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Erleuchteter Sex

Titel: Erleuchteter Sex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Deida
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kann ich auf einem Bein stehen, und ihr schafft es nicht, mich umzuschubsen. Es kommt nur darauf an, dass man weiß, wie man seine innere Energie einsetzt. Das könnt ihr auch.«
    Gleich dort im Buchladen brachte er meinem Freund und mir ein paar Grundübungen bei, wie wir unsere innere Energie lenken konnten. Zehn Minuten später konnte ich meinen Arm mit so viel Energie füllen, dass mein Freund ihn nicht beugen konnte. Ebenso wenig wie ich den seinen. Nachdem wir noch ein paar Minuten geübt hatten, beherrschten wir ansatzweise sogar den Trick mit dem Stehen auf einem Bein. Es kam immer nur darauf an, die innere Energie richtig fließen zu lassen. Ich hatte in meinen Büchern davon gelesen, es aber niemals selbst gesehen oder gespürt. Nun hatte dieser merkwürdige Mann, den ich für einen Perversling gehalten hatte, uns beigebracht, unsere innere Energie zu lenken. Ganz im Ernst. Und es klappte.
    Er lächelte, als mein Freund und ich übten, was er uns beigebracht hatte, und unsere soeben erworbenen Fähigkeiten auf die Probe stellten. Als ich aufsah, um ihm zu danken, war er verschwunden. Keiner von uns hat ihn je wiedergesehen.
    Bald gehörten die Übungen, die uns dieser Mann gezeigt hatte, zu meinem Alltag wie das Zähneputzen. In den Jahren nach dem Erlebnis im Buchladen lernte ich, mit meinem inneren Energiefluss zu spielen. Ich forderte meine Freunde auf, mich umzuschubsen, balancierte stundenlang auf einem Bein, machte verschiedene Atemübungen, wenn ich allein im Zimmer war, und versuchte sogar, Wärme in meinem Körper zu erzeugen wie die Tibeter, von denen ich gelesen hatte.
    Schließlich traten in meinem Leben als Heranwachsender andere Dinge in den Vordergrund. Hormone schossen durch meinen Körper, und meine Gedanken kreisten nur noch um Mädchen. Der Tag war von Verwirrung, die Nacht von Fantasievorstellungen beherrscht.
    Als pickeliger Teenager fand ich Frauen verwirrend. Ich hatte keine Ahnung, warum sie taten, was sie taten. Manchmal, wenn ich über meinen Hausaufgaben saß, stürzte sich meine Freundin auf mich, bedeckte mich mit Zungenküssen, griff mir in den Schritt, rieb sich an meinem Oberschenkel und stöhnte. In meiner Naivität dachte ich, sie wollte Sex. Doch wenn ich dann alles stehen und liegen ließ und ihre Leidenschaft erwiderte, ließ ihr Enthusiasmus plötzlich nach. Ich pulsierte, stand in Flammen und sie ließ mich einfach stehen. Wütend und frustriert fragte ich mich, weshalb sie überhaupt über mich hergefallen war. Ich hatte keine Ahnung, was los war.
    Gelegentlich hatten wir tatsächlich Sex.
    Wenn ich auf ihr lag und verhalten in sie stieß, drückte sie oft mit den Händen gegen meine nackte Brust, als wollte sie mich wegschieben. Folglich zog ich mich zurück. »Nein, du Idiot«, teilte sie mir mit ärgerlicher Miene mit, »wenn ich dich wegschiebe, möchte ich dich tiefer in mir spüren.« Also stieß ich kräftiger zu, drang hart und tief in sie ein, was sie genoss. Aber ein paar Sekunden später fiel mir auf, dass sie offenbar keinen Spaß mehr daran hatte. Was sollte ich nun tun? Härter zustoßen? Sanfter? Ihr Raum geben? Sie überwältigen? Was wollte sie?
    War ich zu behutsam, beschwerte sie sich, dass ich nicht leidenschaftlich und aggressiv genug war. War ich zu ungestüm, beklagte sie sich, mir fehle es an Einfühlungsvermögen. Und wenn ich endlich herausbekommen hatte, was sie wollte, dann gefiel es ihr doch nicht. Hatte ich schließlich jede Hoffnung aufgegeben und einfach nur Sex mit ihr, rief sie plötzlich flehentlich meinen Namen und erbebte, als die Wellen eines Orgasmus über sie hinwegrollten. Ich war völlig verwirrt. Selbstbefriedigung war um Klassen einfacher.
    Da konnte ich abends allein im Bett liegen, masturbieren und dabei an eine Frau denken, die mir genau das gab, was ich wollte. Ich stellte mir vor, wie ich mit ihr zusammen war, legte Hand an mich, spritzte ab und schlief ein.
    Schließlich machten meine Freundin und ich Schluss. Ein paar Wochen später wählte ich eines Abends, als meine Familie schon schlief, aus meinem geliebten Vorrat ein Pornoheft, legte mich aufs Bett und fing an zu masturbieren. Doch statt von den Frauen in dem Heft zu träumen, wurde mir plötzlich klar, wie die Energie durch meinen inneren Kreislauf floss. Das kam recht unerwartet.
    Die Energieübungen des alten Mannes aus dem Einkaufszentrum waren mir fast ganz entfallen, als mein Interesse an Mädchen erwacht war. Nun kehrte all das mit voller Wucht zurück.

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