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Erfindung der Violet Adams

Erfindung der Violet Adams

Titel: Erfindung der Violet Adams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Rosen
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sie ein paar Schritte, um zu sehen, ob jemand sie aufhalten würde. Ihre Schritte hallten auf dem Steinboden.
    »Ist hier jemand?«, rief sie.
    »Hallihallo, Ashton«, antwortete Jack freundlich. Violet nahm ihre Augenbinde ab. Der Raum, in dem sie sich befanden, war dunkel, nur eine Gaslampe flackerte an der Wand. Lane, Merriman und Fairfax standen alle zitternd in der Dunkelheit. Violet grinste, als sie Fairfax in seinem langen, weißen, formlosen Nachthemd sah.
    Jack erforschte bereits die Wände. »Soweit ich das sehe, gibt es vier Wege hier raus«, sagte er. Er sah zu den anderen drei Schülern hinüber. »Habt ihr die Augenbinden noch immer nicht abgenommen? Na los, ich will nicht allzu viel Zeit hierauf verschwenden. Ich möchte morgen im Unterricht ausgeschlafen sein.« Nervös nahmen die anderen drei die Binden ab und sahen sich blinzelnd um.
    »Wo sind wir hier?«, fragte Merriman.
    »Im Keller« sagte Violet. »Vermutlich im unteren Keller. Wir sind mit dem Lift ziemlich weit hinuntergefahren, aber nicht so weit gegangen, also müssen wir im unteren Keller sein. Ich wette, wir müssen nur den Aufzug wiederfinden, dann können wir zurück ins Bett.«
    »Und wie machen wir das?«, fragte Lane.
    »Mit unseren unglaublichen wissenschaftlichen Fähigkeiten natürlich«, antwortete Jack und hüpfte zu der Gruppe zurück. Schwungvoll holte er ein großes Glas mit einer dicken Flüssigkeit aus einer seiner Jackentaschen, die in der Dunkelheit weiß-grün leuchtete.
    »Was ist das?«, fragte Fairfax mit offensichtlichem Ekel und hob einen Fuß nach dem anderen von dem klebrigen Boden. Seine Socken waren schmutzig, wie Violet lächelnd feststellte.
    »Das ist aus Quallen«, belehrte ihn Jack. »Im Biologielabor steht ein ganzes Glas davon. Ich wusste, dass die meisten von ihnen im Dunkeln leuchten, also habe ich einige ihrer fluoreszierenden Proteine extrahiert und in dieses Glas gefüllt. Wir können beim Gehen damit die Wände markieren, dann wissen wir, wo wir schon waren.«
    »Ziemlich intelligent«, lobte Violet stolz.
    »Vielen Dank«, sagte Jack und verbeugte sich.
    »Ich habe nichts mitgebracht« bedauerte Merriman. In dem sanften grünen Licht des Quallenglases sah er aus, als würde er gleich weinen.
    »Ich auch nicht«, sagte Lane.
    Violet unterdrückte das Bedürfnis, die Augen zu verdrehen. Sie waren schließlich gewarnt worden.
    »Das ist empörend«, sagte Fairfax. »Ich bezweifle, dass es hier unten sicher ist. Wer weiß schon, welche chemischen Scheußlichkeiten sich in dem Abfall hier miteinander verbunden haben? Wer weiß, was für furchtbare Erfindungen hier gelagert werden?«
    »Ich bin mir sicher, es ist nur ein ganz kleines bisschen gefährlich«, meinte Violet. »Der Duke hat erzählt, dass diese Initiationsriten schon seit Jahren stattfinden.«
    »Der Duke?«, fragte Fairfax.
    »Du hast mit dem Duke hierüber gesprochen?«, fragte Jack, runzelte die Stirn und starrte Violet an.
    »Nun ja, er ist ins Labor gekommen, und ich habe ihm eine Erfindung gezeigt, und da habe ich erwähnt … nun ich habe gesagt, dass einige der Drittklässler etwas angedeutet haben, und da hat er gesagt: ›Oh, ja, das läuft schon seit einigen Jahren‹ oder etwas Ähnliches.« Violet verstummte, bevor sie weiter stammeln konnte. Sie fühlte, wie sie rot wurde, und hoffte, dass man es in dem grünen Licht nicht sah. Sie wusste überhaupt nicht, warum sie unter Jacks Blick wie eine Idiotin stotterte, doch sie hatte mit einem Mal das Gefühl, dass sie ihr Gespräch mit dem Duke besser für sich behalten hätte. »Schaut mal!«, sagte sie, als ihr der Apparat einfiel, der der Grund für dieses Gespräch gewesen war. Sie hob ihn hoch und drückte auf den Knopf, woraufhin ein heller Lichtstrahl aufleuchtete.
    »Grandios!«, rief Jack.
    »Beeindruckend«, sagte Merriman.
    »So besonders ist es nun auch wieder nicht«, meinte Violet, obwohl sie wusste, dass ihre Bescheidenheit unangebracht war. Endlich war sie unter anderen jungen Wissenschaftlern, und sie waren von ihren Erfindungen beeindruckt!
    »Ich könnte so etwas nicht«, gestand Lane.
    »Vielleicht ist das einfach nicht dein Gebiet«, sagte Jack. »Ashton ist ein Mechanik-Genie.«
    »Mir liegen chemische Experimente mehr«, gab Lane zu. »Ich habe einen Stoff synthetisiert, der sich langsam zu Atemluft verflüchtigt, obwohl er zunächst nur eine Paste ist. So bin ich aufgenommen worden.«
    »Das ist brillant«, meinte Violet. »Hey, damit könntest du unter Wasser

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