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Erfindergeist

Erfindergeist

Titel: Erfindergeist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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Verbrechen aufzuklären. Oder können Sie uns etwas dazu sagen, Herr Müller?«
    Gottfried Müller war nur noch ein durchweichtes Häufchen Elend. »Lassen Sie mich raus«, schnaubte er verzweifelt. »Ich vertrage so viel Wasser nicht. Ich habe den Berti und die anderen nicht umgebracht.«
    »Und warum sind Sie hier?«, wollte ich von ihm wissen.
    »Das war die Idee meiner Mutter. Vor ein paar Wochen haben wir bei einer Sitzung mit Herrn Schleicher in seinem Büro zufällig ein paar Dokumente herumliegen sehen. Wir wussten seitdem, dass irgendwo im Park in einem Labor an einem Energiekonzept geforscht wird, das alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen sollte. Hinzu kam, dass Herr Schleicher bei unserem Solarprojekt auf Zeit spielte. So sehr wir hier im Park auch nach dem Labor suchten, natürlich unauffällig und inoffiziell, wir konnten absolut nichts entdecken. Ausgerechnet gestern kam dann dieser Journalist zu mir.« Er deutete durch die Glasscheibe auf Becker. »Meine Mutter meinte, ich solle mir das einmal näher anschauen. Vielleicht könne man damit Geschäfte machen. So bräuchte ich die anderen nicht mehr und könnte mit ihr ein eigenes Unternehmen aufbauen.«
    »Aha, um sich das einmal anzuschauen, kommen Sie gleich mit einer Waffe hereinspaziert. Das macht Ihre Aussage sehr glaubwürdig«, meinte Jacques ironisch.
    »Es ist die Wahrheit!«, schrie Müller. »Die Waffe hat mir meine Mutter nur zur Verteidigung mitgegeben!«
    Herr Schleicher und Jacques blickten sich an.
    »Fehlanzeige«, seufzte ich schließlich. »Wir sollten das Drama beenden. Was meinst du, Jacques?«
    Er nickte entmutigt und Herr Schleicher ging in den Nebenraum. Kurz darauf sahen wir, wie sich die Labortür öffnete und der Wasserspiegel langsam um ein paar Dezimeter zu sinken begann. Wie wir wussten, wurde dabei der Vorraum geflutet und die bereitstehenden Beamten würden die fünf Verdächtigen an der Wendeltreppe, die nach oben führte, in Empfang nehmen.
    Nachdem die Fünf begriffen hatten, dass sich ein Fluchtweg vor ihnen auftat, verschwanden sie aus unserem Blickfeld.
    »Lasst uns auch nach oben gehen«, forderte Herr Schleicher uns niedergeschlagen auf.
    Auch Dietmar Becker schien mit diesem Ergebnis sehr unzufrieden zu sein. Er wandte sich mit Blick auf die Labortische an den Erfinder. »Eines würde mich noch interessieren. Hätte Ihre Entwicklung funktioniert?«
    Jacques nickte. »An der Universität der Bundeswehr in München wurde im Jahr 2004 eine Diplomarbeit zum Thema ›Untersuchung der Eignung von Silanen als Treibstoffe in der Luft- und Raumfahrt‹ geschrieben. Dort wurde festgestellt, dass Silane in vielen Bereichen als alternative Raketentreibstoffe in Betracht kommen. Es sei nur eine Sache der technologischen Beherrschbarkeit. Und genau diese habe ich zusammen mit einem äußerst günstigen Verfahren zur Produktion der Silane geschaffen. Jedenfalls beinahe, eine oder zwei Wochen hätte ich noch gebraucht.«
    »Darf ich darüber in der Zeitung schreiben?«
    »Um Himmels willen, Herr Becker! Wollen Sie damit weitere Morde provozieren?«
    Herr Schleicher führte uns zum Ausgang, quasi dem Notausgang, der sich im Nebenraum hinter Jacques’ Liege befand. Herr Schleicher entfernte mit einem Griff ein Stück der Wand, das sich nur als Attrappe erwies. Dahinter lag ein etwa gleich großer Raum, in dem einige alte Fässer standen.
    »Das ist nur ein Raumteiler«, erklärte der Parkchef. »Ich wollte meinem Freund den Anblick dieser alten Fässer ersparen.«
    Gemeinsam räumten wir auf sein Geheiß einige der Fässer zur Seite. Daraufhin kam eine weitere Tür zum Vorschein.
    »Die Tür führt direkt in einen der Betriebsräume der Geisterbahn. Damit von der anderen Seite aus niemand herein kann, haben wir diesen Durchgang blockiert.«
    Bald standen wir in einem fast völlig dunklen Gang. Da das Fahrgeschäft außer Betrieb war, konnten wir uns lediglich an der eingeschalteten Notbeleuchtung orientieren.
    Draußen angekommen, gingen wir auf direktem Weg zum Selbstbedienungsrestaurant Pfalzgraf. Herr Schleicher hatte für Personal gesorgt, das sich um unser leibliches Wohl kümmerte, sogar zwei Kleinwüchsige waren darunter. Abgesehen von uns waren ein paar Beamte anwesend, die hier offensichtlich eine kleine Pause einlegten. Fast gleichzeitig mit uns kam Jutta in das Restaurant. Ich nahm sie zur Seite und klärte sie über das eben Erlebte und auch über meine persönliche Meinung auf. Sie nickte eifrig und hatte

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