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Erfindung der Violet Adams

Erfindung der Violet Adams

Titel: Erfindung der Violet Adams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Rosen
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atmen.«
    »Ich denke ja«, sagte Lane.
    »Warum hast du ihn nicht mitgebracht?«, fragte Violet.
    »Glaubst du, dass wir unter Wasser müssen?«, fragte Lane. Doch bevor Violet antworten konnte, gab Fairfax einen furchtbaren Schrei von sich. Schnell schwenkte sie das Licht in seine Richtung, konnte jedoch nichts sehen, was den Schrei hervorgerufen haben könnte.
    »Was ist los?«, fragte Jack.
    »Etwas hat mich gestreift«, antwortete Fairfax.
    »Da war aber nichts«, entgegnete Violet »Hier ist überhaupt nichts.«
    »Vermutlich eine der Katzen«, sagte Merriman.
    »Wie bitte?«, fragte Jack.
    »Mein Vater arbeitet bei einer Familie, deren Sohn vor Jahren hier studiert hat, als die Akademie gerade eröffnet worden war. Der Sohn hat gesagt, dass der damalige Chemieprofessor an einem Unsichtbarkeitstrank gearbeitet und ihn einigen der Katzen und Kätzchen zum Testen verabreicht hat. Anscheinend hat er bei den meisten gewirkt – nur hat er anschließend die Katzen nicht mehr gefunden und konnte sie nicht wieder zurückverwandeln. Seitdem streifen unsichtbare Katzen durch die Akademie.«
    »Unglaublich!«, staunte Jack.
    »Dein Vater ist ein Diener?«, fragte Fairfax mit offensichtlicher Herablassung in der Stimme.
    »Er ist Gärtner«, antwortete Merriman sanft. Fairfax rümpfte die Nase, woraufhin Jack die Zähne zusammenbiss.
    »Ich denke, es ist besser, wir versuchen, hier herauszukommen, statt dass wir nur dumm herumstehen und uns unterhalten«, schlug Violet vor, bevor Jack Fairfax einen Kinnhaken verpassen konnte. »Fairfax, du kannst ja hier bleiben, wenn es unter deiner Würde ist, mit dem Sohn eines Gärtners herumzulaufen – oder mit dem eines Verwalters. Wenn wir daran denken, schicken wir jemanden, der dich holen kommt.« Fairfax lächelte höhnisch, folgte Violet jedoch, als diese losging und Jack die Wände mit Quallenprotein bestrich. Ihr war es gleichgültig, welchen Weg sie einschlugen, solange sie nur in Bewegung waren.
    Eine Zeit lang sagte keiner etwas. Die Gruppe folgte Violet, die willkürlich entschied, welche Abzweigungen und Wege sie nehmen sollten, und nicht stehen blieb aus Angst, dass es zu einem Streit kommen würde, wenn jemand den Mund aufmachte. Der labyrinthartige Keller schien vornehmlich als Lagerraum genutzt zu werden. Unbeschriftete, unscheinbare Türen gingen von einigen der Gänge ab. Violet nutzte ihren Dietrich, um einige davon zu öffnen, doch nachdem sie nur Salzkisten und Gläser voller Äther fand, kam sie zu dem Schluss, dass das nichts brachte.
    »Sie lassen einfach die Türen offen?«, fragte Fairfax mit verschränkten Armen.
    »Ich habe sie hiermit geöffnet«, erklärte ihm Violet. »Das ist ein mechanischer Dietrich.«
    »Ich wusste gar nicht, dass Illyria eine Schule für Diebe und Dienstboten ist. Vielleicht hätte ich doch besser nach Oxford gehen sollen.«
    »Ich bin mir sicher, dass uns das alle sehr glücklich gemacht hätte«, konterte Jack. Violet lachte und hörte, wie auch andere in der Dunkelheit kicherten, vermutlich Lane und Merriman.
    Sie blieb stehen und hob die Hand. »Ich glaube, wir sind nicht allein.«
    »Noch eine Katze?«, fragte Jack hoffnungsvoll. Es war offensichtlich, dass er sie sich gerne näher angesehen hätte, und vielleicht dachte er auch an die Streiche, die er anderen mit ihnen spielen könnte. Er griff in seine Tasche und holte Sheila heraus. Sie erwachte aus einem ruhigen Schlaf und sah sich in ihrer neuen Umgebung um.
    »Du hast das Frettchen mitgebracht?«, fragte Violet, als sie es in der Dunkelheit erkannte.
    »Sie haben einen ausgezeichneten Geruchssinn«, sagte Jack. »Vielleicht kann sie eine der Katzen fangen!«
    »Katzen sind doppelt so groß wie Frettchen«, gab Violet zu bedenken.
    »Ich bin mir sicher, dass Sheila das schafft«, sagte Jack.
    »Wie dem auch sei, ich glaube nicht, dass das eine Katze ist … Ich glaube, hier sind irgendwo Menschen.«
    »Na, klar«, sagte Jack. »Wahrscheinlich die älteren Schüler, die uns vorgewarnt haben. Ich habe sie vor einer Weile gesehen. Ich nehme an, sie beobachten uns, damit wir keine allzu großen Probleme bekommen, für die sie dann verantwortlich gemacht werden.«
    »Na schön, wenn das Spiel so geht, dann ist das so«, sagte Violet und überlegte weiter, in welche Richtung sie als Nächstes gehen sollten.
    »In meinem ersten Jahr waren wir um die Zeit längst wieder in unseren Betten«, sagte Toby und trat aus der Dunkelheit, Drew dicht auf den Fersen. Violet zog die

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