Erfolgreich Lernen (German Edition)

Vorhangtechnik. Bei ihr geht es darum, das Vorstellungsbild zu „verschleiern“, indem man es wie durch einen Vorhang betrachtet, dadurch kann ebenfalls eine emotionale Distanz zu dem Bild bzw. der Szene geschaffen werden. Das Bild bzw. die Szene wird in ihrer emotionalen Bedeutung abgeschwächt. Die Anwendung dieser Technik erfolgt in zwei Schritten:
    Vorhangtechnik:
    1. Schritt
    Stellen Sie sich die aversive Vorstellung wiederum möglichst plastisch vor. Achten Sie dabei wieder auf das Körpergefühl.
    2. Schritt
    Stellen Sie sich nun vor, dass Sie vor dieses Bild einen durchsichtigen Vorhang ziehen. Betrachten Sie die aversive Prüfungssituation durch diesen Vorhang. Die Vorstellung kann wiederum durch die Beantwortung folgender Fragen intensiviert werden:
    Um diese Vorstellung zu intensivieren, können Sie folgende Fragen beantworten:
Welche Farbe hat der Vorhang?
Welche Struktur hat er (glatt, rau, gemustert)?
Wird er in der Vorstellung von rechts oder von links (oder von beiden Seiten) vor das Bild gezogen?
Ist der Vorhang schwer oder leicht?
Wie würde sich der Vorhang anfühlen?
Hat er eine Vorhangschiene?
Wenn ja: Welche Farbe hat sie?
    Achten Sie wiederum auf die Veränderung des Körpergefühls bei der Anwendung dieser Technik. Verändert sich das Körpergefühl in eine positive Richtung?

17.3.3 Verpackungstechnik
    Die dritte Veränderungstechnik nennt man „Verpackungstechnik“. Bei ihr wird die emotionale Distanz zu dem aversiven Bild dadurch geschaffen, dass in der Vorstellung eine räumliche Distanz zu ihm geschaffen wird, in der Regel ergibt sich dabei automatisch auch eine „emotionale Distanz“. Die Szene wird als „abgeschlossen“ (im wörtlichen und im metaphorischen Sinn) betrachtet. Diese Veränderungstechnik umfasst fünf Schritte:
    Verpackungstechnik:
    1. Schritt
    Stellen Sie sich die aversive Präsentationsszene wieder möglichst plastisch vor. Achten Sie auf das Körpergefühl.
    2. Schritt
    Stellen Sie sich die Szene nun auf der Mattscheibe eines Fernsehers vor. Folgende Fragen können beim Intensivieren der Vorstellung behilflich sein.
    Um diese Vorstellung zu intensivieren, können Sie folgende Fragen beantworten:
Welche Farbe hat der Fernseher?
Wie groß ist er?
Wie viele Kanäle hat er?
Hat er eine Fernbedienung?
Wo steht er?
Was ist sonst noch in dem Zimmer zu sehen?
    Achten Sie auf die eventuelle Veränderung des Körpergefühls.
    3. Schritt
    Gehen Sie nun in der Vorstellung schrittweise in dem Raum, in dem der Fernseher steht, rückwärts, bis Sie zur Tür des Raumes gelangen.
    Um diese Vorstellung zu intensivieren, können Sie folgende Fragen beantworten:
Welche Farbe hat die Tür?
Ist sie massiv oder hat sie eine Scheibe?
Ist sie aus Holz, Glas, Metall?
Welche Farbe hat die Türklinke?
Erzeugt die Tür beim Schließen ein Geräusch?
    Achten Sie auf die eventuelle Veränderung des Körpergefühls.
    4. Schritt
    Schließen Sie nun die Tür in der Vorstellung ab.
    Um diese Vorstellung zu intensivieren, können Sie folgende Fragen beantworten:
Welche Form hat der Schlüssel?
Aus welchem Material ist er?
Wie schwer ist er?
Welche Farbe hat er?
Gibt es ein Geräusch beim Drehen des Schlüssels?
    Achten Sie auf die eventuelle Veränderung des Körpergefühls.
    5. Schritt
    Legen Sie den Schlüssel in der Vorstellung nun in einen Kasten. Achten Sie auf die eventuelle Veränderung des Körpergefühls.
    Um diese Vorstellung zu intensivieren, können Sie folgende Fragen beantworten:
Wie sieht der Kasten aus?
Welche Form hat der Kasten?
Wie groß ist er?
Aus welchem Material ist er?
Wo steht der Kasten?
Hat er ein Schloss?

17.3.4 Perspektive ändern
    Eine weitere Veränderungstechnik stellt die Änderung der Perspektive dar. Bei dieser Technik wird die Perspektive, aus der man das Bild bzw. die aversive Szene betrachtet, zunächst wieder im wörtlichen Sinne und dann als Folge daraus eventuell auch im übertragenen Sinne geändert. Wenn man Dinge aus einer anderen Perspektive betrachtet, heißt das meist, dass die Dinge eine andere Bedeutung bekommen. Die Perspektivänderung erfolgt in zwei Schritten:
    Perspektive ändern:
    1. Schritt
    Stellen Sie sich das aversive Bild von der Prüfungssituation intensiv vor. Achten Sie dann darauf, aus welcher Perspektive Sie die Situation in der Vorstellung sehen (aus der Augenhöhe, frontal, von oben, aus der Froschperspektive, …)?
    Achten Sie auf das Körpergefühl.
    2. Schritt
    Stellen Sie sich nun dieselbe Szene vor, aber diesmal aus einer