Erleuchteter Sex
völlig offen im grenzenlosen Strahlen der Liebe hingeben.
Jeder Mensch wurde von seinen Eltern durch das Licht der Sexualität geboren. Wir erfüllen die Bestimmung unserer Geburt, indem wir diesem Licht vertrauen, das uns Gestalt gab, das uns nährt und in dem wir selig vergehen. Jahrzehntelang gaben meine Lehrer die Fertigkeiten einer erleuchteten Sexualität an mich weiter. Nun lege ich dieses Wissen in Ihre Hände.
TEIL EINS
Energiefluss
D as Licht der Liebe möchte auf die eine oder andere Weise körperlich zum Ausdruck kommen. Doch manchmal wird der sexuellen Gabe tiefster Liebe von einem Teil unseres Selbst Grenzen gesetzt, das die inneren Grenzen bewacht: von emotionaler Abwehr, einer Angst, sich zu öffnen und die tiefe Liebe zum Ausdruck zu bringen, die uns innewohnt.
Wir widersetzen uns dieser grenzenlosen Offenheit, da unser oberflächliches Selbst lieber etwas - und sei es nur ein angespanntes, unbefriedigtes Etwas - sein möchte als nichts , völlige Offenheit, grenzenlose Liebe, tiefes, unendliches Sein.
In Wirklichkeit sind wir unendliche Liebe. Gleichzeitig weigern wir uns, diese Liebe zu leben. Diese Weigerung ist der Hauptgrund für unsere Anspannung. Unser bittersüßes Sexualleben spiegelt das Drama vom Hin und Her zwischen tiefer Sehnsucht, offen zu lieben, und dem reflexhaften Festhalten an Sicherheit und einem oberflächlichen Selbstwertgefühl. Beim Sex sehnen wir uns danach, unser oberflächliches Selbst abzustreifen und ganz und gar in körperlicher Freude aufzugehen, aber zugleich fürchten wir diesen Verlust. Wir sehnen uns danach, mit dem geliebten Menschen zu verschmelzen, bis unsere verletzlichen Herzen als ein Licht erstrahlen, aber wir widersetzen uns diesem Einssein. Wir sehnen uns danach, all unsere Schutzschichten aufzugeben und der Liebe nackt und bloß entgegenzutreten, aber wir fürchten diese Verletzlichkeit.
Wir sehnen uns danach, bei der körperlichen Liebe unser tiefstes Sein - die Tiefe Gottes - zu verschenken, aber wir zögern. Es gibt nicht mehr als diese Offenheit des Seins, wir sind dieses offene Sein, und doch halten wir uns voneinander fern und schützen uns voreinander. Wir weigern uns zu vertrauen.
Unsere Weigerung zu vertrauen hat ihre Wurzeln oft in der Vergangenheit: Wir wurden als Kinder missbraucht. Ein Ex-Liebhaber hat uns sitzengelassen. Unser Partner ist egoistisch, verschlossen, nicht bei der Sache, oder aber es mangelt ihm an Einfühlungsvermögen.
Es ist sehr wichtig, dass wir uns mit diesen Tatsachen des Lebens in der Begegnung, in einer Therapie, mit hilfsbereiten Freunden, weisen Lehrern und im ureigenen Hinterfragen und Erforschen auseinandersetzen. Darüber hinaus müssen wir uns tatsächlich oft - körperlich und emotional - vor Missbrauch und zerstörerischen Beziehungen schützen.
Trotz alledem lernen wir irgendwann, dass es unsere eigene Entscheidung ist, wenn wir uns emotional verschließen. Nur wir selbst sind dafür verantwortlich. Wir haben jeden Augenblick die Wahl, uns zu öffnen oder zu verschließen. Jenseits von uns selbst gibt es nichts, was unserer Fähigkeit, Liebe zu geben und zu empfangen, Grenzen setzen könnte. Sogar während wir die Täter anklagen und die Wunden heilen, die man uns zugefügt hat, gilt: Wenn das Herz nicht offen ist, weigern wir uns schlicht und einfach, uns unserem tiefsten Sein anzuvertrauen. Wir weigern uns, unser offenes und unendliches Wesen zum Ausdruck zu bringen. Wir weigern uns, in diesem Augenblick als Liebe zu leben.
Das Licht der Liebe möchte durch unseren Körper zum Ausdruck kommen. Und obwohl unser tiefstes Selbst sich öffnen und als Liebe leben möchte, hat unser oberflächliches Selbst Angst. Aus diesem Grund hemmen wir den spontanen Ausdruck der Liebe, der unsere Körper durchströmt. Wir tun das in erster Linie durch eine verhaltene Atmung.
Über den Atem können unsere Körper Gottes Liebe erfahren. Wenn wir willens sind, Liebe zu sein, sind wir willens, Liebe zu atmen. Wenn wir nicht willens sind, Liebe zu sein, wenn wir uns dem spontanen Ausdruck der tiefen und natürlichen Offenheit unseres Seins widersetzen, hemmen wir unsere Atmung. Wir ziehen den Bauch ein. Unser Herz schnürt sich zusammen. Wir verkrampfen uns innerlich, und es wird dunkel in uns. Unser ganzer Körper hemmt den Fluss der Energie, die durch uns erstrahlen möchte. Wir leiden darunter, dass wir uns dieser göttlichen Offenheit widersetzen. Wir leiden unter unserer Weigerung, Liebe zu sein.
Die
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