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Erfuellung

Erfuellung

Titel: Erfuellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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spürbar.
    »Eigentlich hatte ich gedacht, dass wir den Abend zusammen verbringen könnten«, sagte ich, um die plötzliche, peinliche Stille zu füllen. »Aber jetzt ist mir irgendwie die Lust vergangen.«
    »Ich muss gehen«, sagte meine Mutter wieder und nahm ihre Tasche. »Megumi, wollen Sie jetzt mitfahren?«
    »Ja, bitte.« Meine Freundin umarmte mich zum Abschied. »Ich rufe dich später an und erkundige mich, wie es dir geht.«
    »Danke.« Ich nahm ihre Hand und drückte sie, bevor sie ging. Als die Tür sich hinter ihnen geschlossen hatte, ging ich geradewegs in mein Zimmer.
    Mein Dad kam hinter mir her. »Eva, warte.«
    »Ich will jetzt nicht mit dir reden.«
    »Sei doch nicht kindisch.«
    »Wie bitte?« Ich wirbelte herum. »Mein Stiefvater bezahlt für dieses Appartement. Er wollte, dass ich in einem speziell abgesicherten Haus wohne, um vor Nathan sicher zu sein. Hast du daran gedacht, als du seine Frau gevögelt hast?«
    »Sei vorsichtig mit dem, was du sagst. Du bist immer noch meine Tochter.«
    »Das stimmt. Und weißt du was?« Ich wandte mich wieder in Richtung Flur. »Dessen habe ich mich nie geschämt – bis heute.«
    Ich lag auf dem Bett und starrte zur Decke hinauf. Ich wünschte mir sehnlichst, Gideon wäre bei mir, wusste aber, dass er heute eine Sitzung bei Dr. Petersen hatte.
    Stattdessen schrieb ich Cary eine SMS: Ich brauche dich. Komm bitte schnell heim.
    Es war kurz vor sieben, als es an meiner Schlafzimmertür klopfte. »Baby? Ich bin’s. Lass mich rein.«
    Eilig schloss ich auf, warf mich in seine Arme und umarmte ihn fest. Er hob mich hoch und trug mich ins Zimmer. Der Tür gab er einen Tritt, sodass sie sich hinter ihm schloss. Er setzte mich aufs Bett, kam an meine Seite und legte den Arm um meine Schultern. Er roch so gut, sein Eau de Cologne war so vertraut. Ich lehnte mich an ihn und war dankbar für seine bedingungslose Freundschaft.
    Nach ein paar Minuten sagte ich: »Meine Eltern haben miteinander geschlafen.«
    »Ja, ich weiß.«
    Ich legte den Kopf in den Nacken, um ihn anzusehen.
    Er zog eine Grimasse. »Ich habe sie gehört, als ich heute Nachmittag zu meinem Shooting ging.«
    »Iiiigitt.« Mir drehte sich der Magen um.
    »Ja, ich bin auch nicht begeistert«, murmelte er. Seine Finger streichelten mein Haar. »Dein Vater sitzt jetzt auf der Couch und sieht vollkommen fertig aus. Hast du etwas zu ihm gesagt?«
    »Ja, leider. Ich war ziemlich gemein, und jetzt fühle ich mich deshalb ganz schrecklich. Ich muss mit ihm reden, aber irgendwie ist es komisch, weil ich mich Stanton gegenüber loyal verhalten möchte. Dabei gibt es Zeiten, da mag ich ihn noch nicht mal richtig.«
    »Er war gut zu dir und zu deiner Mom. Und betrogen zu werden ist nie in Ordnung.«
    Ich stöhnte. »Ich wäre nicht so ausgeflippt, wenn sie irgendwo anders hingegangen wären. Ich meine, dann wäre es zwar immer noch falsch, aber das hier ist Stantons Wohnung. Das macht es nur noch schlimmer.«
    »Das stimmt«, sagte er.
    »Hättest du Lust umzuziehen?«
    Er zog die Augenbrauen in die Höhe. »Weil deine Eltern hier gevögelt haben?«
    »Nein.« Ich stand auf und begann, auf und ab zu laufen. »Wir haben diese Wohnung aus Sicherheitsgründen gemietet. Es war durchaus sinnvoll, dass Stanton uns geholfen hat, als Nathan eine Bedrohung darstellte und Sicherheit unsere oberste Priorität darstellte, aber jetzt …« Ich sah ihn an. »Jetzt ist alles anders. Es kommt mir nicht mehr richtig vor.«
    »Wohin willst du denn umziehen? In eine Wohnung in New York, die wir von unserem Einkommen finanzieren können? Oder willst du lieber ganz woanders wohnen?«
    »Ich will New York nicht verlassen«, versicherte ich ihm. »Deine Arbeit ist hier und meine auch.«
    Und Gideon.
    Cary zuckte die Achseln. »Sicher. Wie du willst. Ich bin dabei.«
    Er saß immer noch auf meinem Bett. Ich ging zu ihm hinüber und umarmte ihn. »Könntest du uns vielleicht etwas zum Abendessen bestellen, während ich mit Dad rede?«
    »Steht dir der Sinn nach irgendetwas Besonderem?«
    »Nein, überrasch mich einfach.«
    Ich setzte mich zu meinem Vater auf die Couch. Er hatte auf meinem Tablet-PC herumgesurft, aber er legte ihn sofort beiseite, als ich zu ihm kam.
    »Tut mir leid, was ich eben gesagt habe«, begann ich. »Ich hab’s nicht so gemeint.«
    »Doch, das hast du.« Müde rieb er sich den Nacken. »Und ich mache dir keinen Vorwurf. Ich bin im Augenblick auch nicht gerade stolz auf mich, und ich habe keine Entschuldigung. Ich

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