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Erinnerung an einen schmutzigen Engel: Roman (German Edition)

Erinnerung an einen schmutzigen Engel: Roman (German Edition)

Titel: Erinnerung an einen schmutzigen Engel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henning Mankell
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Scheinen in den Händen, die ihm Belinda schnell abnahm, sah Ana, dass sie sich nicht geirrt hatte. Es war Halvorsen, mit nass gekämmten Haaren und in seiner Sonntagskleidung, so wie sie ihn gesehen hatte, als er bei Lundmarks Bestattung an Deck stand und den Körper mit den Eisensenkern in der Tiefe verschwinden sah.
    Sie erinnerte sich immer noch an die magische Zahl von Metern. 1935.
    Belinda führte Halvorsen zurück ins Haus, und Ana erhob sich. Der Norweger saß jetzt auf dem Sofa und murmelte vor sich hin. O’Neill fragte, ob er ihm hinaushelfen solle. Aber Ana winkte ab und setzte sich vorsichtig neben Halvorsen. Er drehte langsam den Kopf und sah sie mit blutunterlaufenen Augen an. Er hatte sich kaum verändert, seit sie ihn zum letzten Mal gesehen hatte, ein paar Stunden bevor sie sich davongeschlichen hatte. Vielleicht waren seine Haare schütterer geworden, die Wangen eingesunkener. Aber die riesigen Hände waren dieselben.
    Sie lächelt ihm zu, merkte aber sofort, dass er sie nicht erkannte. Es gab nichts in seinen Augen, was auch nur andeutete, dass sie mehr für ihn war als eine wildfremde weiße Frau in einem schwarzen Bordell. Wo er gerade die Dienste der schönen, aber kühlen Belinda Bonita gekauft hatte, die seine Scheine unter ihre Bluse gesteckt und den Raum verlassen hatte, um sich zu waschen und vielleicht auch die Laken in ihrem Bett zu wechseln.
    Halvorsen kniff die Lider zusammen und versuchte, sie nur mit einem Auge zu sehen. Noch immer schien er unsicher, wer sie war.
    »Ich bin es«, sagte sie. »Hanna Lundmark. Erinnerst du dich nicht an mich?«
    Halvorsen zuckte zusammen. Er schüttelte den Kopf, wollte ihr nicht glauben.
    »Ich bin kein Gespenst«, sagte sie und strengte sich an, so deutlich wie möglich zu sprechen. »Ich bin es.«
    Jetzt wusste er es. Misstrauisch starrte er sie an. »Du bist verschwunden«, sagte er. »Wir haben dich nicht gefunden.«
    »Ich bin an Land gegangen«, sagte sie. »Ich konnte die Reise nicht fortsetzen. Es war, als befände Lundmark sich noch an Bord.«
    »1935 Meter«, sagte Halvorsen. »Daran erinnere ich mich noch.«
    Er streckte den Rücken, versuchte nüchtern zu werden. »Das hätte ich nie gedacht«, sagte er, »dass ich die Köchin noch einmal wiedersehen würde. Am allerwenigsten hier. Was ist geschehen?«
    »Ich bin an Land gegangen. Ich habe geheiratet, bin dann zum zweiten Mal Witwe geworden.«
    Halvorsen sann über ihre Worte nach. Dann bat er sie, zu wiederholen, was sie gesagt hatte, aber langsamer. Sie tat ihm den Gefallen.
    »Wir haben gedacht, du wärst tot«, sagte Halvorsen. »Niemand konnte verstehen, warum du freiwillig das Schiff in einem afrikanischen Hafen hättest verlassen sollen.«
    »Ich möchte wissen, wie es mit der Reise weiterging. Habt ihr Eisberge gesehen?«
    »Einen Eisberg haben wir gesehen, hoch wie ein Kirchturm. Ziemlich bald, nachdem wir diesen Hafen verlassen hatten. Die Nächte waren immer unruhig. Fast nie wird ein Eisberg entdeckt, bevor es zu spät ist. Aber wir kamen nach Australien und kehrten zurück.«
    »Ich bin oft zum Hafen gegangen, habe euch aber nie zurückkehren sehen.«
    »Wir haben weiter nördlich in Dar es-Salam gebunkert. Oder vielleicht war es auch weiter südlich in Durban. Ich erinnere mich nicht.«
    Ana sagte sich, dass Halvorsen offensichtlich mit dem Schiff zurück nach Sundsvall gekommen war. Das bedeutete, dass er Forsman getroffen haben musste, der stets die Besatzung begrüßte, wenn ein Schiff in den Heimathafen zurückgekehrt war.
    »Ich nehme an, du bist den ganzen Weg nach Hause mitgefahren?«
    »Bis Sundsvall war ich dabei. Aber dann fuhr ich nach Norwegen und musterte auf einem anderen Schiff an.«
    »Ich möchte nur wissen, was Forsman gesagt hat.«
    Halvorsen runzelte die Stirn. »Welcher Forsman?«
    »Der Reeder!«
    Halvorsen erinnerte sich. »Er kam in einer Art Rollstuhl zum Hafen.«
    »Hatte er sich verletzt?«
    »Man hatte ihm nach einem Unfall ein Bein amputiert. Aber an Deck wollte er. Er hüpfte wie ein lahmer Vogel.«
    »War er allein?«
    »Ich glaube, er hatte einen Finnen bei sich. Aber wie der hieß, weiß ich nicht mehr.«
    Ana fuhr fort, ihn auszufragen. Aber von Berta oder einem Kind wusste er nichts. Obwohl es sinnlos war, konnte Ana es nicht lassen, nach ihrer Mutter zu fragen. Hatte niemand über Elin gesprochen? Sie, die eine Tochter hatte, die niemals zurückgekommen war?
    Halvorsen wusste nichts von einer Elin.
    »Ich habe nicht mit Forsman

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