Erinnert
Neuprogrammierung.“
„Ihr wolltet mich neu programmieren und dann wieder verkaufen?“
„Nein dieses Mal nicht! Es ist vorbei. Ich werde das nicht mehr machen. Keine Geschäfte mehr mit den Gesandten. Nie mehr.“
„Adam. Sag mir, wurde ich von euch programmiert, bevor ich zur Sektion 13 kam?“, will ich jetzt wissen.
„Nein!“ Die Antwort kam schnell. Zu schnell?
„Wenn ihr es nicht ward, wer dann?“
„Das ist eine Frage, die ich nicht beantworten kann. Es gibt eine zentrale Datenbank. Alle Programme und Objekte sind dort gespeichert. Aber dich habe ich nicht gefunden. Deine Daten wurden gelöscht, oder es gibt keine.“ Er hat nach meinen Daten gesucht. Wieso?
„Oder sie werden wo anders gespeichert“, sagt Hope.
Kapitel 5
Wir haben uns wieder zurückgezogen. Sitzen zusammengedrängt im hintersten Winkel unseres Schlupflochs. Der Kriegslärm ist noch immer vernehmbar. Tut mir in den Ohren weh.
„Was ist mit dir, Hope? Wurdest du von Adam programmiert? Warst du deshalb bei ihm im Haus?“
„Ich wurde nie programmiert. Hatte wohl irgendwie Glück, nicht in das Netz der Vollstrecker zu geraten.“
„Woher weißt du das? Ich meine, wie kannst du dir sicher sein?“
„Ich spüre welche Erinnerungen echt sind. Wie ist das bei dir? An was kannst du dich erinnern? Du hast gesagt an nicht mehr viel. Du nimmst den Unterschied wahr? Oder nicht? Was die wahren Erinnerungen sind und welche die Falschen.“
„Ja, ich spüre es“, gebe ich zu. „Die Nahkampftechniken sind nicht echt. Ich wurde auf Nahkampf programmiert. Der Rest, also der Körper.“ Ich schlucke. „Das war hartes Training.“ Hope nickt. „Adam, warum warst du wirklich in Sektion 13? Wolltest du nachsehen, ob Gouch oder Jesse eine Auffrischung ihrer Erinnerungen benötigten?“, frage ich.
„Nein Freija, ich war wegen dir dort.“
„Du hast mir das weiße Buch untergeschmuggelt. Das Buch von dieser Prophezeiung.“
„Das ist richtig. Das war ich. Du hast geschlafen, vor der Skyline und ich wollte dich nicht aufwecken.“
„Warum hast du das gemacht? Was hat das für einen Sinn, mir das Buch zu geben?“
„Weil er daran glaubt“, sagt Hope.
„An was denn?“
„Dass alles ein Ende hat“, meint Adam.
„Du hast doch für die Gesandten gearbeitet!“
„Nur um so viel Kontakt zu Sehenden zu bekommen wie es möglich war. Weil ich nach einem Symbionten gesucht habe. Nach dir.“
„Nach der Frau auf der Rückseite des Buchs“, sagt Hope.
„Nach dem Symbionten, der die Macht der Gesandten beenden wird“, sagt Adam.
„Steckt ihr eigentlich unter einer Decke? Ich habe das Buch in jener Nacht im Skygate gelesen. Es ist ein Märchen für Kinder. Nicht mehr. Nur ein Märchen.“
„Oh doch, es ist viel mehr als das. Und ich glaube daran, dass sich die ganze Prophezeiung erfüllen wird.“
„Warum glaubst du an Märchen?“
„Weil er Hoffnung hat“, sagt Hope.
„Weil die Prophezeiung von einem Symbionten mit außerordentlichen hellseherischen Fähigkeiten stammt. Er hat mir vorausgesagt, dass ich die Eine finden werde, die alles beendet.“
„Und hast du?“, frage ich Adam.
„Ich bin mir nicht sicher! Ich dachte du wärst es, aber ich bin mir nicht sicher.“
„Warum?“
„Weil du hier bei mir bist und die Ereignisse der Prophezeiung sich ereignen. Dort draußen.“
„Wo ist dieser Symbiont mit den hellseherischen Fähigkeiten jetzt. Können wir ihn nicht suchen und fragen?“
„Das geht nicht, weil er tot ist. Mein Vater und ich haben meine Mutter beerdigt. Sie wurde von den Gesandten getötet.“
Ich schlucke einen dicken Kloß, der in meinem Hals steckt, hinunter. Seine Mutter?
„Das tut mir leid“, sage ich ehrlich. „Aber wie konntest du dann nur für Gesandten arbeiten? Wie konntest du nur?“
„Der Widerstand verlangt einen hohen Tribut. Aber die Prophezeiung hat mir immer Hoffnung geschenkt. Mutter hat mir gesagt, dass ich eine Entscheidung zu treffen habe, wenn mir der auserwählte Symbiont gegenübertritt. Ist die Entscheidung richtig, dann kommt der Stein ins Rollen. Ist sie falsch, dann versinkt die Welt in Dunkelheit.“
„Nun, offensichtlich war deine Entscheidung richtig.“
„Ich hoffe es.“
„Was ist mit deinem Vater? Wo ist er?“
Adam blickt zu Hope. Die Schwarzhaarige nickt sorgenvoll.
„Er starb. Ein Jahr nach dem Tod meiner Mutter.“
„Das ist sehr traurig“, gebe ich zu.
„Er hatte eine unheilbare Krankheit“, sagt Adam und wieder huschen
Weitere Kostenlose Bücher