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Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Titel: Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.c. Cast
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dass der Zauber brechen könnte, wenn sie sprach, Angst, dass sich alles in Nebel auflöste.
    Nebel. Der Gedanke brachte die Erinnerung an ihren Traum mit sich. Einen Moment lang fühlte sie sich verwirrt, und ihr warschwindelig. Ein wenig so wie in dem Moment, als sie MacCallans Tod mit angesehen hatte. Sie blinzelte ein paarmal, um ihren Blick und ihre Gedanken zu klären. Dabei spürte sie den besorgten Blick ihres Bruders und wagte nicht, ihm in die Augen zu schauen.
    „Ich denke, das reicht für heute“, sagte Cuchulainn abrupt. Er rief einen der Männer zu sich. „Dermot, sag den Leuten Bescheid, dass es an der Zeit ist, nach Loth Tor zurückzukehren.“
    „Ja, mein Herr.“ Lächelnd lief Dermot los.
    Plaudernd und schwatzend machten sich die Frauen und Männer im Burghof daran, ihre Sachen zusammenzuräumen. Eimer wurden ineinandergestapelt, Bürsten in Reih und Glied gelegt und feuchte Lappen an den Gerüsten zum Trocknen aufgehängt. Dann machte die Gruppe sich auf den Weg und ließ Elphame, ihren Bruder und die Heilerin allein am Springbrunnen zurück.
    „Ist mit dir alles in Ordnung, El?“, fragte Cuchulainn.
    „Ja, alles gut.“ Sie war froh, dass ihre Stimme normal klang.
    „Du siehst blass aus.“ Brenna betrachtete sie mit erfahrenem Blick.
    Ohne ihren Bruder oder die Heilerin anzuschauen, sagte Elphame: „Es ist einfach ein wenig überwältigend, zu sehen, wie das, was ich mir erträumt habe, langsam real wird. Manchmal macht mich das ein wenig gefühlsduselig.“
    Cuchulainn schnaubte. „Jetzt klingst du wie ein Mädchen.“
    Seine Neckerei hob ihre Stimmung, sodass sie wieder lächeln konnte. „Ich bin ein Mädchen, Cu.“
    Brenna ließ sich jedoch nicht so leicht ablenken. „Ich denke, du solltest den Rat deines Bruders befolgen, Elphame. Du hast für heute genug getan. Du brauchst jetzt eine herzhafte Mahlzeit und ein paar Stunden Schlaf, damit du morgen wieder erholt bist. Ich werde dir einen Tee brauen, der dir hilft, dich zu entspannen und deine verkrampften Muskeln zu lösen.“
    „Ich habe keine … Autsch.“ Elphame schrie leise auf, als Brenna ihre Finger auf eine Stelle an ihrer Schulter drückte.
    „Doch, hast du“, sagte die kleine Heilerin selbstgefällig.
    „Du hörst besser auf sie, El.“ Cuchulainn lachte. „Sie erinnert mich an Mutter.“
    „Dir werde ich auch einen Tee brauen“, erwiderte Brenna scharf.
    „Wie schlimm wird er schmecken?“, fragte er. Es gefiel ihm, dasssie im gleichen Tonfall mit ihm sprach wie mit seiner Schwester und sich nicht mehr flüsternd hinter ihren Haaren verbarg.
    „Ich bin Heilerin, keine Köchin.“ Brenna schenkte ihm einen gespielt genervten Blick. Dann fiel ihr auf, dass sie sich mit einem gut aussehenden Krieger neckte, und sie spürte, wie ihre Wangen heiß wurden. Sie wusste, dass die nicht vernarbte Seite ihres Gesichts jetzt rot anlief, das würde die andere Gesichtshälfte nur noch mehr hervorheben. „Ich muss noch die passenden Kräuter sammeln.“ Sie senkte den Kopf und zog sich schnell aus dem Burghof zurück.
    Cuchulainn schaute ihr nach. „Warum tut sie das?“
    „Das kannst du nicht wirklich fragen, Cu. Du weißt, warum.
    Sieh dir ihr Gesicht an – und das ist nicht alles, was an ihr vernarbt ist“, erwiderte El.
    „Ich habe ihr Gesicht gesehen und bin weder zusammengezuckt noch weggelaufen.“
    Elphame schaute ihren Bruder mit erhobenen Augenbrauen an. Was war das in seiner Stimme? „Sie hat sich mir nicht anvertraut, aber ich schätze, dass sie sehr grob behandelt worden ist, und das nicht nur von Frauen. Ich würde wetten, dass die Männer besonders grausam zu ihr gewesen sind, vor allem gut aussehende Männer.“
    „Wenn irgendjemand sie grausam behandelt, wird er sich vor mir verantworten müssen. Das wissen die Männer.“ Cuchulainns Stimme war scharf wie eine Schwertklinge.
    Elphame sah ihn fragend an. „Wirklich?“
    „Sie ist deine Freundin. Ich werde nicht zulassen, dass man sie respektlos behandelt.“ Cuchulainn schaute immer noch in die Richtung, in die Brenna verschwunden war.
    Elphame sah ihren Bruder an. Sie hatte ihn noch nie so auf eine Frau, die nicht zur Familie gehörte, reagieren sehen. Fing er etwa an, Brenna zu mögen? Konnte das sein? Sie schämte sich für ihre Gedanken. Natürlich könnte Cuchulainn die Heilerin mögen. Er war gut aussehend und talentiert, aber er war weder oberflächlich noch gedankenlos. Brenna war eine liebenswerte, zarte junge Frau, die zufälligerweise

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