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Erfuellung

Erfuellung

Titel: Erfuellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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von letzter Nacht.«
    Cary zog die Augenbrauen in die Höhe. »Was wollte er denn?«
    Ich schleuderte die Schuhe von mir und ging in Richtung Badezimmer, um mir die Reste des Make-ups aus dem Gesicht zu waschen. »Er kommt nach New York, um hier das Musikvideo für Golden vorzustellen. Er bat mich, ihn zu begleiten.«
    »Eva …«, begann er in jenem tiefen Warnton, den Eltern für ungezogene Kinder reserviert hatten.
    »Ich möchte, dass du mitkommst.«
    Damit hatte er nicht gerechnet. »Als Anstandsdame? Traust du dir selber nicht?«
    Ich betrachtete sein Spiegelbild. »Ich möchte nicht wieder mit ihm zusammenkommen, Cary. Nicht dass wir jemals zusammen gewesen wären, also hör auf, dir darüber Sorgen zu machen. Ich will dich dabeihaben, weil ich glaube, dass du dich dort amüsieren wirst, und ich will Brett keine falschen Hoffnungen machen. Er hat sich einverstanden erklärt, dass wir nur als gute Freunde hingehen, aber ich glaube, man muss ihm dieses Konzept noch einmal etwas genauer erklären, nur um sicherzugehen. Und um fair zu bleiben.«
    »Du hättest ablehnen sollen.«
    »Ich habe es versucht.«
    »Ein Nein ist ein Nein, Baby. So schwierig ist das nicht.«
    »Ach, halt den Mund!« Ich schrubbte mit einem Make-up-Entferner-Pad an meinem Auge herum. »Es ist schon schlimm genug, dass er mich aufgrund meiner Schuldgefühle dazu bringen konnte, ihn zu begleiten! Glaubst du, es macht mir Spaß, dieses Konzert zu besuchen, ohne zu wissen, wen ich dort treffen werde? Ich muss mich nicht auch noch von dir runtermachen lassen.«
    Denn das würde Gideon sicher schon zur Genüge tun …
    Cary runzelte die Stirn. »Warum zum Teufel fühlst du dich schuldig?«
    »Brett ist meinetwegen ganz schön verprügelt worden!«
    »O nein, er hat eins auf die Nase bekommen, weil er ein schönes Mädchen geküsst hat, ohne an die Folgen zu denken. Er hätte damit rechnen müssen, dass du vergeben bist.«
    »Vorhaltungen wegen Brett kann ich jetzt wirklich nicht gebrauchen, okay?« Was ich tatsächlich brauchte, war Carys Meinung zu meiner Beziehung zu Gideon und zu den Sorgen, die mich plagten, aber ich konnte mich meinem besten Freund nicht anvertrauen. Und dadurch empfand ich alles, was in meinem Leben schieflief, als noch beunruhigender. Ich fühlte mich vollkommen allein und haltlos. »Ich habe dir doch gesagt, dass ich mich auf ihn nicht mehr einlassen werde.«
    »Da bin ich aber froh.«
    Ich erzählte ihm so viel von der Wahrheit wie möglich, denn ich wusste, dass er mich nicht verurteilen würde. »Ich liebe Gideon noch immer.«
    »Natürlich«, stimmte er ganz einfach zu. »Ich persönlich glaube sogar, dass er ebenfalls unter eurer Trennung leidet.«
    Ich umarmte ihn. »Danke.«
    »Wofür?«
    »Dass du so bist, wie du bist.«
    Er schnaubte. »Damit hab ich ja nicht gesagt, dass du auf ihn warten solltest. Was auch immer Cross’ Gründe sind, es spielt keine Rolle. Aber ich finde, dass du noch nicht bereit bist, gleich mit irgendeinem Kerl ins Bett zu hüpfen. Du bist zu oberflächlichem Sex nicht fähig, Eva. Sex bedeutet dir etwas; darum bringt es dich so dermaßen durcheinander, wenn du einfach so mit jemandem schläfst.«
    »Du hast recht, das funktioniert nie«, stimmte ich ihm zu und reinigte weiter mein Gesicht. »Wirst du mich zu der Premiere des Videos begleiten?«
    »Ja, ich komme mit.«
    »Willst du Trey oder Tatiana mitbringen?«
    Er schüttelte den Kopf, sah in den Spiegel und fuhr sich mit ein paar geübten Handbewegungen durchs Haar. »Das wäre wie ein Double Date. Es ist besser, wenn ich das fünfte Rad am Wagen bin. Größere Wirkung.«
    Ich betrachtete sein Spiegelbild und lächelte sanft. »Ich hab dich lieb.«
    Er warf mir eine Kusshand zu. »Dann pass auf dich auf, Baby. Mehr brauche ich nicht.«
    Zu einer Einweihung verschenkte ich am liebsten Martinigläser von Waterford. Für mich repräsentierten sie genau die richtige Mischung aus Luxus, Spaß und Nützlichkeit. Ich hatte einer Freundin aus dem College welche geschenkt, die zwar nicht wusste, was Waterford-Kristall war, dafür aber Apple-Martinis liebte. Sogar meiner Mutter hatte ich sie geschenkt. Sie trank zwar keine Martinis, liebte aber Waterford. Eigentlich war es auch ein Geschenk, das ich problemlos Gideon Cross hätte machen können, obwohl er mehr Geld besaß, als für Normalsterbliche vorstellbar war.
    Aber als ich an seine Tür klopfte, waren es nicht Gläser, die ich umklammerte.
    Nervös trat ich von einem Fuß auf den anderen

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