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Erfindung der Violet Adams

Erfindung der Violet Adams

Titel: Erfindung der Violet Adams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Rosen
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Jack vor, packte Violet an der Hüfte und riss sie aus der Reichweite des Roboters. Die anderen Schüler waren weggerannt, sobald das Ding zum Leben erwacht war. Jetzt rannten Jack und Violet ihnen hinterher, ohne sich umzusehen, ob der Roboter ihnen folgte.
    Einige Meter weiter holten sie die anderen Schüler ein. Sie alle hechelten von dem unerwarteten Sprint und vor Angst. Violet horchte, ob sie ein Klicken hörte, das darauf schließen ließ, dass die Kreatur ihnen folgte, hörte jedoch nichts.
    »Danke«, sagte Violet zu Jack.
    Er grinste, sein Gesicht war vom Laufen leicht gerötet. »Nicht der Rede wert.«
    »Gut«, keuchte Toby. Er atmete heftiger als die anderen, da er nicht sonderlich trainiert war. »Das reicht an Spaß für eine Nacht. Verschwinden wir.«
    »Nein, warte«, sagte Violet, richtete sich auf und holte tief Luft, was durch ihren bandagierten Busen recht schwierig war. »Wir schaffen das auch ohne Hilfe.«
    »Ich habe das Quallenglas fallen gelassen, als ich dich gepackt habe«, sagte Jack. »Wie sollen wir wissen, wo wir schon waren.«
    Doch Violet hörte ihm nicht zu. Sie blickte durch einen nahen Torbogen. Sanftes Licht fiel durch ihn herein und schien auf etwas, das Violets Interesse weckte. Langsam und vorsichtig näherte sie sich dem Torbogen, dann schritt sie hindurch. Der Raum dahinter war riesig, fast so groß wie die Große Halle, doch nur von zwei schwachen Gaslampen beleuchtet.
    »Es ist real«, sagte sie leise. Die anderen Schüler waren ihr gefolgt. Sie standen auf einem großen Bahnsteig und starrten auf eine kleine Lokomotive und in den Eingang eines dunklen Tunnels. Aus dem Tunnel hörten sie das Geräusch von fließendem Wasser.
    »Wo führt der hin?«, fragte Drew.
    »Keine Ahnung«, sagte Toby mit großen Augen. »Was für eine Entdeckung. Aber heute ist nicht die Nacht, um das herauszufinden. Ich bin erschöpft, und selbst wenn es dir entgangen sein sollte, wir sind von einem Skelett-Roboter angegriffen worden. Wenn dieser Zug uns nicht in unsere Betten bringt, was ich stark bezweifle, sehe ich keinen Grund einzusteigen.«
    Violet biss sich auf die Lippe und nickte. »Du hast recht«, sagte sie resigniert. »Gehen wir zurück. Ich glaube, wir müssen dort entlang«, überlegte sie und zeigte mit hängenden Schultern auf einen Gang hinter dem Torbogen.
    Toby zog einen Kompass aus seinem Gürtel und warf einen Blick darauf.
    »Ich habe auch einen Kompass!« sagte Lane, als er sah, wie Toby auf seinen schaute.
    Violet starrte Lane an. »Du hast doch gesagt, dass du nichts mitgebracht hast.«
    »Na ja, es ist eben nur ein Kompass. Nicht gerade eine mechanische Lampe oder ein Glas voller Quallen.«
    Die anderen stöhnten. »Ja klar, nur ein Kompass. Ein Kompass wurde erfunden, um die Richtung anzuzeigen, um Leuten zu helfen, die sich verirrt haben«, sagte Jack. »Die Themse ist westlich von hier, glaube ich. Dann muss der Aufzug auch in dieser Richtung sein.« Er ging voraus und lachte lange und laut in der Dunkelheit.

Kapitel 9
    P rofessor Erasmus Valentine hasste es, am ersten Tag des Schuljahrs die neuen Schüler zu unterrichten. Sie waren von ihren kleinen Abenteuern im Keller, wie immer diese ausgesehen haben mochten, in der Regel so müde, dass sie lieber länger schliefen, als früh genug aufzustehen, um zu baden, sodass sie nicht nur müde, lethargisch und mit roten Augen dasaßen, sondern zudem auch noch stanken.
    Valentine seufzte theatralisch, um die Aufmerksamkeit der fünf verschlafenen jungen Männer vor ihm zu gewinnen, bevor er mit seiner alljährlichen Eröffnungsvorlesung begann. Die Vorlesung war brillant, weshalb er sie in all seinen Jahren in Illyria auch nie verändert hatte. Er sprach davon, dass es die Aufgabe des Menschen war, Gottes Schöpfung zu perfektionieren, dass alles, was die Natur ihnen zu ihrer Arbeit bereitstellte, dazu da war, zu noch schöneren Werken vereinigt zu werden. Er zitierte zahlreiche Beispiele dieser Schönheit, von der Poesie der alten Griechen bis hin zu den Poeten der Romantik und seinen eigenen Kreationen, von denen die bedeutendste Isabella war, der taubengroße Pfau, der wie eine Nachtigall sang. An dieser Stelle holte er Isabella aus ihrem großen vergoldeten Käfig und ließ die Schüler sie bewundern. Nach einer Weile fuhr er mit seiner Vorlesung fort und erklärte bewegend und redegewandt, dass es jetzt an den Schülern war, Gottes Kreationen zu vervollkommnen. Valentine hielt das nicht für Blasphemie, wie das einer

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