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Erfuellung

Erfuellung

Titel: Erfuellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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Fürsorge beklagte.
    »Du sagst es«, sagte ich und bekam plötzlich Sehnsucht. Von Gideon getrennt zu sein, war eine Qual für mich. Besonders, da ich von Freunden umgeben war, die alle in festen Händen waren.
    Als es auf Mittag zuging und ich auf Will wartete, schickte ich eine SMS an Shawna – Marks Beinaheschwägerin – und fragte sie, ob sie Zeit für einen Mädelsabend am Samstag hätte. Ich hatte gerade auf »Senden« gedrückt, da klingelte das Telefon auf meinem Schreibtisch.
    Energisch hob ich ab: »Mark Garritys Büro …«
    »Eva.«
    Meine Zehen krampften sich zusammen, als ich Gideons leise Reibeisenstimme hörte. »Hi, Ace.«
    »Sag mir, dass alles gut ist mit uns beiden.«
    Ich biss mir auf die Unterlippe, mein Herz machte einen Satz. Er schien die gleiche beunruhigende Kluft zwischen uns zu spüren, die auch mich verunsicherte. »Alles ist gut. Bist du anderer Meinung? Ist etwas passiert?«
    »Nein.« Er hielt inne. »Ich musste es nur noch einmal hören.«
    »Habe ich mich gestern Nacht nicht deutlich ausgedrückt?« Als ich meine Nägel in deinen Rücken grub … »Oder heute Morgen?« Als ich vor dir kniete …
    »Ich wollte es noch einmal von dir hören, wenn du mich nicht ansiehst.« Gideons Stimme streichelte meine Sinne. Mir wurde ganz heiß vor Verlegenheit.
    »Tut mir leid«, flüsterte ich und fühlte mich unbehaglich. »Ich weiß, dass du dich über Frauen ärgerst, die dich nur als Sexobjekt betrachten. Das sollte dir bei mir erspart bleiben.«
    »Ich würde mich nie darüber beklagen, dass ich genau das bin, was du willst, Eva. Du lieber Gott.« Sein Ton wurde ruppig. »Ich bin so verdammt froh, dass dir gefällt, was du siehst, denn Gott weiß, dass ich es verflucht noch mal liebe, dich anzuschauen.«
    Ich schloss die Augen, als eine Woge des Verlangens mich erfasste. Die Gewissheit, dass ich ihm wichtig war, machte es noch schwerer, mich von ihm fernzuhalten. »Ich vermisse dich so sehr. Und es ist so seltsam, denn jeder denkt, dass wir uns getrennt haben, und dass ich nach vorn blicken soll …«
    »Nein!« Das Wort explodierte so laut in der Telefonleitung, dass ich zusammenzuckte. »Verdammt. Warte auf mich, Eva! Ich habe mein ganzes Leben auf dich gewartet.«
    Ich schluckte schwer, öffnete die Augen gerade noch rechtzeitig, um Will auf mich zukommen zu sehen. Ich senkte die Stimme. »Ich würde ewig auf dich warten, solange du mir gehörst.«
    »Es wird nicht für immer sein. Ich tue, was ich kann. Vertrau mir.«
    »Das tue ich.«
    Im Hintergrund klingelte ein anderes Telefon und verlangte nach seiner Aufmerksamkeit. »Wir treffen uns pünktlich um acht«, sagte er rasch.
    »Ja.«
    Die Verbindung wurde unterbrochen, und sofort fühlte ich mich wieder einsam.
    »Bereit fürs Essen?«, fragte Will und rieb sich voller Vorfreude die Hände. Megumi aß mit ihrem Beziehungsphobiker zu Mittag, weshalb sie unsere Verabredung verschoben hatte. Es gab also nur noch Will und mich und so viel Pasta, wie er innerhalb einer Stunde essen konnte.
    Da dachte ich plötzlich, dass ein kleiner Kohlehydratrausch vielleicht genau das war, was ich gerade brauchte. Also stand ich auf und antwortete: »Auf jeden Fall, los geht’s.«
    Auf dem Rückweg vom Mittagessen kaufte ich mir einen kohlehydratfreien Energydrink. Als es auf fünf Uhr zuging, überlegte ich mir, dass ich nach der Arbeit im Fitnessstudio aufs Laufband gehen würde.
    Ich war Mitglied im Equinox, aber eigentlich wäre ich lieber zu CrossTrainer gegangen. Ich empfand den Abgrund zwischen mir und Gideon gerade jetzt besonders deutlich, und wenn ich Zeit an einem Ort verbrachte, mit dem ich schöne gemeinsame Erinnerungen verband, würde sich das vielleicht geben. Außerdem wollte ich loyal sein. Gideon war mein Mann. Ich würde alles in meiner Macht Stehende tun, um den Rest meines Le bens mit ihm zu verbringen. Für mich bedeutete das, ihn in allem zu unterstützen, was er tat.
    Ich ging zu Fuß nach Hause. Mein Aussehen war mir nun egal, denn nach dem Workout im Fitnessstudio würde ich sowieso verschwitzt sein. Als der Aufzug auf meiner Etage anhielt, ertappte ich mich dabei, wie ich die Tür nebenan anstarrte. Meine Finger spielten mit dem Schlüssel, den Gideon mir gegeben hatte. Der Gedanke, hineinzugehen und mir seine Wohnung anzusehen, war verlockend. Ob sie wohl ähnlich aussah wie seine Wohnung in der Fifth Avenue? Oder vollkommen anders?
    Gideons Penthouse war einfach überwältigend mit seiner Vorkriegsarchitektur und dem

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