Erfuellung
Reißverschluss an dem kleinen Fach, nahm die Ringe heraus und streifte meinen über. Dann trat ich dichter an die gläserne Wand und die Flügeltüren, die ihn von allen anderen trennten.
Sein Kopf fuhr herum, und seine Augen leuchteten auf, als sie mich sahen. Er drückte auf einen Knopf an seinem Schreibtisch, und die Türen schwangen automatisch auf. Sekunden später trübte sich das Glas der Trennwand, sodass uns niemand mehr von der Büroetage aus beobachten konnte.
Ich trat ein.
»Einverstanden«, sagte er zu seinem Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung. »Machen Sie das und erstatten Sie mir dann wieder Bericht.«
Er zog das Headset ab und warf es auf den Schreibtisch, ohne den Blick von mir abzuwenden. »Du bist eine willkommene Überraschung, mein Engel. Erzähl mir von deinem Treffen mit Giroux.«
Ich zuckte die Schultern. »Woher wusstest du davon?«
Er hob einen Mundwinkel zu einem schiefen Lächeln, sein Blick schien zu fragen: Das meinst du doch jetzt nicht im Ernst?
»Brauchst du noch lange?«, erkundigte ich mich.
»In einer halben Stunde habe ich noch eine Telefonkonferenz mit unserer Japanabteilung, dann bin ich fertig. Danach können wir essen gehen.«
»Holen wir uns doch lieber etwas zum Mitnehmen und essen dann zu Hause mit Cary. Er bekommt ein Kind.«
Gideon sah mich erstaunt an. »Wie bitte?«
»Na ja, es könnte sein, dass er ein Kind bekommt.« Ich seufzte. »Er ist völlig mit den Nerven fertig deshalb, und ich möchte mich gern um ihn kümmern. Außerdem sollte er sich daran gewöhnen, dass du da bist.«
Er musterte mich durchdringend. »Dir ist das offenbar auch an die Nieren gegangen. Komm her.« Er trat hinter seinem Schreibtisch hervor und breitete die Arme aus. »Lass dich drücken.«
Ich ließ meine Handtasche fallen, kickte die High Heels weg und ging auf ihn zu. Er umarmte mich und drückte seine Lippen fest und warm auf meine Stirn.
»Wir werden eine Lösung finden«, murmelte er. »Keine Bange.«
»Ich liebe dich, Gideon.«
Seine Umarmung wurde enger.
Ich beugte mich zurück und sah hoch in sein wunderschönes Gesicht. Der Hauch Karibikbräune schien das Blau seiner Augen noch intensiviert zu haben. »Ich habe etwas für dich.«
»Oh?«
Ich wich zurück und ergriff seine linke Hand, bevor er sie mir entziehen konnte. Ich hob sie leicht an und streifte ihm den Ring, den ich soeben gekauft hatte, über den Finger, wobei ich ihn hin und her drehen musste, um über das zweite Gelenk zu kommen. Gideon verharrte regungslos. Als ich seine Hand losließ, damit er ihn begutachten konnte, schwebte sie weiter genau an der Stelle in der Luft, an der ich sie gehalten hatte.
Ich neigte den Kopf zur Seite und bewunderte den Ring an ihm. Er erzielte exakt die Wirkung, die ich mir gewünscht hatte. Aber Gideons Schweigen wollte einfach kein Ende nehmen, und so sah ich beunruhigt auf. Seine Augen starrten auf seine Hand, als hätten sie sie noch nie zuvor gesehen.
Meine Euphorie war verfolgen. »Er gefällt dir nicht.«
Seine Nasenflügel bebten, so tief atmete er ein. Dann drehte er seine Hand, um die Rückseite des Rings zu betrachten, die genauso aussah. Ich hatte absichtlich ein Design gewählt, das durchgehend um den ganzen Finger lief.
Der Ehering ähnelte stark dem Platinring, den er an seiner rechten Hand trug. Er war aus dem gleichen Material und besaß die gleichen schrägen Rillen, die beiden Stücken diesen industriellen, maskulinen Ausdruck verliehen. Der Ehering war jedoch mit Rubinen verziert, was ihn sehr auffällig machte. Die blutrote Farbe der Steine hob sich scharf von seiner gebräunten Haut und seinen gewohnten dunklen Anzügen ab – ein unmissverständliches Zeichen meines Besitzanspruchs.
»Er ist zu viel«, sagte ich leise.
»Zu viel ist es immer«, erwiderte er heiser. Und dann fiel er plötzlich über mich her, umfasste meinen Kopf mit beiden Händen, drückte seine Lippen auf meine und küsste mich feurig.
Ich wollte seine Handgelenke packen, aber er war zu schnell. Er hob mich an der Taille hoch und trug mich zu der Couch, auf der er vor so vielen Wochen zum ersten Mal seinen Körper auf meinen gelegt hatte.
»Dafür hast du aber keine Zeit«, keuchte ich.
Er setzte mich auf der Couchkante ab. »Es wird nicht lange dauern.«
Und das meinte er ernst. Mit einem Griff unter meinen Rock zog er mir den Slip aus, dann spreizte er meine Beine weit und senkte den Kopf.
Eben noch hatte ich seine Macht und seine dominierende Präsenz hier
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