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Erfuellung

Erfuellung

Titel: Erfuellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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professionelle Eventplanerin arbeiten können, wenn sie jemals gezwungen gewesen wäre, sich ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen.
    »Wünschst du dir eher etwas Privates«, fragte ich, »nur für euch beide? Oder eine Party mit Freunden und Familie? Schenkt ihr euch etwas?«
    »Ich will heiraten!«, platzte er heraus.
    »Oh. Okay.« Ich lehnte mich in meinem Stuhl zurück. »So viel Romantik kann ich natürlich nicht toppen.«
    Mark stieß ein humorloses Lachen aus und sah mich unglücklich an. »Es sollte romantisch sein. Gott weiß, als Steven mich vor ein paar Jahren fragte, da hat er mich mit Herzen und Blumen überschüttet. Du weißt ja, wie sehr er das liebt – Drama, Drama, das volle Programm. Er hat sich selbst übertroffen.«
    Ich blinzelte verblüfft. »Und du hast Nein gesagt?«
    »Ich sagte: ›Noch nicht.‹ Ich hatte gerade angefangen, hier in der Agentur Fuß zu fassen. Er bekam die ersten wirklich lukrativen Aufträge, und wir erholten uns noch von einer schmerzhaften Trennung. Ich hielt es für den falschen Zeitpunkt, und ich war mir nicht sicher, ob er aus den richtigen Gründen heiraten wollte.«
    »Das weiß man doch nie«, sagte ich leise, eigentlich mehr zu mir selbst als zu ihm.
    »Aber ich wollte auch nicht, dass er dachte, ich hätte Zweifel an uns«, fuhr Mark fort, als hätte ich nichts gesagt. »Deshalb nannte ich als Grund, dass ich die Institution der Ehe ablehnte – ich Idiot.«
    Ich verkniff mir ein Lächeln. »Du bist kein Idiot.«
    »Während der letzten paar Jahre hat er mehr als einmal erwähnt, wie gut es gewesen sei, dass ich Nein gesagt habe.«
    »Aber du hast doch gar nicht Nein gesagt. Du sagtest: ›Noch nicht.‹«
    »Ich weiß es nicht mehr, Herrgott noch mal, ich weiß nicht genau, was ich damals gesagt habe.« Er beugte sich vor, stützte die Ellbogen auf den Schreibtisch und den Kopf in die Hände. Seine Stimme klang gedämpft. »Ich hatte Panik. Ich war vierundzwanzig. Vielleicht sind manche Menschen in diesem Alter bereit für derlei Verpflichtungen, aber ich … ich war es nicht.«
    »Und jetzt bist du achtundzwanzig und bereit dazu?« Er war im gleichen Alter wie Gideon. Der Gedanke ließ mich erzittern, teilweise auch deshalb, weil ich im gleichen Alter war wie Mark, als er nach Ausflüchten gesucht hatte, und ich konnte das durchaus nachempfinden.
    »Ja.« Mark hob den Kopf und sah mir in die Augen. »Ich bin mehr als bereit. Es ist, als ob die Uhr die Zeit runterzählt, und ich werde mit jeder Stunde ungeduldiger. Aber ich fürchte, jetzt wird er Nein sagen. Vielleicht war er vor vier Jahren bereit, und nun ist er drüber hinweg.«
    »Es mag ja banal klingen, aber das weißt du erst, wenn du ihn gefragt hast.« Ich lächelte ihn ermutigend an. »Er liebt dich. Sehr sogar. Ich glaube, deine Chancen, doch ein Ja als Antwort zu bekommen, stehen verflucht gut.«
    Trotz seiner leicht schiefen Zähne war sein Lächeln bezaubernd. »Danke.«
    »Sag mir Bescheid, wenn ich etwas reservieren soll.«
    »Das ist sehr lieb von dir.« Sein Gesichtsausdruck wurde wieder geschäftsmäßig. »Tut mir leid, dass ich dieses Thema so kurz nach deiner schlimmen Trennung anspreche.«
    »Mach dir keine Sorgen um mich. Mir geht es gut.«
    Mark musterte mich einen Augenblick lang aufmerksam. Dann nickte er.
    »Lust auf Mittagessen?«
    Ich blickte auf und in Will Grangers ernstes Gesicht. Will war der neueste Assistent bei Waters Field & Leaman, und ich hatte ihn eingearbeitet. Er trug Koteletten und ein eckiges Brillengestell. In der Kombination verliehen sie ihm einen leicht altmodischen Beatnik-Look, der ihm allerdings gut stand. Er war ein lockerer Typ, und ich mochte ihn. »Klar. Worauf hast du denn Lust?«
    »Pasta und Brot. Und Kuchen. Vielleicht eine Ofenkartoffel.«
    Ich runzelte die Stirn. »Na gut. Aber wenn ich ohnmächtig werde und sabbernd auf meinem Schreibtisch liege, weil ich ins Kohlehydratkoma falle, dann erklärst du das bitte Mark.«
    »Du bist eine Heilige, Eva. Natalie ist auf so einem kohlehydratfreien Ernährungstrip, und ich halte es keinen Tag länger ohne Stärke und Zucker aus. Ich verkümmere förmlich. Schau mich nur an.«
    Will und seine Freundin Natalie kannten sich seit der Highschool und schienen nach allem, was ich hörte, eine gute Beziehung zu führen. Ich zweifelte nicht daran, dass er für sie durchs Feuer gehen würde, und sie schien liebevoll für ihn zu sorgen, auch wenn er sich hin und wieder in gutmütigem Ton über ihre übermäßige

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