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Eric

Eric

Titel: Eric Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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sich die Götter, wenn ihn die Hölle rekrutierte.
    Die Götter! Wie sehr Astfgl sie haßte! Er haßte die Götter sogar noch mehr als die alte Garde der Dämonen wie Vassenego, noch mehr als die Menschen.
    In der vergangenen Woche hatte er eine kleine Soiree veranstaltet, sie gut vorbereitet, um zu zeigen, daß er die Vergangenheit ruhen lassen, gemeinsam mit seinen Untertanen für ein besseres und effizienteres Universum arbeiten wollte. Er kündigte sie als Lernen-wir-uns-besserkennen-Party an. Zu essen gab es Bratwürstchen und Kartoffelsalat. Es fehlte an nichts; der König hatte alles versucht, um eine angenehme Atmosphäre zu schaffen.
    Doch niemand reagierte auf die schriftlichen Einladungen – obgleich darin ausdrücklich um Antwort und Anmeldung gebeten wurde.
    » Dämon?«
Eric spähte durch die Tür.
»Welche Gestalt hast du angenommen?« fragte er zaghaft.
    »Meine übliche«, erwiderte Rincewind. »Obgleich sie mir nicht sonderlich gefällt.«
»Ich habe dir etwas zu essen mitgebracht. Falls du hungrig bist.«
    Der Zauberer nahm eine Schüssel entgegen, die Getreidebrei, Nüsse und getrocknete Früchte enthielt. Er hatte nichts gegen diese Zutaten. Aber während der Zubereitung mußte genau das mit ihnen geschehen sein, was Superschwerkraft bei einem Neutronenstern bewirkt. Wenn man nach dem Genuß einer solchen Mahlzeit starb, so brauchten die Hinterbliebenen kein Grab auszuheben: Es genügte, die Leiche über weichem Boden fallen zu lassen.
    Rincewind schaffte es, einen Teil davon zu schlucken. Es fiel ihm leicht. Weitaus schwieriger wäre es gewesen, das Zeug daran zu hindern, nach unten zu rutschen.
    »Lecker«, brachte er hervor. Der Papagei krächzte voller Anteilnahme und schüttelte sich kurz.
    »Ich habe beschlossen, dich freizugeben«, sagte Eric. »Es hat wohl keinen Sinn, dich länger hierzubehalten, oder?«
»Absolut keinen.«
    »Es mangelt dir an übernatürlicher Kraft?«
»Ganz und gar. Tut mir leid.«
»Eigentlich siehst du nicht besonders dämonisch aus«, meinte Eric. »Das ist nie der Fall. Man darf den Dingsbums nicht trauen.« Der Papagei verlor einmal mehr das Gleichgewicht. »Polly möchte einen Keks«, schnatterte er und hing mit dem Kopf nach unten.
    Rincewind drehte sich um. »Halt den Schnabel!«
    Ein Geräusch ertönte hinter ihnen, und es klang so, als räuspere sich das Universum. Die mit Kreide gezeichneten Symbole am magischen Kreis leuchteten und gleißten auf den abgewetzten Dielen. Etwas fiel aus der leeren Luft und landete mit lautem Pochen auf dem Boden.
    Es handelte sich um eine große Truhe mit metallenen Beschlägen, und sie lag auf dem gewölbten Deckel. Nach einigen Sekunden wuchsen ihr Hunderte von kleinen rosaroten Füßen; sie schaukelte heftig hin und her und kippte schließlich um.
    Truhe drehte sich langsam, starrte Rincewind und Eric an. Ihr Blick war vor allem deshalb so beunruhigend, weil sie gar keine Augen hatte.Der Junge erholte sich als erster von seiner Überraschung, griff nach dem magischen Schwert und hob es drohend.
»Du bist doch ein Dämon!« rief er. »Ich hätte dir fast geglaubt, als du das Gegenteil behauptet hast.«
Der Papagei schnatterte hingebungsvoll und schlug mit den Stummelflügeln.
    »Es ist nur meine Truhe«, sagte Rincewind. »Sie… Nun, sie folgt mir überallhin. Ihr haftet nichts Dämonisches an. Äh.« Er zögerte. »Zumindest nicht viel«, fügte er unsicher hinzu.
    »Hinfort!«
»O nein, nicht schon wieder.«
    Der Junge blickte ins offene Buch. »Ich wiederhole meine früheren Wünsche«, sagte er fest. »Die schönste Frau aller Zeiten. Herrschaft über die Königreiche der Welt. Und ewiges Leben. Also los!«
    Rincewind stand wie erstarrt.
»Worauf wartest du noch?« drängte Eric. »Du solltest jetzt in einer Rauchwolke verschwinden.«
    »Hör mal, glaubst du etwa, ich brauche einfach nur mit den Fingern zu schnippen…«
Der Zauberer schnippte mit den Fingern.
    Eine Rauchwolke umwogte ihn.
    Rincewind blickte entsetzt auf seine Finger, wie jemand, der ein Gewehr betrachtet, das jahrzehntelang an der Wand hing, gerade geknallt und die Katze durchlöchert hat.
    »So etwas haben sie noch nie zuvor angestellt«, murmelte er. Dann sah der Zauberer nach unten.
»Aargh«, machte er und schloß die Augen.
    Die Welt in der Dunkelheit hinter seinen Lidern erschien ihm viel besser. Er konnte sich einreden, festen Boden unter den Füßen zu spüren und in einem Zimmer zu stehen. Er konnte sich davon überzeugen, daß die

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