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Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Titel: Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.c. Cast
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darum zu bitten, der Heilerin Brenna den Hof machen zu dürfen. Du solltest wissen, dass ich das mit dem hehren Ziel der Eheschließung zu tun gedenke.“
    Elphame hätte am liebsten vor Freude aufgejauchzt und die Arme um ihren Bruder geschlungen, aber sie wollte weder die Ernsthaftigkeit seines Anliegens entehren noch mangelnden Respekt gegenüber ihrer Freundin zeigen, die so still danebenstand und auf die Antwort wartete, die zeigen würde, ob sie für alle Zeiten akzeptiert oder zurückgewiesen würde. Elphame suchte und fand Brennas Blick.
    „Hast du keine Mutter und keinen Vater mehr, an die Cuchulainn sich mit seiner Bitte wenden kann?“
    „Nein. Ich war das einzige Kind meiner Eltern. Sie sind beide seit über einem Jahrzehnt tot.“
    „Dann ist es nur recht, dass ich als die MacCallan ihre Stelle einnehme. Brenna, bist du gewillt, Cuchulainns Werbung anzunehmen? Bevor du antwortest, sei versichert, dass ich dich unterstütze,egal wie deine Entscheidung ausfällt.“ Sie musste gar nicht zu ihrem Bruder schauen, um seinen finsteren Blick zu sehen.
    Brennas Blick aus Rehaugen ging zwischen ihrer Clanführerin und dem Krieger hin und her, der immer noch kniete. Er drehte sich nicht um, sondern hielt seinen Blick stur auf seine Schwester gerichtet. Brenna sah die Anspannung in seinen breiten Schultern und merkte, dass sie daher rührte, weil er sich ernsthaft Sorgen wegen ihrer Antwort machte. Zu wissen, dass er sie nicht als selbstverständlich hinnahm, ließ ihr Herz anschwellen, und sie musste ein paarmal blinzeln, um die Tränen zurückzudrängen, die überzulaufen drohten. Cuchulainn hatte von allen Frauen sie erwählt, und jetzt wartete er darauf, ob sie ihn akzeptierte.
    „Ja“, sagte sie mit starker, klarer Stimme. „Ich akzeptierte Cuchulainns Werben von ganzem Herzen.“
    „Dann gebe ich als Clanführerin dir, Cuchulainn, die Erlaubnis, Brenna den Hof zu machen. Und als deine Schwester möchte ich, dass du weißt, wie froh mich deine Wahl macht.“ Aus einem Impuls heraus hob Elphame die Arme und wandte ihr Gesicht dem dunstigen Morgenlicht zu, das durch das Dach über ihnen sickerte. „Ich bitte Epona um ihren Segen für eure Verbindung.“
    In dem Moment, in dem Elphame den Namen der Göttin anrief, fühlte sie die Wärme der Macht durch ihren Körper fließen, und der neblige Himmel verschwamm vor ihren Augen. Für die Länge eines Atemzugs schien die Zeit stillzustehen. In diesem eingefrorenen Augenblick verspürte Elphame große Traurigkeit und hörte leises Weinen.
    Sie blinzelte, und die Illusion verschwand. Übrig blieben nur ein Gefühl des Verlustes und leichtes Frösteln. Cuchulainn hatte einen seltsam wachen Ausdruck und sah sie an. Elphame beeilte sich, ihr Unbehagen zu verbergen, indem sie ihrem Bruder auf die Schulter klopfte. „Erhebe dich, Cu, du hast weise gewählt.“
    Die Clanmitglieder, die stehen geblieben waren, um zuzuschauen, brachen spontan in Jubelrufe aus. Bald waren sie alle drei umringt von Menschen, die ihnen Glück wünschen wollten. Elphame gelang es, das unheimliche Gefühl abzuschütteln, das die flüchtige Vision in ihr hinterlassen hatte.
    „El, weißt du, was das heißt?“ Cu legte einen Arm um Brenna und den anderen um seine Schwester. „Wir sollten Mutter eineNachricht schicken. Wenn sie es von jemandem anders hört, wird sie uns das nie verzeihen.“
    Elphame lächelte ob der Ironie der Worte ihres Bruders. „Ja, lass uns Mama benachrichtigen. Ich finde sowieso, dass es Zeit für sie wird, uns einen Besuch abzustatten.“
    Elphame stand allein im Hauptturm. Dieses Mal schaute sie nicht vom Balkon auf den Wald hinaus, sondern sie lehnte an einem der langen schmalen Fenster, aus denen man die B’an-See sehen konnte. Das Wetter hatte nicht aufgeklart; es war gerade hell genug geworden, dass der Himmel einen strahlenden Hintergrund für den Sturm bildete, der aus Westen heranrollte. Große aufgebauschte Wolken, prall gefüllt mit Regen, wurden auf die Küste zugetrieben. Elphame und Cuchulainn hatten den Clan angewiesen, einige der Zelte innerhalb der Burgmauern aufzustellen und bei den anderen die Schnüre noch einmal genau zu prüfen. Die Arbeiten ruhten, während sich alle auf den Frühlingssturm vorbereiteten.
    Blitze zuckten über den Himmel und durchschnitten in der Ferne das Wasser. Sie erinnerten Elphame an eine andere Nacht, die mit Regen, Donner und Schmerz erfüllt gewesen war – und mit dem Wunder ihrer ersten Begegnung mit Lochlan. Sie

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