Erfolgreich wünschen
nichts Schlimmes. Erst wenn man sich über sie ärgert, beginnen sie einen zu stören. Erst wenn man sie verhindern will, bekommen sie Macht. Denn erstdurch die Überzeugung »Ich schaffe es einfach nicht« oder »Dauernd stören meine Gedanken und vernichten alle meine Wünsche«, erschafft man dieses Szenarium.
Zulassen und nicht bewerten ist also der einzige Weg. Gedanken kommen und gehen und stören nicht das erfolgreiche Wünschen . Man vertraut auf seine Wünsche. Störende Gedanken haben keine Kraft, weil man ihnen keine Kraft schenkt. Wir können noch einen Schritt weitergehen und den Spieß umdrehen:
Warum immer nur das Gute bezweifeln?
Warum nicht mal das Schlechte in Frage stellen?
Wir können doch daran zweifeln, ob die negativen Gedanken wirklich unsere Wahrheit sind. Mit dem Zweifel können wir so auch die ständige Manifestation unserer hinderlichen Glaubenssätze bremsen.
Aus eigener Erfahrung weiß ich allerdings, wie schnell man seinen eigenen negativen Zweifeln erliegen kann. Vor allem, wenn der persönliche Druck zunimmt.
Der Wunsch nach dem idealen Haus
Als wir von Bonn nach München umziehen wollten, hatten wir nur mein kleines Büro in München. Michaela hat ein sehr sonniges Gemüt und wollte unbedingt eine wunderschöne Bleibe ganz in der Nähe finden, damit ich nicht jeden Tag durch den Berufsverkehr fahren müsste. Sie ging sogar noch einen Schritt weiter. Sie war überzeugt, dass wir maximal drei Gehminuten entfernt ein wunderschönes Häuschen zur Miete finden würden. Ich war ebenso überzeugt. Schließlich war unser Wunsch doch schon aufgegeben.
Aber wo immer wir auch nachfragten, ernteten wir nur ungläubiges Kopfschütteln. Die zuständigen Makler machten uns schnell klar, dass wir unter einem Jahr mit Sicherheit nichts finden würden. Nicht in dieser Gegend, sie hätten bereits Leute, die im Hotel wohnen würden, weil es einfach kein Angebot in dieser Gegend gäbe. Unsere Zeitungsannoncen wurden nicht einmal beantwortet. Je intensiver wir suchten, desto unmöglicher schien die Erfüllung unseres Wunsches zu sein.
Vier Wochen vor dem geplanten Umzug wurde die Umzugsfirma langsam nervös. Sie wolltenendlich wissen, wohin die ganzen Möbel transportiert werden sollten. Ich übrigens auch.
Sie mussten Parkgenehmigungen besorgen und Halteverbotsschilder aufstellen. Aber das »gewünschte« Haus war noch immer nicht in Sicht. Im Gegenteil. Es war mir klar, dass wir scheitern würden. Wir hatten unser Glück zu weit herausgefordert.
Und da begannen Zweifel in mir zu arbeiten. Ich überlegte mir schon mal sicherheitshalber, ob wir nicht einen Lagerraum für unsere Möbel anmieten sollten. Ich war überzeugt, diesmal würde es schief gehen. Aber Michaela blieb unerschütterlich in ihrem Glauben. »Das Haus wird kommen, wir haben es gewünscht, also warum daran zweifeln?« Natürlich hatte sie Recht. Natürlich. Aber das hier war doch nun langsam eine ziemlich ernste Situation. Was ist denn, wenn der Kosmos ein anderes Zeitverständnis hatte als wir? Oder aber beim Universum gerade unglaublich viele andere Wünsche eingingen und sie nach Eingangsdatum abgearbeitet wurden? Vielleicht war unser »Sachbearbeiter« noch mit ganz anderen Dingen beschäftigt? Wesentlich wichtigeren, als unserem kleinlichen Hauswunsch in absoluter Nähe zu meinem Büro.
Und was sollten wir den Umzugsleuten sagen? »Wir haben gerade einen Wunsch beim Universum aufgegeben und daran darf man nicht zweifeln.« Die hätten uns doch alle für komplett bekloppt gehalten.
Ehrlich gesagt, es gab Momente, da hielt ich Michaela auch für… Na, sagen wir mal, stur. Aber letztendlich war mir unsere Ehe wichtiger, als die immer wahrscheinlicher werdende Gefahr mit den Möbeln auf der Straße zu sitzen. Eigentlich kam mir der Gedanke ganz witzig vor: Mit Kaffeetassen auf dem Sofa zwischen parkenden Autos. Doch wenn es dann zu regnen anfing? Mit jedem Tag wurde ich nervöser. Vor allem da Michaela in ihrem grenzenlosen Urvertrauen allen Maklern, die nicht ebenso wie sie an den Erfolg glaubten (und das waren alle), abgesagt hatte. Warum sollte sie sich mit Energien umgeben, die gegen ihren Wunsch arbeiteten, meinte sie. Wir hatten also kurz vor dem Umzug noch immer kein Haus und auch niemanden mehr mit der Suche beauftragt.
Bisher war ich im erfolgreich wünschen ausgesprochen gut gewesen, doch nun waren eindeutig Grenzen aufgetaucht. Nicht jedoch für Michaela. Frauen sind ja so unglaublich irrational. Jederrationale
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