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Erfolgreiches Teamcoaching

Erfolgreiches Teamcoaching

Titel: Erfolgreiches Teamcoaching Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar Linz
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Bauen Sie zunächst mehrere identische Parcours mit kleineren Schwierigkeiten (z. B. mit Bänken zum Drübersteigen und Balancieren, Fahnenstangen zum Umkurven u. Ä.) auf. Dann bilden Sie die entsprechende Anzahl von Gruppen aus den Mitspielern (jeweils 4-6 Personen).
    Achten Sie bei der Gruppenbildung darauf, dass speziell weniger vertraute Spieler zusammenkommen. Die Mitglieder der einzelnen Teams stellen sich hintereinander auf. Zwischen jeden Spieler kommt ein aufgeblasener Luftballon. Die Spieler nehmen ihn jeweils zwischen ihre Hüften. Auf Ihr Kommando beginnt jetzt ein Wettlauf der Teams über den vorbereiteten Parcours. Wenn ein Luftballon hinfällt, muss die Gruppe von vorne beginnen. Die Hände dürfen dabei nicht zum Festhalten eingesetzt werden. Sieger ist, wer zuerst am Ziel ankommt.
    Das Schöne an der Übung liegt darin, dass sie innerhalb des Teams eine gute Koordination verlangt. Neben dem pädagogischen Effekt macht sie außerdem Spaß und die Spieler bekommen etwas zum Lachen. Sie können die Aufgabe auch variieren, etwa indem der Ballon zwischen die Knie genommen wird usw.
    Noch einen Schritt weiter gehen die Maßnahmen, welche im Spitzensport zunehmend ergriffen werden. Die Zeitschrift „Handball-Woche“ (Bundesligasonderheft 2002) berichtet zum Beispiel, dass der Trainer des HSV Hamburg mit seiner Mannschaft für eine Woche ein Survivaltraining in der weiten Natur Schwedens durchgeführt hat. Die Handballer des TBV Lemgo waren in einem Hochseilgarten, genauso wie mehrere Fußballbundesligisten und im Jahre zuvor die Damenhockeynationalmannschaft. Letztere hat zudem eine Klettertour in den Alpen unternommen. Andere Teams gehen zusammen Fallschirmspringen. Ein Trainer fragte mich, ob ich mit seinem Team eine Woche auf Segeltour gehen würde.
    Alles das bringt eine ganze Menge, wenn es gut begleitet und anschließend in den Trainingsalltag integriert wird. Aber es ist natürlich zeitlich und finanziell aufwändig und man darf niemals vergessen, dass solche Aktionen die alltägliche Förderung des Mannschaftsgeists nicht ersetzen. Seien Sie also nicht traurig, wenn Sie sich entsprechende Maßnahmen nicht leisten können. Mit einfachen Mitteln kann man meiner Meinung nach genauso viel erreichen.
    Es gibt z. B. einige gute und zugleich leicht umsetzbare Übungen für den Trainingsalltag. Ein schönes Beispiel bietet der Luftballonlauf ( s. hier ). Geeignet ist auch das auf einigen Sportfesten durchgeführte Wettrennen, bei dem zwei an den Knöcheln zusammengebundene Partner gegen andere Paare auf der Laufbahn antreten. Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf. Wichtig ist bei den Übungen, dass Sie die Athleten in eine Abhängigkeit voneinander bringen, sodass diese Strategien entwickeln müssen, die Situation gemeinsam zu lösen.
10.2 Teambildung durch gemeinsame Aufgaben und Gegner
    Neben konkreten Übungen und Maßnahmen gibt es noch einen weiteren Aspekt, der für die Teambildung hilfreich sein kann. In den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts haben Wissenschaftler (Sherif, 1969) in den USA aufwändige Versuche in Jugendsommercamps gemacht, um herauszufinden, wie man verfeindete Gruppen wieder zusammenführen kann.
    Bei der Zusammenführung haben sich zwei Mechanismen als wirkungsvoll erwiesen. Zum Ersten hat man den rivalisierenden Gruppen gemeinsame Aufgaben gegeben, bei deren Bewältigung sie sich gegenseitig brauchten. Es ging z. B. darum, einen Wagen aus dem Schlamm zu ziehen oder eine Wasserleitung zu reparieren. Um das zu schaffen, waren jeweils die Kräfte beider Gruppen gemeinsam vonnöten.
    Zum Zweiten hat man beide Gruppen gemeinsam gegen einen anderen Gegner in einem Wettkampf antreten lassen. Auch jetzt waren die beiden bisher rivalisierenden Gruppen wieder aufeinander angewiesen. Hinzu kommt aber bei diesem Eingriff der Faktor der Bedrohung von außen. Bedrohung von außen stellt etwas dar, das die Mitglieder der Gruppe sehr stark zusammenschweißt. Wenn sich eine Nation, die innerlich sehr zerstritten ist, plötzlich militärisch bedroht fühlt, dann rückt sie zusammen. Viele Könige der Vergangenheit und Politiker der Gegenwart haben sich diese Wirkung geschickt zunutze gemacht.
    Ein typisches Beispiel ist für mich der Falklandkrieg in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts. Der Konflikt zwischen Großbritannien und Argentinien um die kleine Inselgruppe kam den damaligen Regierungsoberhäuptern beider Staaten gerade recht. Margret Thatcher war innenpolitisch vor dem Ausbruch

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