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Erleuchteter Sex

Titel: Erleuchteter Sex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Deida
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kahlköpfigen Mann, über dessen stattlichem Bauch sich ein schmuddeliges T-Shirt spannte. Sofort schossen mir Gedanken an die Kinderschänder und Kidnapper durch den Kopf, vor denen mich meine Eltern gewarnt hatten. Mein Herz schlug wild.
    »Magst du solche Bücher?«, fragte der Kinderschänder.
    Ich schluckte. »Ja«, erwiderte ich. Ich war zu verängstigt, um davonzulaufen, und zu verlegen, um nach Hilfe zu rufen.
    »Das sehe ich. Leg deine Hand auf meine Schulter«, befahl er.
    Inzwischen hatte mein bester Freund sein Buch weggelegt und war zu mir und diesem merkwürdigen Mann herübergekommen, der wie ein übergewichtiger 65-jähriger Penner aussah. Definitiv ein Perverser, dachte ich.
    »Na los«, sagte er. »Leg deine Hand auf meine Schulter.«
    Ich hatte ein mulmiges Gefühl. Ich wollte gehen, aber meine Beine waren wie Gummi. Ich stand einfach da, sah diesen Kerl an und war mir sicher, dass er mich entführen oder mir wehtun wollte. Ich fühlte mich hilflos.
    Er packte meine Hand und legte sie auf seine Schulter. Ich hatte ein seltsames Gefühl, und plötzlich war es mir peinlich, hier, in diesem Buchladen wie gelähmt mit der einen Hand auf der Schulter dieses Spinners dazustehen, während die vermeintlich normalen Menschen um uns herum wie in Trance ihre Einkäufe erledigten und uns nicht einmal bemerkten. Die ganze Situation fühlte sich unwirklich an, wie ein Traum.
    »Und jetzt«, sagte der massige Alte etwas leiser, »schieb.«
    Endlich machte ich den Mund auf. »Wie meinen Sie das?«
    »Versuch, mich wegzuschieben.«
    Ich war so verängstigt, dass ich mich nicht rühren konnte. Ich hatte nicht vor, einen wildfremden Menschen zu schubsen, den ich noch nicht einmal anrühren wollte.
    Er packte meinen Arm und zog, als wollte er mir zeigen, was ich tun sollte. Na gut, entschied ich. Was konnte bei so einem kleinen Schubs schon groß passieren? Wenn der Kerl Sperenzchen machte, konnte ich um Hilfe rufen. Das Einkaufszentrum war voller Leute, die mir zur Seite stehen würden. Zumindest hoffte ich das.
    Ich schob.
    »Fester«, sagte er.
    Also schob ich fester. Er rührte sich nicht.
    »Schieb so fest du kannst«, sagte er.
    Ich schob. Ich strengte mich wirklich an. Ich schob so fest ich konnte. Er rührte sich keinen Zentimeter. Er rührte sich nicht einmal den Bruchteil eines Zentimeters.
    »Ich stelle mich jetzt auf ein Bein. Schieb so fest du kannst.«
    Er ging in die Knie und hob ein Bein vom Boden. Meine Hand lag immer noch auf seiner Schulter. Ich wollte den Kerl nicht umschubsen und ihm wehtun, selbst wenn er pervers war. Also versetzte ich ihm nur einen kleinen Stoß. Dann drückte ich fester. Schließlich schob ich mit der ganzen Kraft eines Teenagers. Er schwankte nicht einmal.
    Er lächelte und sah mir tief in die Augen. Mir wurde klar, dass etwas Seltsames vor sich ging.
    Ohne den Blick von mir zu wenden, ergriff er meinen anderen Arm am Handgelenk und legte meine Hand auf seine freie Schulter. Nun lagen meine beiden Hände auf seinen Schultern, und er stand noch immer auf einem Bein. Wieder sagte er, ich solle versuchen, ihn umzustoßen.
    Inzwischen hatte ich weniger Angst, war aber immer noch misstrauisch. Und ich wollte verdammt sein, wenn es mir nicht gelingen würde, diesen Typen umzuschubsen. Ich stellte beide Füße fest auf den Boden, suchte mein Gleichgewicht, lehnte mich gegen ihn und schob so fest ich konnte. Ich hatte das Gefühl, gegen eine Marmorwand zu laufen. Schließlich gab ich auf und nahm die Hände von seinen Schultern. Nachdem mein Freund versucht hatte, ihn umzuschubsen, und auch nicht mehr erreicht hatte, stellte sich der alte Mann wieder normal auf beide Beine und sagte sachlich:
    »Vor ein paar Jahren hatte ich einen Herzinfarkt und einen Schlaganfall und lag gelähmt im Krankenhaus. Die Ärzte sagten, dass ich nie wieder gehen würde. Aber ich wollte unbedingt wieder gesund werden. Ein Freund brachte mir ein Yogabuch ins Krankenhaus. Es war so ein Buch, wie Ihr es hier vermutlich schon oft gesehen habt. Ich bat die Schwester, mir die Bilder der Yogastellungen zu zeigen. Statt fernzusehen oder mir Gedanken um meine Genesung zu machen, stellte ich mir den ganzen Tag lang vor, wie ich diese Übungen machte. Ich lag gelähmt in diesem Krankenbett, da hatte ich sonst nicht viel zu tun.
    Nachdem ich die Übungen wochenlang visualisiert hatte, konnte ich mich endlich einen Zentimeter bewegen. Dann zwei. Ein halbes Jahr später konnte ich mich ohne fremde Hilfe aufsetzen. Nun

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