Erfolgreich wünschen
abweisen würde, wie tausend andere jedes Jahr. Andererseits hatten wir es uns doch gewünscht und der Wunsch hatte uns hierher geführt. Mitten in das Büro der Direktorin, die wie durch ein Wunder noch einen freien Platz zu vergeben hatte. Den einzigen Platz in der ganzen Schule. Und dieser Platz war auch noch genau in der zweiten Klasse, in die Julia gehen müsste.
Die Direktorin sprach lange mit Julia, ließ sie einige Tests machen, sie tauschten sich intensiv in Englisch aus und dann, nach einer Stunde, wurde das Wunder Wirklichkeit. Die Direktorin nickte uns zustimmend zu und trug Julia in die Liste der neuen Schüler ein.
Wenn etwas wirklich unmöglich gewesen war, dann das: Innerhalb eines Tages einen Platz auf dieser Schule zu bekommen. Noch Jahre danach bestätigten uns andere Eltern das Unfassbare dieses Wunders.
Regel 5
Vertrauen statt zweifeln
Zweifel sind eine weitere Form von Glaubenssätzen, die sich auf das Wünschen sehr negativ auswirken. Will man erfolgreich wünschen , ist es ganz wichtig, den Zweifeln keine Nahrung zu geben, denn zweifeln ist nichts anderes, als an die Nicht-Erfüllung des eigenen Wunsches zu glauben.
Wer behauptet, nicht daran zu glauben,
glaubt in Wahrheit ebenso:
Er glaubt an das Gegenteil seines Wunsches.
Wir glauben immer irgendetwas. Und sei es nur, dass es nicht funktioniert.
Seltsamerweise sind wir in unserem Zweifel besser und intensiver als in unserem Glauben an das erfolgreiche Wünschen . Mit Zweifeln stehen wir uns aber nur selbst im Weg. Mit dem Zweifel ruft man seine Wünsche, kaum dass sie ausgesandt wurden, wieder zurück.
Oft wird parallel zum Wunsch gesagt oder gedacht: »Das funktioniert ja sowieso nicht.« Aber auch dieser Gedanke ist nichts anderes als ein ausgesprochener Wunsch. Die Erwartungshaltung lautet dann: »Es funktioniert nicht.« Oder: »In meinem Leben funktioniert es nicht.« Und was wird dann geschehen? Dieser ausgesandte Wunsch wird genauso ausgeliefert.
Zweifel ist auch ein ganz klarer Wunsch
Wenn man sich also entscheidet, sich zu beschränken, wird man genau diese Beschränkung erleben.
Auch mit ängstlichen Gedanken bremst man seinen Wunsch. Hinter dem Gedanken: »Was mach ich denn nur, wenn das jetzt nicht klappt«, verbirgt sich im Grunde ebenfalls der Zweifel. Wäre man überzeugt, dass sich der Wunsch erfüllt, bräuchte man die Sorge ja nicht länger. Die Besorgnis zeigt einem nur, dass man eher am Zweifel festhält als an der Erfüllung.
Viele sagen dann: »Ich habe es mir so sehr gewünscht, aber es ist nie eingetreten. Ich habe es ja gleich gewusst.« – Aber was haben sie gleich gewusst? Sie wussten mit Sicherheit, dass dasWünschen bei ihnen nicht funktioniert. Dieses Wissen sandten sie gleichzeitig mit dem Wunsch hinaus und nahmen ihm damit alle Energie. Der bewusst formulierte Wunsch wird also meist überlagert von unbeabsichtigt gedachten Zweifeln. Wie erfolgreich das Wünschen tatsächlich ist, sehen wir daran, mit welcher Beharrlichkeit der negative Wunsch, also die Verhinderung, in unser Leben tritt.
Wir sind immer erfolgreich.
Meistens mit der Erschaffung unseres Misserfolgs.
Alles positive Denken, alle Mantren dieser Welt helfen nicht, wenn wir tief in unserem Inneren ständig an Mangel und Begrenzungen denken. Denn der Zweifel ist eine tief verwurzelte Einstellung. Er ist ein fest verankerter Glaube, der sich genauso verwirklicht.
Wer nicht an den Erfolg glaubt,
kann keinen Erfolg haben.
Der Weg raus
Was macht man nun mit seinen Zweifeln? Mit der kleinen Stimme, die ständig sagt, das stehteinem nicht zu, das funktioniert sowieso nicht? Wie schafft man es, nicht auf sie zu hören oder daran zu denken?
Das ist wie mit der Schokolade, an die man nicht denken soll, wenn man abnehmen will. Man versucht dann ganz bewusst »nicht« an Schokolade zu denken und denkt erst recht daran. An etwas nicht zu denken, geht nämlich nicht, weil man durch den Versuch nicht daran zu denken, erst recht daran denken muss.
Vermeiden ist also eine schlechte Strategie, weil man dadurch den Gedanken erst recht erschafft.
Am besten ist es also die Gedanken zuzulassen und nicht zu bewerten. Sie sind da, sie blubbern nach oben, werden kurz betrachtet – es sind ja nur Gedanken, denen wir keine weitere Kraft und Bedeutung schenken – und werden unkommentiert wieder losgelassen und weitergeschickt.
Neue Gedanken kommen, manche aus dem Tagesgeschehen, andere aus unserer Vergangenheit. Es sind nur Gedanken, an ihnen ist
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