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Erfolgreiches Teamcoaching

Erfolgreiches Teamcoaching

Titel: Erfolgreiches Teamcoaching Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar Linz
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und zum Gegner aufzubauen.
    Was ist dabei zu beachten? Wie gestalten Sie am besten eine Teambesprechung? Was sollte eine solche Sitzung beinhalten und wie schaffen Sie es, dass Ihre Athleten anschließend auch die Vorgaben umsetzen?
    Auf diese und ähnliche Fragen will ich im Folgenden näher eingehen. Ich werde mich dabei an den Gegebenheiten eines durchschnittlichen Amateurklubs orientieren, da ich vermute, dass die Mehrheit der Leser in einem solchen Verein tätig ist. Im Profi- und Nationalmannschaftsbereich ergeben sich natürlich manche Unterschiede in den zeitlichen Möglichkeiten während der Woche und in der Gestaltung des Ablaufs am Spieltag selbst. Die Leser, welche auf dieser Ebene arbeiten, bitte ich, die folgenden Inhalte selbstständig an ihre Gegebenheiten anzupassen.
11.1 Grundlegende Überlegungen
    Zunächst müssen Sie günstige Rahmenbedingungen schaffen. Dazu gehören ganz einfache Überlegungen. In vielen Sportvereinen stehen nur mäßig geeignete Räume zur Verfügung. Ein normaler Kreisligafußballverein verfügt in der Regel nur über zwei Kabinen und eine Gaststätte. Der Schankraum verbietet sich als Ort für eine Sitzung von selbst, denn Sie wollen ja unter sich bleiben und nicht ständig abgelenkt werden. Also bleibt, wenn Sie keinen auswärtigen Raum nutzen können (z. B. hatten einmal die Eltern eines Spielers ein Hotel, dessen Gruppenraum wir gegen den Verzehr von Getränken nutzen durften), in solchen Fällen nur die Umkleidekabine.
    Die Kabinen eignen sich, meiner Erfahrung nach, durchaus für Besprechungen, solange Sie die Dauer der Besprechung wegen der schlechten Belüftung und der unbequemen Sitze auf maximal 30 Minuten begrenzen. Schwierig wird es allerdings dann, wenn die Kabine so eng und mit Mittelbänken bestuhlt ist, dass sich nicht mehr alle Athleten gegenseitig sehen können.
    Wenn Sie irgendeine Alternative haben, sollten Sie auf jeden Fall dafür sorgen, dass die freie Sicht möglich ist. Im Laufe der Jahre habe ich allerdings gelernt, zu improvisieren.
    Worauf Sie jedoch auf keinen Fall verzichten sollten, ist, dass zumindest alle Athleten Sie sehen können. Ich bin immer wieder erstaunt, wie wenig die Spieler bei den Besprechungen zu Ihrem Trainer hinschauen. Dabei ist Blickkontakt ein wichtiges Mittel, um die Aufmerksamkeit zu fördern. Außerdem kommt nur dann Ihre Körpersprache als Verstärker Ihrer verbalen Botschaften zum Tragen. Sorgen Sie also dafür, dass Ihre Spieler zu Ihnen hinsehen, indem Sie sich zentral platzieren, beim Sprechen möglichst aufstehen und immer wieder Ihre Athleten durch Namensnennung direkt binden.

    Häufig schauen die Spieler ihren Trainer nicht an, während er spricht. Sorgen Sie deshalb für Blickkontakt, etwa indem Sie die Spieler namentlich ansprechen.
    Als Alternative zur Kabine gibt es bei schönem Wetter noch die Möglichkeit, sich draußen an der frischen Luft zusammenzusetzen. Von Besprechungen unter freiem Himmel halte ich jedoch sehr wenig. Lieber sitze ich mit einem Team in einem engen, stickigen Raum, als dass ich die Sitzung draußen abhalte. Das Problem dabei ist nämlich, dass die Aufmerksamkeit der Spieler deutlich leidet. Achten Sie darauf, wie viel weniger „dicht“ die Atmosphäre bei einer Besprechung an frischerLuft ist. Das kann man schon alleine daran erkennen, dass die Athleten weniger nah beieinander sitzen. Auch schweifen immer wieder Einzelne mit ihren Blicken und in der Folge mit ihren Gedanken ab. Zudem hat Ihre Stimme eine viel geringere Wirkung.
    Im Idealfall wählen Sie also einen geschlossenen Raum, in dem alle Spieler in einer Runde sitzen, der gut belüftet ist und wo Sie für die Zeit der Besprechung niemand stört.
    Womit wir beim Thema Zeit sind. Besprechungen brauchen ein gutes Timing. Sie dürfen nicht zu lange dauern. Ich empfehle Ihnen deshalb, schon vorher einen zeitlichen Endpunkt festzulegen. Es spielt dabei keine Rolle, ob Sie eine Videobesprechung abhalten oder ob Sie ein mannschaftsinternes Problem lösen wollen. Ein früherer Hockeybundestrainer war unter den Athleten wegen seiner oftmals mehr als 90-minütigen Videoanalysen berüchtigt. Nicht wenige Spieler schliefen während dieser Sitzungen ein, kein Wunder angesichts dieser Dauer nach einem zuvor sehr anstrengenden Trainingstag. Erinnern Sie sich noch einmal daran: Die Aufmerksamkeit eines Zuhörers fällt schon nach wenigen Minuten ab. Alles, was länger als 45 Minuten dauert, geht fast zwangsläufig an Ihren Athleten vorbei, es

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