Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Titel: Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.c. Cast
Vom Netzwerk:
und sprang aus dem Bett.
    „Komm mir nicht nach. Bleib weg …“ Seine Stimme hallte geisterhaft durch den Treppenschacht.
    Elphame fiel auf die Knie und weinte.
    Lochlan stürmte aus dem Tunnel und lief. Es war ihm egal, wohin; er wusste nur, dass er fortmusste. Die Nacht war erbarmungslos finster, aber sein Sehvermögen war scharf, und er lief ohne Problemezwischen den Bäumen hindurch. Der Regen prasselte auf seinen nackten Körper, doch er hieß ihn willkommen. Das war nichts gegen die zersplitternden Überreste seines Herzens. Er schrie seine Qual in die taube Nacht, schmeckte immer noch Elphames Blut und hörte immer noch die Geschichte, die es ihm flüsternd enthüllt hatte.
    Er hatte falschgelegen. Sie alle hatten falschgelegen.
    Die Prophezeiung stimmte – er und sein Volk konnten durch den Tod einer Göttin geheilt werden. Doch es war nicht ihr Blut, das sie als Opfergabe benötigten, und es war auch nicht ihr Tod, der verlangt wurde. Das wusste er jetzt. Als er von ihrem Blut trank, war er von dem unfehlbaren Wissen einer Göttin erfüllt worden. Elphames Blut würde sie nicht retten. Nur indem sie sein Blut akzeptierte, würde sein Volk Erlösung finden. Durch ihn würde Elphame das Dunkle aus dem Blut seines Volkes aufnehmen, und damit den Wahnsinn seiner Rasse.
    Es wäre schlimmer als der physische Tod. Wenn sie sein Blut tränke, würde das Böse sie erfüllen. Elphame würde leben. Lochlans Gedanken jagten in einer peinigenden Kakofonie durch seinen Kopf … Die Prophezeiung hatte nicht den physischen Tod vorhergesagt. Sie würde das lange Leben der Wesen führen, in deren Körper das Blut der fomorianischen Rasse floss, aber sie würde dem totalen Wahnsinn verfallen. Er wusste nur zu gut, was aus ihr werden, zu was sein Blut sie machen würde. Er konnte sie nicht zu Jahrhunderten in Schmerzen und Qual verdammen. Nicht einmal, um sein Volk zu retten.
    Er musste sich von ihr fernhalten, und er musste sicherstellen, dass seine Leute niemals den Weg durch die zerklüfteten Berge Trier fanden, der zu den üppigen Kiefernwäldern von Partholon und zur MacCallan-Burg führte. Er musste die Burg seines Clans, das Heim seiner Liebe, beschützen.
    Die Arme bewegten sich im Rhythmus seiner kraftvollen Beine. Sein Herz schlug wie Donner im Sturm. Weiter weg … er musste weit genug weglaufen, um den herzzerreißenden Klang ihres Rufes nicht mehr zu hören und ihre magische Nähe nicht mehr zu spüren. Das Land stieg stetig an, und er genoss das Brennen in seinen strapazierten Muskeln. Blitze zuckten, und durch den Regen, der ihm ins Gesicht peitschte, vermeinte er,auf dem nächsten Hügel die Umrisse einiger Gestalten zu erkennen. Eine furchtbare Vorahnung packte ihn, und er ging den Aufstieg langsamer an und wartete auf den nächsten Blitz, um sicherzugehen. Als der kam, blieb er stolpernd stehen. Auf dem Hügel zeichneten sich gegen das grelle Licht die Silhouetten vier geflügelter Wesen ab.

32. KAPITEL
    Mit Flügeln in der Farbe von Sturmwolken glitten sie vom Bergrücken. Lochlan stand nackt, aber kampfbereit da und wartete, bis sie ihn erreicht hatten. Auch wenn sie nicht wirklich die Gedanken des anderen lesen konnten, waren die Mitglieder seines Volkes durch das Erbe ihres dunklen Blutes mental miteinander verbunden. Lochlan wusste, dass sie auf keinen Fall vom Aufruhr seiner Gefühle erfahren durften. Er beschwor die Aura des Führers herauf, die ihn mit schlichter Natürlichkeit umgab, und hüllte seine Gedanken und sein Herz in Stille. Als sie näher kamen, sah er ihren schockierten Gesichtsausdruck beim Anblick seiner Blöße, dann neigten sie respektvoll den Kopf.
    Wie es typisch für den eigensinnigen Halbfomorianer war, ergriff Keir als Erster das Wort. „Was ist mit dir passiert, Lochlan?“
    „Du bietest mir weder eine Begrüßung noch eine Erklärung dafür, wieso du hier bist, nimmst dir aber das Recht heraus, mir Fragen zu stellen?“ Lochlan stieß die Worte grimmig durch zusammengebissene Zähne aus.
    Keirs Augen blitzen gefährlich auf, doch er konnte Lochlans Blick nicht standhalten und senkte den Kopf. „Du hast recht, mich zu rügen“, sagte er, doch in seiner Stimme klang keine aufrichtige Entschuldigung mit. „Gut, dich zu sehen, Lochlan.“
    Die drei Kameraden senkten ebenfalls den Kopf und begrüßten Lochlan.
    „Das ist überhaupt nicht gut!“, sagte Lochlan. „Ihr solltet nicht hier sein.“
    Keir atmete zischend ein, doch bevor er etwas sagen konnte, trat die

Weitere Kostenlose Bücher