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Erfuellung

Erfuellung

Titel: Erfuellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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Gideon Cross, und er besaß mich. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, zu einem anderen Menschen zu gehören.
    Ich überlegte gerade, wie ich Gideon meine Verabredung am Samstagabend beibringen sollte, als Megumi hinter mir her rief. Ich drehte mich um.
    »Ich habe hier einen Anruf für dich in der Leitung«, sagte sie. »Und ich hoffe, es ist ein Privatgespräch, denn seine Stimme ist zum Teufel noch mal verdammt heiß. Er klingt wie S-E-X mit Schokosoße und Sahnehäubchen.«
    Vor Nervosität stellten sich mir die Nackenhaare auf. »Hat er seinen Namen genannt?«
    »Ja. Brett Kline.«

4
    An meinem Schreibtisch ließ ich mich erst einmal auf den Stuhl plumpsen. Meine Handflächen waren schon feucht, wenn ich nur daran dachte, mit Brett zu reden, und ich wappnete mich gegen die Wirkung, die seine Stimme auf mich haben würde, und gegen die darauf folgenden Schuldgefühle. Ich wünschte ihn mir weder zurück, noch wollte ich mit ihm zusammen sein. Aber wir hatten eine gemeinsame Vergangenheit, und wir fühlten uns auf rein hormoneller Basis sexuell voneinander angezogen. Das konnte ich zwar nicht einfach so abstellen, aber ich hatte absolut nicht den Wunsch, danach zu handeln.
    Ich verstaute meine Handtasche und die Tasche mit meinen Laufschuhen in der Schreibtischschublade. Voller Liebe betrachtete ich die gerahmte Fotocollage, die Bilder von Gideon und mir zeigte. Er hatte sie mir geschenkt, damit ich immer an ihn dachte – als ob ich das jemals nicht tat. Ich träumte ja sogar von ihm.
    Mein Telefon klingelte. Der weitergeleitete Anruf von der Rezeption. Brett hatte noch nicht aufgegeben. Entschlossen, einen geschäftsmäßigen Ton anzuschlagen und ihn daran zu erinnern, dass ich arbeiten musste und nicht für unangemessene persönliche Gespräche zur Verfügung stand, nahm ich den Hörer ab. »Mark Garritys Büro, Eva Tramell am Apparat.«
    »Eva. Da bist du ja. Ich bin’s, Brett.«
    Ich schloss die Augen und genoss den Klang seiner »S-E-X mit Schokosoße«-Stimme. Sie klang noch unwiderstehlicher und erotischer, wenn er sang, was seiner Band Six-Ninths zu einem kometenhaften Aufstieg verholfen hatte. Er stand jetzt bei Vidal Records unter Vertrag, jenem Label, das von Gideons Stiefvater, Christopher Vidal senior, geleitet wurde – wobei Gideon unerklärlicherweise auch hier die Mehrheitsrechte besaß.
    Die Welt ist eben klein.
    »Hi«, begrüßte ich ihn. »Wie läuft die Tour?«
    »Es fühlt sich unwirklich an. Ich kann es immer noch nicht richtig begreifen.«
    »Du wünschst dir das schon so lange, und du hast es verdient. Genieße es.«
    »Danke.« Er schwieg einen Augenblick, und ich sah ihn im Geiste vor mir. Er hatte umwerfend ausgesehen, als ich ihm das letzte Mal begegnet war. Das Haar stachelig, mit platinblonden Spitzen, die smaragdgrünen Augen dunkel und heiß vor Verlangen nach mir. Er war groß und muskulös, ohne zu bullig zu wirken, sein Körper gestählt von ständiger körperlicher Aktivität und den Anforderungen des Lebens als Rockstar. Seine gebräunte Haut war über und über tätowiert, und er hatte Piercings in den Brustwarzen, an denen ich zu saugen gelernt hatte, wenn ich spüren wollte, wie sein Schwanz in mir härter wurde …
    Aber er konnte Gideon nicht das Wasser reichen. Ich bewunderte Brett, wie jede andere heißblütige Frau es ebenfalls getan hätte, aber Gideon war eine Klasse für sich.
    »Hör zu«, sagte Brett. »Ich weiß, du arbeitest, deshalb will ich dich nicht lange aufhalten. Ich komme demnächst wieder nach New York, und ich möchte dich sehen.«
    Ich kreuzte die Fußknöchel unter dem Schreibtisch. »Das halte ich für keine gute Idee.«
    »Wir stellen das Musikvideo für Golden am Times Square vor«, fuhr er fort. »Ich will, dass du mich begleitest.«
    »Mit dir … wow.« Ich massierte meine Stirn. Seine Frage überforderte mich, deshalb dachte ich in diesem Augenblick lieber daran, wie meine Mutter mich ausschimpfen würde, weil ich mir das Gesicht rieb, da sie fest davon überzeugt war, dass das Falten gab. »Ich fühle mich wirklich geschmeichelt, dass du mich fragst, aber vorher muss ich eines wissen: Ist es für dich in Ordnung, dass wir nur Freunde sind?«
    »Zum Teufel, nein.« Er lachte. »Du bist wieder Single, Golden Girl. Cross’ Verlust ist mein Gewinn.«
    O Scheiße. Es war jetzt fast drei Wochen her, seit die ersten Bilder von Gideons und Corinnes inszenierter Wiedervereinigung die Klatschblätter gefüllt hatten. Offensichtlich hatten alle

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