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Erfuellung

Erfuellung

Titel: Erfuellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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wie es Megumi geht? Sie war nicht auf der Arbeit, und ich wollte nur hören, ob alles in Ordnung ist und sie nichts braucht.«
    »Klar doch.« Unvermittelt einsetzende Hintergrundgeräusche ließen mich vermuten, dass er gerade auf die Straße getreten war. »Lacey ist zwar nicht in der Stadt, aber sie wollte mich heute Abend anrufen.«
    »Danke, das ist nett. Du bist unterwegs, also will ich dich nicht länger stören. Wir können ja erst mal kommende Woche für ein Treffen festhalten und die Einzelheiten in den nächsten Tagen noch absprechen.«
    »Klingt super. Ich bin froh, dass du angerufen hast.«
    Ich lächelte. »Ich auch.«
    Wir legten auf, und da mir danach war, sandte ich auch noch ein rasches Lebenszeichen an Shawna und Brett. Jeweils nur ein kurzes Hallo per SMS mit ein paar fröhlichen Smileys.
    Als ich aufsah, bemerkte ich, wie Clancy mich im Rückspiegel beobachtete.
    »Wie geht’s Mom?«, fragte ich.
    »Sie schafft das schon«, erklärte er in seiner gewohnt nüchternen Art.
    Ich nickte und sah zum Fenster hinaus. An einer Bushaltestelle mit glänzenden Edelstahlbögen fiel mir eine Anzeigentafel mit Carys Werbeplakat ins Auge. »Wissen Sie, Clancy, Familie kann manchmal ganz schön anstrengend sein.«
    »Da haben Sie recht.«
    »Haben Sie Geschwister?«
    »Einen Bruder, eine Schwester.«
    Wie seine Geschwister wohl sein mochten? Waren sie ebenso hart und ernst wie Clancy? Oder schlug er aus der Art? »Stehen Sie sich nahe, wenn ich fragen darf?«
    »Sehr. Meine Schwester lebt im Ausland, daher sehe ich sie nur selten, aber wir telefonieren wenigstens einmal die Woche miteinander. Mein Bruder wohnt in New York. Den treffe ich also häufiger.«
    »Cool.« Ich versuchte mir vorzustellen, wie ein ganz entspannter Clancy nach Feierabend ein paar Bierchen kippte mit jemandem, der ihm ähnelte, aber es gelang mir nicht. »Arbeitet er auch in Ihrer Branche?«
    »Noch nicht.« Sein Mund vollführte dieses kurze Zucken, das an ein Lächeln erinnerte. »Noch ist er beim FBI.«
    »Und Ihre Schwester? Ist die auch im Polizeidienst?«
    »Sie ist bei den Marines.«
    »Wow, toll.«
    »Ja, das ist sie.«
    Ich musterte ihn und seinen Bürstenhaarschnitt. »Sie waren auch beim Militär, hab ich recht?«
    »Stimmt.« Er würde sich nicht freiwillig weiter darüber auslassen.
    Ich wollte gerade nachhaken, da bogen wir um eine Ecke, und ich stellte fest, dass wir an dem ehemaligen Fabrikgebäude angekommen waren, in dem Parker sein Studio hatte.
    Ich schnappte mir meine Trainingssachen und stieg aus, bevor Clancy mir die Tür öffnen konnte. »Bis in einer Stunde dann!«
    »Zeigen Sie’s ihnen, Eva«, sagte er und sah mir nach, bis ich im Gebäude verschwunden war.
    Die Tür war kaum hinter mir zugeschlagen, da bemerkte ich eine mir bekannte Brünette, die ich lieber nicht wiedergesehen hätte. Niemals wieder. Sie stand mit verschränkten Armen an einer Seite unmittelbar neben den Übungsmatten. Hellblaue Streifen zierten die Seiten ihrer schwarzen Trainingshose, farblich passend zu ihrem eng anliegenden, langärmligen Oberteil. Ihre braunen Locken hatte sie stramm nach hinten in einen strengen Pferdeschwanz gezwängt.
    Sie drehte sich um. Kalte blaue Augen maßen mich von Kopf bis Fuß.
    Ich beugte mich dem Unvermeidlichen, holte tief Luft und ging zu ihr hinüber. »Detective Graves.«
    »Eva.« Sie schenkte mir ein knappes Nicken. »Sie sind beneidenswert braun.«
    »Danke.«
    »Ist Cross mit Ihnen übers Wochenende verreist?«
    Nicht unbedingt eine Small-Talk-Frage. Mein Rücken straffte sich. »Ich hatte ein paar Tage frei.«
    Sie presste ihren schmalen Mund spöttisch zusammen. »Noch immer vorsichtig. Na schön. Was hält denn Ihr Vater von Cross?«
    »Ich glaube, mein Vater vertraut meinem Urteil.«
    Graves nickte. »Ich an Ihrer Stelle würde mir ja Gedanken über Nathan Barkers Armband machen. Aber gut, mir lassen offene Fragen auch einfach keine Ruhe.«
    Ein unbehaglicher Schauer lief mir den Rücken hinab. Mir ließ die ganze Sache keine Ruhe, aber mit wem sollte ich darüber reden? Das konnte ich nur mit Gideon, und den kannte ich gut genug, um zu wissen, dass er alles in seiner nicht unbeträchtlichen Macht Stehende tat, um der Sache auf den Grund zu gehen.
    »Ich brauche eine Trainingspartnerin«, meinte die Polizistin plötzlich. »Lust?«
    »Äh, was?« Ich sah sie verwundert an. »Ist das denn …? Ich meine, können wir …?
    »Der Fall ist so gut wie bei den Akten, Eva.« Sie stapfte auf die Matte

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