Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Erfuellung

Erfuellung

Titel: Erfuellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
Vom Netzwerk:
helfen und Kaffee zu machen. Ich hatte mir noch ein Paar Perlenohrringe angezogen und trat gerade in den Flur hinaus, als Tatiana mir aus der Küche mit zwei Wasserflaschen in der Hand entgegenkam.
    Sie war splitterfasernackt.
    Obwohl ich innerlich vor Wut schäumte, riss ich mich zusammen. Von der Schwangerschaft war zwar nichts zu sehen, aber schon das Wissen genügte, in diesem Moment einen lautstarken Streit zu vermeiden. »Entschuldige, aber du müsstest dir etwas anziehen, wenn du in meiner Wohnung herumläufst.«
    »Die Wohnung gehört nicht dir allein«, schoss sie zurück, warf ihre honigblonde Mähne in den Nacken und wollte an mir vorbeigehen.
    Ich streckte meinen Arm quer über den Flur und versperrte ihr den Weg. »Leg dich besser nicht mit mir an, Tatiana.«
    »Oder was?«
    »Du verlierst.«
    Sie starrte mich eine ganze Weile an. »Er wird sich für mich entscheiden.«
    »Kann sein, aber das würde er dir ankreiden, und damit hättest du ihn doch verloren.« Ich ließ meinen Arm sinken. »Denk mal drüber nach.«
    Hinter mir öffnete sich Carys Tür. »Was zum Teufel treibst du denn da, Tat?«
    Ich drehte den Kopf und sah meinen besten Freund nur mit Boxershorts bekleidet im Türrahmen stehen. »Na, sie gibt dir einen guten Grund, ihr einen hübschen Morgenmantel zu kaufen, Cary.«
    Er tat meine Bemerkung mit einer verärgerten Handbewegung ab und öffnete die Tür weiter in einer stummen Aufforderung an Tatiana, ihren nackten Arsch gefälligst zurück ins Zimmer zu schwingen.
    Mit zusammengebissenen Zähnen ging ich weiter in die Küche. Meine Stimmung verschlechterte sich noch, als ich Gideon dort antraf, der mit dem Rücken an der Arbeitsplatte lehnte und in aller Ruhe seinen Kaffee trank. Er trug einen schwarzen Anzug, eine hellgraue Krawatte und sah unerträglich gut aus.
    »Na, hat dir die Show gefallen?«, fragte ich spitz. Ich hasste es, dass er eine andere Frau nackt gesehen hatte. Und nicht bloß irgendeine Frau, sondern ein Model mit exakt dem gertenschlanken, biegsamen Körperbau, den er bekanntermaßen stets bevorzugt hatte.
    Er zuckte gleichgültig mit den Schultern. »Nicht sonderlich.«
    »Du stehst doch auf groß und spindeldürr.« Ich griff nach dem Becher Kaffee, der neben ihm auf der Arbeitsplatte auf mich wartete.
    Gideon legte seine linke Hand auf meine. Die Rubine in seinem Ehering funkelten im hellen Küchenlicht. »Soweit ich weiß, ist meine Ehefrau, der ich einfach nicht widerstehen kann, klein und besitzt weibliche Rundungen. Atemberaubend weibliche Rundungen.«
    Ich schloss die Augen und versuchte, meine Eifersucht zu verdrängen. »Weißt du, warum ich speziell diesen Ring ausgesucht habe?«
    »Rot ist unsere Farbe«, sagte er leise. »Rote Kleider im Fond von Limos. Rote Fick-mich-Heels auf Gartenpartys. Und eine rote Rose in deinem Haar bei unserer Hochzeit.«
    Sein Verständnis besänftigte mich ein wenig. Ich drehte mich um und drückte meinen Körper an seinen.
    »Mmh«, brummte er und presste mich fest an sich. »Du bist eine wundervoll weiche, kleine Köstlichkeit, mein Engel.«
    Ich schüttelte den Kopf. Meine Wut verwandelte sich in Verzweiflung.
    Er streichelte meine Wange mit seiner Nasenspitze. »Ich liebe dich.«
    »Gideon.« Ich legte den Kopf zurück, hob ihm meinen Mund entgegen und ließ mir von ihm die schlechte Laune wegküssen.
    Das Gefühl von seinen Lippen auf meinen versetzte meinen Körper jedes Mal bis in den letzten Winkel in Alarmzustand. Mir war ein wenig schwindlig, als er sich löste und murmelte: »Heute Abend habe ich einen Termin bei Dr. Petersen. Ich rufe an, wenn ich fertig bin, und dann überlegen wir, wie wir es mit dem Abendessen halten.«
    »Okay.«
    Er musste lächeln über meinen selig abwesenden Ton. »Ich könnte uns einen Termin für Donnerstag bei ihm besorgen.«
    »Sagen wir lieber den darauffolgenden Donnerstag, ja?« Langsam kam ich wieder zur Besinnung. »Es gefällt mir zwar gar nicht, noch mehr Therapietermine zu verpassen, aber Mom möchte an diesem Donnerstag mit mir und Cary zu einer Wohltätigkeitsveranstaltung gehen. Sie hat mir sogar ein Kleid dafür gekauft. Ich fürchte, wenn ich nicht gehe, wird sie es falsch auslegen.«
    »Wir gehen einfach gemeinsam.«
    »Ehrlich?« Gideon im Smoking war für mich das reinste Aphrodisiakum. Allerdings machte er mich zugegebenermaßen in allem – und vor allem auch ohne alles – scharf. Aber in einem Smoking … Herr im Himmel, da war er superheiß.
    »Ja. Das ist doch eine

Weitere Kostenlose Bücher