Erfolgreich Lernen (German Edition)
anderen räumlichen Perspektive heraus betrachtet. Probieren Sie verschiedene Perspektiven aus. Achten Sie auf die eventuelle Veränderung des Körpergefühls.
Folgende Fragen können dabei behilflich sein:
Wenn man die Situation aus einer anderen Perspektive (von oben, von unten, von der Seite, …) heraus fotografieren würde, was würde man sehen?
Vielleicht können Sie sich die Situation wie von oben schwebend (im Grundriss) vorstellen.
Was würde jemand sehen, wenn er in dieser Situation durch das Fenster hereinschauen würde?
Gehen Sie in der Vorstellung einen Schritt zurück, so dass Sie sich von hinten sehen können (z. B. Ihren Hinterkopf, Ihren Rücken, …).
Stellen Sie sich in der Vorstellung neben sich selbst, so dass Sie sehen, wie Sie dastehen und z. B. Ihr Gesicht sehen können.
Wenn die Uhr an der Wand (oder ein anderer Gegenstand) Augen hätte, was würde sie sehen?
17.3.5 Film rückwärts laufen lassen
Die nächste Technik zum Verändern bildhafter Vorstellungen ist die Technik, einen inneren Film rückwärts laufen zu lassen. Diese Veränderungstechnik kann man nur dann einsetzen, wenn die bildhafte Vorstellung nicht nur eine statische Momentaufnahme ist, sondern in Form der Sequenz eines „inneren Films“ abgespeichert ist, also nicht ein gedächtnismäßiges Dia, sondern ein gedächtnismäßiges Videostück kurze Filmsequenz darstellt. Diese Sequenz kann in zwei Schritten verändert werden:
Film rückwärts laufen lassen:
1. Schritt
Stellen Sie sich die entsprechende Sequenz vor. Achten Sie auf das Körpergefühl, das dabei entsteht.
2. Schritt
Versuchen Sie, sich die Sequenz rückwärts vorzustellen, vielleicht so, wie Sie es von dem Rückwärtslauf eines Videorekorders her kennen. Vielleicht gelingt es Ihnen auch, sich den dazugehörigen Ton in der Vorstellung rückwärts anzuhören. Achten Sie auf die veränderte Körperempfindung.
17.3.6 Gefühl als Gegenstand
Die letzte bildhafte Veränderungstechnik nennt man „Gefühl als Gegenstand“. Bei dieser Technik geht es darum, sich das negative Gefühl beim Denken an die Präsentation als einen Gegenstand vorzustellen. Dies mag vielleicht zunächst etwas seltsam erscheinen, hat aber häufig eine erstaunliche Wirkung. Wichtig bei dieser Technik ist es, die im 2. Schritt abgefragten Einschätzungen des Gefühls in Form eines Gegenstandes rein intuitiv vorzunehmen. Bei dieser Technik ist es sehr hilfreich, wenn eine zweite Person die Fragen stellt und Ihre jeweiligen Antworten einfach mitschreibt, damit Sie sich vollständig auf die eigentliche Vorstellung konzentrieren können. Diese Veränderungstechnik wird in drei Schritten angewandt:
Gefühl als Gegenstand:
1. Schritt
Stellen Sie sich das aversive Bild von der Prüfung oder die aversive Szene möglichst plastisch vor. Achten Sie dabei auf das Körpergefühl.
2. Schritt
Stellen Sie sich nun vor, das negative Gefühl, das Sie bei den Gedanken an die Prüfung haben, sei ein Gegenstand, auch wenn diese Vorstellung am Anfang etwas abstrakt erscheinen mag. Versuchen Sie nun, ohne allzu viel darüber nachzudenken, rein intuitiv zu entscheiden, wie dieses Gefühl als ein materieller Gegenstand wohl aussehen würde.
Wenn dieses Gefühl ein Gegenstand wäre, wäre er dann:
eher groß oder eher klein?
eher warm oder eher kalt?
eher weich oder eher hart?
eher schwer oder eher leicht?
eher dunkel oder eher hell?
Welche Farbe hätte er?
eher glatt oder eher rau?
eher rund oder eher eckig?
Welche Form hätte er?
eher neu oder eher alt?
eher nah oder eher fern?
eher laut oder eher leise?
Hat er einen Geruch?
3. Schritt
Stellen Sie sich nun vor, dass Sie mit diesem Gegenstand irgendetwas tun, ihn in irgendeiner Weise manipulieren. Sie können ihn in Ihrer Vorstellung zum Beispiel zertrümmern.
Stellen Sie sich die Manipulation des Gegenstandes dabei möglichst plastisch vor, malen Sie sich möglichst genau aus, wie es aussehen würde, wenn Sie den Gegenstand tatsächlich in dieser Art und Weise bearbeiten würden.
Manipulationsmöglichkeiten für einen Gegenstand:
ihn in eine Folie verpacken
ihn in einen Eisblock einfrieren
ihn in eine Kiste verpacken
ihn mit einem Hammer zertrümmern
ihn ins Wasser tauchen
ihn anmalen
etc.
Für alle Übungen gilt: Achten Sie auf die veränderte Körperempfindung, während Sie diese Technik anwenden. Suchen Sie sich von den beschriebenen Techniken diejenige(n) aus, bei der/denen Sie während der Anwendung der jeweiligen Technik die deutlichste
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