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Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Titel: Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.c. Cast
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kannst das Schicksal nicht austricksen, aber du kannst bei dem Versuch sehr viel Unglück verursachen. Ich kenne deinen Schmerz. Ich hatte eine Schwester, ein hübsches junges Mädchen, die mir so lieb war wie mein eigenes Herz. Ich wünschte, ich hätte Morrigan den Schmerz ersparen können.“
    Elphames Herz klopfte heftig. Seine Schwester – Lochlans Mutter. Wusste er es? Was versuchte er ihr wirklich zu sagen?
    Der Blick des alten Geistes ging wieder aufs Meer hinaus. „Rüste dich für den Sturm, er wird kommen …“
    Bevor sie ihn weiter befragen konnte, wurde die Erscheinung schwächer und verschwand schließlich durch den Boden des Turms. Er ließ Elphame alleine mit ihrer stummen Traurigkeit zurück. Donner hallte, und endlich öffnete sich der Himmel und ließ Regen auf die Burg prasseln. Elphame wandte sich vom Fenster ab und ginglangsam die Stufen zu ihren Gemächern hinunter. Ihre Schultern sackten nach unten, ihr war kalt, und sie fühlte sich leer. Sie fühlte sich nicht stark und auch nicht wie die Clanführerin. Sie fühlte sich wie eine verängstigte Schwester.
    Deine Stärke wird benötigt, wenn die Zeit gekommen ist.
    Die Worte des alten MacCallan flüsterten unaufhörlich durch ihren verstörten Geist. Sie wollte Ruhe vor ihnen haben …
    Es gab nur einen Ort, an dem sie sicher war, in dieser Nacht Frieden zu finden.

30. KAPITEL
    Der Regen klopfte beruhigend rhythmisch plätschernd auf das Zelt. Brenna beobachtete Cuchulainn dabei, wie er das satte Wolfsjunge in das kuschelige Bett legte, das sie für das kleine Wesen vorbereitet hatte. Es fühlte sich seltsam an, einen Mann in ihrem Zelt zu haben – nicht auf schlechte Art seltsam, sondern einfach anders … verwirrend … verstörend intim. Doch er war auf ihre Einladung bei ihr, sowohl in ihrem Zelt als auch in ihrem Leben. Fand winselte, und Cuchulainn streichelte sie hinter den Ohren und sang ihr zu Brennas Überraschung leise und melodisch ein Kinderlied vor. Sie lächelte. Der Krieger war so unglaublich zärtlich – das war eines der Dinge, die ihn von anderen Männern unterschied. Seine tiefen Gefühle schienen so gar nicht zu der rauen Schale des Kriegers zu passen. Seine Fähigkeit, das Wolfsbaby zu lieben und sie zu lieben war Beweis seiner Andersartigkeit. Brenna schickte ein stummes Dankgebet zu Epona, weil sie ihn erschaffen hatte.
    Cuchulainn erhob sich langsam und schlich sich übertrieben heimlich an Brenna heran, die etwas steif auf der Bettkante hockte. Er nahm ihre Hand und hob sie an seine Lippen.
    „Danke, dass du ihr den Schlafplatz gemacht hast. Es war nicht sonderlich bequem, mit einem Wolfsjungen auf der Brust zu schlafen.“ Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Er schaute sich gründlich in dem aufgeräumten Zelt um. Das Bett war das gleiche wie seins, nur war Brennas frisch gemacht, und das Kopfkissen war mit Kräutern gefüllt. Sie besaß zwei Kisten; eine stand am Fuß des Bettes, die andere in der Nähe ihres Schreibtischs. Letztere war geöffnet, und Cuchulainn sah, dass sie mit Gläsern und Flaschen, Leinenstreifen und einer seltsam aussehenden Sammlung kleiner Messer gefüllt war. Er hob fragend eine Augenbraue. „Stammen daraus deine legendären Tees?“
    „Ja, genau wie die Umschläge und viele andere heilende Dinge.“
    „Hast du auch Drachenblut oder Krötenzungen?“
    „Vielleicht wenn ich gut genug hinsehe. Soll ich für dich nachschauen? Ich könnte dir daraus etwas zusammenbrauen“, schlug sie mit gespielter Unschuld vor.
    „Nein!“, sagte er und senkte seine Stimme, als Fand sich rührte.„Aber ich würde sehr gerne die Geschenke sehen, die Epona dir gegeben hat und die dich an meine Augen erinnern.“
    Brenna hielt den Atem an. Es sollte sie nicht überraschen, dass er sich daran erinnerte. Nichts, was er sagte oder tat, sollte sie überraschen. Seine Liebe kam für sie aber so unerwartet, dass sie sich fühlte, als lebe sie einen Traum, aus dem sie nur zu bald erwachen und feststellen würde, dass er nicht mehr als eine schöne Illusion gewesen war.
    „Brenna? Wenn es dir unangenehm ist, musst du auch nicht.“
    „Es ist mir nicht unangenehm. Ich will sie mit dir teilen.“ Sie stand auf und nahm seine Hand, damit sie ihn um das Bett herum zu einer Ecke des Zelts führen konnte, die im Schatten lag. Sie kniete sich hin und bedeutete Cuchulainn, es ihr gleichzutun. Dann zündete sie vier kleine Kerzen an, je eine für jede Himmelsrichtung. Der Altar erwachte zum

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