Erfolgreiches Teamcoaching
sei denn, Sie sorgen für viel Abwechslung und zwischenzeitliche körperliche Bewegung.
11.2 Besprechungen während der Woche
Innerhalb einer Woche dienen Teambesprechungen sehr unterschiedlichen Zwecken. Viele Trainer führen zum Beispiel mit ihren Athleten regelmäßig Videoanalysen der vorangegangenen Spiele und der kommenden Gegner durch. Genauso kann aber auch eine Besprechung zur Aussprache genutzt werden. Oder Sie wollen organisatorische Fragen klären. Was auch immer Ihr Anliegen ist, die allererste Frage, welche Sie sich stellen müssen, lautet: Wann ist ein guter Zeitpunkt für eine solche Sitzung?
Nach dem Training sind viele Athleten körperlich kaputt, wodurch ihre Aufmerksamkeit wie auch die Bereitschaft, sich aktiv an der Besprechung zu beteiligen, deutlich absinkt. Vor dem Training ist es aber häufig aus Zeitgründen nicht möglich, da manche Spieler nicht früher von der Arbeit kommen können. Hierbei müssen Sie also damit rechnen, dass nicht alle Mannschaftsmitglieder anwesend sind. Es bedarf einer Abwägung, was der geringere Nachteil ist. Am besten fragen Sie dazu die Spieler selbst. Schildern Sie die möglichen Vor- und Nachteile und suchen Sie gemeinsam nach einer Lösung.
Die optimale Lösung besteht darin, einen festen Termin zu vereinbaren. Solche Besprechungen sollten auch bei unterklassigen Mannschaften einen regelmäßigen Platz bekommen, selbst wenn die zeitlichen Möglichkeiten hier sehr begrenzt sind. Sie können dabei sowohl eher sportliche (z. B. taktische) Fragen wie auch mannschaftsinterne Probleme ansprechen. Ich bin der Überzeugung, dass alle 14 Tage eine halbe Stunde Austausch einem Team mehr bringt, als diese Zeit zu trainieren. Wenn Sie Ihr normales Trainingspensum absolvieren können und die Spieler bereit sind, die Zeit zusätzlich zu investieren, wäre dies ideal.
Besprechungen während der Woche müssen sich gar nicht immer um große Dinge drehen. Auch wenn keine akuten Probleme anstehen, so tut es dem Team gut, sich regelmäßig auszutauschen und miteinander zu sprechen. Häufig aber ergeben sich genügend Inhalte für eine solche Sitzung. Daneben ist schon alleine die Videobetrachtung für viele Teams ein gewohntes wöchentliches Ritual. Außerdem bietet die Besprechung in der Woche schon eine Möglichkeit, den nächsten Gegner vorzustellen und erste taktische Vorgaben zu präsentieren. Dann haben Ihre Athleten schon ein paar Tage innerlich Gelegenheit, sich auf die anstehende Aufgabe einzustellen.
11.3 Die Spielbesprechung
Am Tag des Spiels selbst geht es darum, die Mannschaft endgültig auf den Gegner und das Spiel einzustellen. Denken Sie nochmals daran, dass die Aufnahmefähigkeit Ihrer Athleten angesichts des nahenden Wettkampfs und der damit verbundenen, steigenden Anspannung abnimmt. Halten Sie die direkte Spielbesprechung also möglichst kurz. 15 bis maximal 20 Minuten dürften ein guter Richtwert sein. Weniger ist hier oftmals schon mehr. Konzentrieren Sie sich auf einige wesentliche Punkte.
Zunächst gehen Sie kurz auf den Gegner ein. Mit welcher Taktik wird er womöglich auflaufen? Auf welche Gefahren und welche Spieler muss Ihre Mannschaft besonders achten?
Der weitaus größere Teil der Zeit (mindestens zwei Drittel) sollte sich aber mit dem eigenen Team beschäftigen. Beschreiben Sie Ihre Taktik und bestimmen Sie, worauf Ihr Team heute besonderen Wert legen soll. Benennen Sie auch noch einmal das Ziel des Tages (sowohl Handlungs- wie auch Ergebnisziel!). Es ist hilfreich, wenn Sie diese Inhalte noch einmal in Schlagworten schriftlich für alle sichtbar festhalten. Dann sind neben den Ohren auch die Augen beteiligt und dieInhalte werden so besser behalten. Außerdem helfen die Schlagworte später beim Coaching während des Spiels, da Sie mit ihrer Hilfe die wichtigsten Inhalte auch unter dem Stress des Geschehens für alle verständlich wachrufen können.
Zeichnungen und schriftliche Notizen verbessern die Aufnahmefähigkeit Ihrer Spieler in der Spielbesprechung.
Die Spielvorbereitung sollte lieber kurz und intensiv, als ausführlich, aber langweilig sein.
Häufig machen Trainer den Fehler, dass sie die eigene Mannschaft zu ausführlich vor den Stärken des Gegners warnen. Das ist psychologisch unklug, weil Ihre Spieler dann mit einem zu großen Respekt, wenn nicht gar mit einer ängstlichen Haltung, auf den Platz gehen.
Zum Beispiel habe ich den Fall einer Fußballmannschaft erlebt, die gegen ein sehr kopfballstarkes Team antreten musste. Der
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