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Erinnert

Erinnert

Titel: Erinnert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Lang
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zurück zu erobern“, erklärt Adam der ganz nah neben mir kniet, sodass sich unsere Beine berühren. Adam war von einer Aura der Kraft und Selbstsicherheit umgeben. Er hat sich kein bisschen verändert. Im Gegensatz zu mir. In seiner Nähe fühle ich mich jämmerlich. Will beschützt werden, wie ein Kind. Von ihm.
    „Seht da zwischen den Bäumen“, haucht Hope und zieht mich und Adam zurück, wieder hinter die scheinbar sichere Deckung. Zwei Bestien, so groß wie Panzer kommen mit fließenden Bewegungen aus dem Wald. Sie scheinen auf eine Weise miteinander zu kommunizieren, die ich nicht verstehen kann. Das verleiht ihnen fast etwas Menschliches?
    „Wir müssen vorsichtig sein. Sie können unser Blut wittern“, flüstert Hope. „Kommt zurück!“
    Aber die Bestien nähern sich nicht, ducken sich stattdessen, bleiben stehen, blicken hoch zum Himmel. Dann kann ich sie sehen. Drei Drohnen schweben nur wenige Meter über den Wipfeln der Bäume. Sie sehen wunderschön aus. Mit silbriger Eleganz und fast schon verspielten Konturen.
    Die Bestien verharren ganz ruhig, bewegen sich keinen Millimeter. Dennoch werden sie entdeckt. Sofort wird die Luft von mehreren Blitzen in Brand gesetzt. Eine Bestie wird sofort tödlich getroffen. Ich sehe wie sie von innen heraus explodiert, sich im nächsten Moment in Nichts auflöst und dann springt die andere aus ihrer nutzlosen Deckung. Aber auch sie erwischt es, eiskalt, bevor sie wieder auf dem Boden aufkommt.
    Die Luft flammt auf. Blitze jagen durch ihren Körper. Einer, Zwei und noch ein Dritter. Sie stürzt, bleibt liegen und während mich Hope immer weiter in unser Schlupfloch zurückzerrt, sehe ich, wie sie in ihre Welt zurückkehrt. Sich in Luft auflöst. Nichts bleibt zurück, als hätte es sie nie gegeben.
    So wie die Bestien in Sektion 13, die ich getötet habe, erinnere ich mich.
    „Habt ihr die Drohnen gesehen? Die waren anders als die anderen“, sage ich mit bebender Stimme. Der Tod der Bestien verursacht eine Welle der Erschütterung, die sich noch immer durch meinen Körper wälzt.
    „Das waren keine Kampfdrohnen“, sagt Adam. „Kampfdrohnen sind unbemannt. Werden durch Computer gesteuert. Haben keine Flügel, so wie die da draußen.“ Ich sehe die verspielten Konturen noch immer vor meinem inneren Auge. Das waren Flügel?
    „Und wer hat die da draußen gesteuert?“, frage ich vorsichtig.
    „Vollstrecker.“
    „Vollstrecker? Aber? Wie kommst du darauf? Woher weißt du das?“
    „Sie passen sich dem Kampfgeschehen besser an, gehen strategischer vor, greifen nur im Geschwader an und nehmen die Bestien in die Zange.“
    „Woher weißt du das alles?“, frage ich ihn noch einmal.
    „Weil. Weil wir sie ausgebildet haben.“
    „Wer wir? Wen meinst du mit wir?“
    „Kristen und ich. Das heißt unsere Kooperation. Das Unternehmen.“
    „Unternehmen? Ist es das, womit du dein Geld verdienst? Vollstrecker zu Kampfpiloten auszubilden?“
    „Ja, es gehörte dazu.“
    „Wozu? Was habt ihr noch gemacht. Adam rede!“, funkle ich ihn an.
    „Es gibt zwei unterschiedliche Wege für Sehende. Entweder werden sie den Sektionsteams zugeteilt oder zu Vollstreckern ausgebildet.“
    „Sektionsteams?“, wiederhole ich taub.
    „Bei den Sektionsteams gibt es Technikexperten, Sprengstoffexperten, Docs, Kommunikatoren, Softwarespezialisten, Fernkämpfer und...“
    „Nahkämpfer“, bringe ich den Satz zu Ende und beiße die Zähne zusammen.
    „Bei den Vollstreckern ist das ganz ähnlich. Der grundsätzliche Unterschied liegt in der Basiserinnerung. Während bei Vollstreckern die Loyalität zu den Gesandten im Vordergrund steht, ist es bei den Sektionsteams der Wille eines Widerstandskämpfers.“
    „Basiserinnerungen?“, wiederhole ich geschockt.
    „Zuerst werden alle Erinnerungen gelöscht, dann die Basiserinnerung aufgesetzt und dann folgen die Fähigkeitserinnerungen. Danach sind sie programmiert, einsatzfähig. Wir verkaufen sie an die Gesandten. Die Vollstrecker auch. Sie sind die Elitetruppe der Gesandten. Die Sektionsteams suchen sehende Kinder, sehende Jugendliche. Und die Vollstrecker bringen sie zu uns und der Kreislauf beginnt aufs Neue.“
    „Das glaub ich nicht“, sage ich hilflos.
    „Er sagt die Wahrheit!“ Das war Hope.
    „Wir sind alle programmiert, manipuliert. Wir sind alle nicht wir selbst?“, frage ich.
    „Irgendwann will das Selbst raus. Die einprogrammierten Erinnerungen halten nicht ewig. Das ist dann der Zeitpunkt für die

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