Erfindung der Violet Adams
Hand nach dem Gerät aus und riss es von Volios Hals. Volio fauchte sie an, und Cecily gab ihm eine Ohrfeige. Cecily starrte das Teil einen Augenblick an, bevor sie einmal darauf drückte. Die Roboter unterbrachen ihr Tun und stürmten auf Cecily zu. Voller Angst drückte sie ein weiteres Mal, doch sie näherten sich ihr nur noch schneller. Sie versuchte, an einer anderen Stelle zu drücken; plötzlich wurden sie langsamer und stellten sich in einer Linie vor ihr auf, als warteten sie auf Instruktionen. Zufrieden, dass die Roboter unter Kontrolle waren, rannte Cecily zu Miriam, die, das Gesicht nach oben, auf dem Boden lag, über ihre Wange zog sich eine lange blutige Wunde.
Der restliche Palast kam langsam unter Kontrolle. Violet hörte den Duke Befehle brüllen, aufzuräumen und die Verletzten einzusammeln. Um Pallas hatte sich ein kleiner Kreis gebildet und applaudierte. Eine Gruppe Soldaten kam herangestürmt und übernahm Volio aus Pallas´ Griff. Er sah sie verwirrt und wütend an, als sie ihm Handschellen anlegten und ihn aus dem Palast führten. Violet lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. Tränen liefen ihr über das Gesicht, und sie wusste nicht warum. Sie schüttelte den Kopf und wischte sich das Gesicht trocken.
»Ashton!«, rief der Duke. »Ashton, kommen Sie heraus! Sie haben uns gerettet!«
Violet zitterte, strich sich das Haar zurück und steckte es wieder hoch. Sie richtete ihr Kleid und zog es straff. Das Kleid war zerrissen, ihr Bein blutete, und sie konnte nur ahnen, wie entsetzlich sie aussah. Sie hatte für Ernest schön sein wollen. Sie seufzte tief und öffnete Pallas, dann stieg sie die Stufen in die Menge hinunter.
»Violet?«, fragte der Duke verwirrt.
»Ja«, sagte Violet und blickte zu Boden. Sie blinzelte und sah wieder zu ihm hoch.
»Wo ist Ashton?«
»Ich bin Ashton«, gab Violet zurück.
Alle um sie herum waren still geworden, während sie dem Geschehen folgten. »Den richtigen Ashton haben Sie als meinen Cousin kennengelernt. Der Mann, den Sie Ashton genannt haben und der Ihr Schüler war, war die ganze Zeit ich … verkleidet.« Violet blickte während ihrer Erklärung zu Boden und strich sich eine lose Haarsträhne hinters Ohr. Sie hob die Augen erneut zu Ernest, der sie mit offenem Mund anstarrte. Er führte die Hand zu den Lippen.
»Ich wollte um alles in der Welt in Illyria aufgenommen werden«, erklärte Violet, sie atmete jetzt stoßweise, »aber Sie hätten mich nicht zugelassen, hätten sich meine Bewerbung nicht einmal angesehen … « Die Art, wie er sie ansah, war unerträglich. Violet wusste nicht, was sie tun oder sagen sollte, sie wollte nur, dass er etwas erwiderte. Irgendetwas.
Bewegung kam in die Menge. Die Leute starrten sie an, unsicher, was sie tun oder sagen sollten, doch dann trat Cecily vor, ihre Hände knüllten ihre Röcke zusammen. Ihr Gesicht und ihre Augen waren rot, und als sie Violet anstarrte, liefen Tränen langsam ihr Gesicht hinunter. »Vom ersten Moment, als ich Sie gesehen habe, habe ich Ihnen misstraut«, sagte sie mit bebender Stimme. »Ich habe gefühlt, dass Sie falsch und hinterlistig sind.« Cecily hielt das Kinn in die Luft gereckt, doch sie sah niedergeschlagen aus.
»Cecily«, sagte Violet sanft, »es tut mir leid.«
Cecily schaute sie noch einen Moment an, dann drehte sie sich weg. Die anderen starrten Violet schweigend an.
»Haben Sie mir diese Briefe geschrieben?«, fragte der Duke.
»Ja«, antwortete Violet.
Der Duke nickte, seine Augen waren auf etwas hinter Violet gerichtet. Sie suchte seinen Blick, doch er wollte sie nicht ansehen. Sie versuchte, seine Gefühle an seinem Körper abzulesen, erkannte aber nur, dass er geschockt war. Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen, vielleicht um sich zu entschuldigen oder ihn anzuflehen, doch bevor sie die richtigen Worte gefunden hatte, wandte er sich von ihr ab, als wäre ihm klar geworden, dass er auf der Straße in die falsche Richtung gelaufen war, und ließ sie stehen.
»Nun«, meinte die Königin, die von der Seite aus alles beobachtet hatte. Ihre Soldaten hatten sie aus ihrem Versteck hinausbegleitet, »das war fast so aufregend wie die Ausstellung mit der Explosion, bei der dieser lästige Graf durch den Raum geschleudert wurde.« Die Königin fächelte sich träge Luft zu und sah Violet erwartungsvoll an.
»Es tut mir so leid, was ich getan habe, Eure Majestät«, sagte Violet.
»Mein liebes Mädchen«, begann die Königin, »Sie haben den Tag gerettet. Es gibt
Weitere Kostenlose Bücher