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Erfindung der Violet Adams

Erfindung der Violet Adams

Titel: Erfindung der Violet Adams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Rosen
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rührte es einfach daher, dass er die Erfindungen des jungen Mannes gesehen hatte. Oder der Grund war der, dass Ashton seiner Schwester Violet erstaunlich ähnlich sah, an die sich der Duke mit Freude erinnerte. Das musste es sein. Vielleicht hatte Violet diese Gefühle in ihm geweckt, und Ashton war nur eine lebendige Erinnerung daran. Was immer es war, der Duke kam zu dem Schluss, dass es das Beste sein dürfte, jegliche unangebrachte Intimität mit Ashton zu vermeiden und nicht länger über die Sache nachzudenken. Sich in den Wünschen des Herzens zu verlieren, hieß Zeit in einer Fantasiewelt zu verbringen, wo er doch in der Welt des Verstandes zu Hause war.
    »Aha!«, sagte Ada, als der Duke den Aufenthaltsraum betrat. »Ich wusste, dass du auftauchen würdest, sobald ich mir die erste Zigarre anzünde. Du kannst über schlechte Angewohnheiten sagen, was du willst, ich glaube dir kein Wort. Manchmal hege ich sogar den Verdacht, dass du mich nur deshalb einlädst, um den Rauch meiner Zigarren zu inhalieren.«
    Der Duke hustete. Der Geruch von Zigarrenrauch und angerissenen Streichhölzern zog Kreise durchs Zimmer. Eine Flasche Brandy war offen, und alle hatten ein volles Glas vor sich stehen. »Bin ich so spät?«, fragte der Duke.
    »Nicht so spät«, meinte Valentine, »doch wenn es um Brandy und Zigarren geht, sind wir alle nicht die Geduldigsten.«
    Der Aufenthaltsraum der Professoren war ein gemütlicher Raum, den der Vater des Dukes zusammen mit seinen damaligen Kollegen entworfen hatte. Den Boden bedeckte ein Teppich in Dunkelbraun und Gold, und der Raum hatte einen großen goldenen Kamin. Ada saß am Ende des Tisches, und die Professoren hatten sich – mit Ausnahme von Bracknell, der, wie der Duke mit Erleichterung feststellte, nicht da war – um sie geschart und neigten die Köpfe zu ihr hin wie Dahlien, die sich der Sonne entgegenstreckten – bis auf Professor Bunburry, dem dies aufgrund seines großen Metallkragens nicht vergönnt war und der den Kopf nur leicht schräg hielt. Der Duke lächelte und setzte sich in seinen Sessel am Kopfende des Tisches. Ihm gegenüber lehnte sich Ada in ihrem Sessel zurück, der Rauch ihrer Zigarre umgab sie wie ein Heiligenschein.
    »Es gibt mit Käse überbackenen Toast zum Abendessen« verkündete der Duke. »Geben Sie mir doch bitte den Brandy.«
    Valentine grinste und schob ihm die Flasche mit dem Brandy über den Tisch zu.
    »Wir haben uns gerade über die neuen Schüler un-un-un-unterhalten«, stotterte Curio.
    »Die Countess hat uns gefragt, von welchem Schüler wir uns im kommenden Jahr die größte Überraschung erwarten«, sagte Valentine.
    »Und was meinst du mit Überraschung ?«, fragte der Duke seine Patentante.
    »Genau das wollten wir auch wissen«, warf Prism ein.
    »Ich meine einfach«, begann Ada und blies Rauch in die Luft, »welcher Schüler am wahrscheinlichsten Dinge tun wird, mit denen wir nicht gerechnet haben.«
    »Das ist ziemlich vage, Madam«, sagte Valentine und grinste anzüglich.
    »Ich bin mir sicher, dass Sie am Ende des Jahres alle auf den gleichen Schüler kommen werden.«
    »Das klingt nach einer Her-Her-Her-Herausforderung«, radebrechte Curio.
    »Verstehen Sie es, wie Sie wollen.«
    »Wie es scheint, wollen Sie uns zum Wetten animieren?«, meinte Valentine. Adas Wettfreude war unter den Professoren bekannt. »Aber Sie haben uns noch nicht gesagt, auf wen Sie Ihr Geld setzen.«
    »Ich setze mindestens hundert Pfund auf Mr Adams«, verkündete Ada.
    Der Duke runzelte die Stirn. Er mochte keine Wetten, in denen es um die Schüler ging. »Ich hoffe doch nicht, dass du meine Professoren überreden willst, eine Wette einzugehen, bei der die Bestrafung eines Schülers zu ihren Gunsten ausfallen könnte«, sagte er.
    »Natürlich nicht, Ernest. Darum ist es ja so vage. Überraschung kann alles Mögliche bedeuten.«
    »Mir gefällt das trotzdem nicht«, äußerte der Duke. Die Glocke neben dem Speiseaufzug läutete, und er stand auf, um ihn zu öffnen. Darin befanden sich mehrere dampfende Teller auf einem silbernen Tablett. Er nahm sie heraus und stellte sie vor den Professoren auf den Tisch. Normalerweise war das die Aufgabe eines Dieners, doch der Duke mochte es nicht, wenn Diener sich im Aufenthaltsraum aufhielten. Er hatte den Eindruck, dass sich einige der Professoren dabei unwohl fühlten, als müssten sie die Diener ständig mit ihrem großen Können beeindrucken. Außerdem mochte er es, die Teller selbst vor die Professoren zu

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