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Erfindung der Violet Adams

Erfindung der Violet Adams

Titel: Erfindung der Violet Adams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Rosen
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Augenbrauen hoch, als er aus seinem Versteck trat. »Nun gut, da ihr jetzt wisst, dass wir hier sind, müssen wir uns auch nicht weiter verstecken und können genauso gut neben euch gehen.« Violet runzelte die Stirn, als sie ihn ansah. »Aber du weißt schon, dass wir in meinem ersten Jahr um die Zeit längst wieder in unseren Betten waren.«
    »Warum zeigt ihr uns nicht einfach den Weg nach oben?«, knurrte Fairfax.
    »Das würde doch keinen Spaß machen, oder?«, meinte Toby.
    »Das hier macht auch keinen Spaß«, antwortete Fairfax.
    »Ich meinte auch nicht Spaß für euch«, grinste Toby. Drew kicherte.
    »Nun, mir macht es Spaß«, sagte Violet, »und ich wette Jack auch.«
    »Aber ja«, sagte Jack, »allerdings wünschte ich, dass das, was du gehört hast, eine unsichtbare Katze gewesen wäre.«
    »Auf denn, ihr Neulinge«, sagte Toby mit einer ausladenden Bewegung, »wo lang soll es gehen?«
    In Wirklichkeit war Toby ein wenig beunruhigt. In diesem Teil des Kellers war er noch nie gewesen. In den vorherigen Jahren hatte einer der Schüler immer einen Kompass dabeigehabt, und es hatte nicht lange gedauert, bis sie herausgefunden hatten, dass sich der Aufzug bei der großen Wand mit den Getrieben befinden musste, sodass sie einfach in Richtung Fluss hatten gehen müssen, um den Aufzug zu finden. Doch diese Gruppe schien nur aus Genies mit wenig Sinn für die kleinen Dinge des Lebens und aus Typen zu bestehen, die die Initiation nicht ganz ernst nahmen. Er hoffte, dass sie das nicht in allzu große Schwierigkeiten bringen würde. Nur noch eine Weile, dann würde er seinen eigenen Kompass hervorholen, dachte er.
    Am Ende von einem der Gänge war eine Tür, die sich völlig von den anderen unterschied. Die anderen waren einfache Holztüren mit Messingbeschlägen und – knöpfen. Diese Tür war hoch – sie reichte fast bis zur Decke – und ganz aus Messing. Noch verwunderlicher war, dass es keinen Knopf, kein Schloss und keine Klinke gab, mit der man sie hätte öffnen können. Doch noch erstaunlicher als die Tür selbst waren die verschiedenen Gestalten, die um sie herum auf dem Boden lagen.
    »Skelette?«, fragte Drew mit hoher Stimme. Violet schluckte. Es schien, als wären die älteren Schüler noch nie hier gewesen, und die Schatten vor ihnen sahen tatsächlich wie Skelette aus.
    »Vermutlich für die Forschung«, sagte Jack mit dünnerer Stimme als sonst. Violet nickte und strahlte sie mit ihrer Lampe an, wobei sich ihr die Frage aufdrängte, ob sie wohl zum Leben erwachen würden. Doch das Licht wurde nicht von weißen Knochen, sondern von Messingteilen zurückgeworfen.
    »Das sind Roboter«, sagte Violet verwundert. »Aber warum liegen sie einfach hier herum?« Einige waren tatsächlich aus ihrer aufrechten Position zu Boden gerutscht und lagen auf einem Haufen am Ende des Gangs. Violet, die sich für ihre Konstruktion interessierte, trat einen Schritt auf sie zu und berührte den ersten. Eine dünne Figur mit knochenartigen Extremitäten, die sie zuerst wie ein Skelett hatten aussehen lassen. Doch dort, wo der Rippenbogen hätte sein müssen, befand sich ein großes Mittelstück, aus dem ein Aufziehschlüssel herausguckte. Und wo der Schädel hätte sein sollen, saß ein glatter, gesichtsloser Kopf ohne Augen oder Mund. Der Roboter kam Violet seltsam bekannt vor, doch sie kam nicht darauf, was sie wiederzuerkennen meinte.
    Im gleichen Moment, als sie an der ersten Figur vorbeiging, um sich die zweite näher anzusehen, erwachte die erste zum Leben. Sie keuchte, als sie sah, wie sich der Kopf aufrichtete und wie sich die dicken schweren Füße auf dem Boden positionierten. Jede Bewegung ließ das Metall kreischen. Die Hände des Roboters, die wie einfache dreifingrige Klauen ausgesehen hatten, streckten sich, und unter der Oberfläche wurden scharfe Rasierklingen sichtbar. Die Klingen schossen mit dem Geräusch von Messern, die geschliffen wurden, hervor und plötzlich waren die Hände erschreckende Greifarme, die sich nach Violets Hals ausstreckten.
    Violet stand einen Moment lang wie gelähmt vor Schreck. Ein Schrei bildete sich in ihrer Kehle, wollte jedoch nicht heraus. Ihr Körper war kalt und heiß zugleich. Ihr Gehirn schrie so viele Dinge gleichzeitig, dass sie nicht eines davon verstehen konnte. Sie konnte nur auf die scharfen Messer starren, die ihr den Kopf vom Körper abtrennen wollten. Wie traurig, dachte sie, dass sie nicht eine Unterrichtsstunde in Illyria erleben würde.
    Plötzlich sprang

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