor er die Harfe baute. Wo er es verborgen hat, weiß keiner. Nur eines ist gewiß: Er sagte, er hätte es unter dem Ort vergraben, wo er es schmiedete.«
    »Wo hat er -?« Morgon brach ab. Er sah wieder das Schwert vor sich, erkannte die Hand des Meisters in den makellos gelungenen Verzierungen der Klinge, der klaren Form der Sterne. Er drückte eine Hand auf seine Augen und fragte, obwohl er die Antwort wußte: »Wo wurde es geschmiedet?«
    »Hier. Im Berg Isig.«
    Danach ging Morgon mit Thod nach unten und sprach mit Danan. Seine Harfe nahm er mit.
    Der Bergkönig, der mit seinen Kindern und Enkeln am Feuer im stillen Saal saß, blickte mit einem Lächeln auf, als sie eintraten.
    »Kommt und setzt Euch. Thod, ich war mir nicht sicher, ob Ihr noch in Kyrth wärt, oder ob Ihr die Hoffnung aufgegeben und Euch den Paß hinaufgewagt hättet, als ich heute nach Euch sandte. Ich hatte nichts von Euch gehört. - Morgon, dies ist meine Tochter Vert, mein Sohn Ash, und die Kleinen - «, er machte eine Pause, um ein kleines Mädchen hochzuheben, das versuchte, ihm auf die Knie zu klettern - , »sind ihre Kinder. Sie wollten alle hören, wenn Ihr auf Eurer Harfe spielt.«
    Morgon setzte sich ein wenig verwirrt. Ein hochgewachsener, hellhaariger Mann mit Danans Augen, eine ranke Frau mit Haar so dunkel wie die Rinde von Tannen, und ein Dutzend Kinder betrachteten ihn neugierig.
    Die Frau, Vert, sagte entschuldigend: »Verzeiht, aber Bere wollte gerne kommen, und da mußten natürlich meine anderen mit. Und wo meine Kinder hingehen, da gehen auch die von Ash hin, und so - ich hoffe, sie stören Euch nicht.« Sie legte einem Jungen mit stumpfen, schwarzen Haaren und grauen Augen, die er offensichtlich von ihr hatte, die Hand auf die Schulter. »Das ist Bere.«
    Ein dunkles Köpfchen tauchte plötzlich an Morgons Seite auf: ein kleines Mädchen, das kaum laufen konnte. Sie blickte zu ihm auf, rappelte sich unsicher auf die Beine und hielt sich schwankend an ihm fest. Sie lächelte, als er ihr seine Hand gab, um sie zu stützen, und um seinen Mund zuckte es.
    »Das ist Verts Tochter Soni«, bemerkte Ash. »Meine Frau ist in Caithnard, und Verts Mann, ein Händler, befindet sich gerade auf der Reise nach Anuin. Darum haben wir die Kinder solange einfach in einen Topf geworfen. Hoffentlich können wir sie später wieder auseinandersortieren.«
    Morgon, der dem kleinen Mädchen, das seine Knie umklammert hielt, den Rücken rieb, blickte auf.
    »Ihr seid alle gekommen, um mich spielen zu hören?« Ash nickte. »Bitte. Wenn es Euch keine Last ist. Diese Harfe und die Geschichte ihrer Erschaffung sind in Isig Legende. Als ich hörte, daß Ihr sie bei Euch habt, wollte ich es nicht glauben. Am liebsten hätte ich alle Handwerker aus Kyrth mitgebracht, sie ihnen zu zeigen, doch mein Vater hielt mich davon ab.«
    Morgon löste die Schnüre der Harfenhülle. Neugierig zupfte die kleine Soni an den Schnüren. »Soni!« flüsterte Bere.
    Sie achtete nicht auf ihn. Da kam er zu Morgon und hob das Kind auf seinen Arm.
    Morgon, der die neugierigen, erwartungsvollen Gesichter rundum wohl gewahrte, sagte abwehrend: »Ich habe seit zwei Monaten nicht mehr gespielt.«
    Keiner gab ihm eine Antwort. Die Sterne fingen Feuer, als er die Harfe aus ihrer Hülle zog; die weißen Monde schienen wie von feurigen Ringen umgeben, als der Flammenschein sich blitzend in den Silberverzierungen fing. Erberührte eine Saite; süß und rein, zögernd wie eine Frage schwang der Ton in der Stille. Er hörte, wie jemand einen Seufzer ausstieß.
    Unwillkürlich wanderte Ashs Hand zu den Sternen und fiel herunter.
    »Wer hat die Einlegearbeiten gemacht?« fragte er beinahe flüsternd.
    »Zec von Hicon, in Herun - seines vollen Namens kann ich mich

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