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Erlösung

Erlösung

Titel: Erlösung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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Gaspedal, wenn du draußen im Roskildevej bist. Unsere Freunde von der Verkehrspolizei haben wieder Starenkästen aufgestellt.«
    »Also, ich finde, das ist total dämlich. Entweder übernehmen wir alle Brandfälle oder gar keinen.« Er nickte nachdrücklich beim Sprechen, doch Carl reagierte gar nicht darauf, sondern reichte ihm einfach nur die Autoschlüssel.
    Als Assad und seine unverständlichen Flüche endlich in Richtung Treppe verschwanden, kam Yrsas schrilles Geträller vom Ende des Korridors gleich viel besser zur Geltung. Fünf Oktaven im freien Fall. Wie man in solchen Momenten doch Roses vergleichsweise sporadisches Schmollen vermissen konnte! Was zum Teufel machte Frau Goldlocke denn jetzt schon wieder?
    Er erhob sich schwerfällig und trat auf den Flur.
    Natürlich. Sie stand doch wahrhaftig schon wieder dort vor der Wand und begaffte den Riesenbrief.
    »Du bist etwas zu spät dran, Yrsa. Tryggve Holt hat seine Deutung des Briefs bereits geliefert. Glaubst du nicht, dass er dafür besser geeignet ist als jeder andere? Und glaubst du nicht, dass wir jetzt genug wissen? Was sollte da sonst noch stehen, das uns bei unseren Nachforschungen weiterhelfen könnte? Nichts, oder? Also, geh in dein Büro und mach was Gescheites. Das, was wir besprochen haben.«
    Sie hörte erst mit Singen auf, als er mit seinem Sermon fertigwar. »Komm mal her, Carl«, sagte sie und zog ihn in ihr rosa Himmelreich.
    Sie platzierte ihn vor Roses Schreibtisch, wo eine Kopie von Tryggves Deutung der Flaschenpost lag.
    »Sieh dir das an. Bei den ersten Zeilen sind wir uns alle einig.«
     
    HILFE
    Wir wurden am 16.   Februar 1996 entführt − An der Bushaltestelle Lautrupvang in Ballerup − Der Mann ist 1,8_ groß, hat kurze Haare   …
     
    »Kannst du mir folgen?«
    Carl nickte.
    »Danach schlägt Tryggve folgenden Wortlaut vor.«
     
    … böse blaue Augen und eine Narbe am rechten _ _ _ –
     
    »Tja, leider wissen wir immer noch nicht, wo er diese Narbe hat«, ging Carl dazwischen. »Die ist Tryggve nicht aufgefallen, und er hat auch mit Poul nicht darüber geredet. Aber Poul sind genau solche Sachen immer ins Auge gestochen, hat Tryggve gesagt. Kleine Schönheitsfehler bei anderen glätteten vielleicht seinen eigenen? Aber red weiter.«
    Sie nickte.
     
    Er fährt einen blauen Lieferwagen − Unsere Eltern kennen ihn − Er heißt Freddy und was mit B − Er hat uns gedroht und Strom verpasst − Er bringt uns um −
     
    »Tja, das macht doch alles zusammen ziemlich stark den Eindruck, als könnte das stimmen.« Carl schwieg und sah zur Decke. Da oben lief schon wieder so eine eklige Schmeißfliege herum und lachte ihn aus. Er sah sie sich genauer an. Saß aufeinem Flügel nicht ein kleiner Klecks Tipp-Ex? Er schüttelte benommen den Kopf. Tatsächlich! Das hier war die Fliege, nach der er mit der Tipp-Ex-Flasche gezielt hatte. Wo zum Teufel hatte die sich denn in der Zwischenzeit versteckt?
    »Wir sind uns also einig, dass Tryggve bei dem Geschehen anwesend und bei Bewusstsein war«, fuhr Yrsa unverdrossen fort. »Dieser Abschnitt des Briefes handelt von den äußeren Kennzeichen des Mannes. Ergänzen wir das durch Tryggves Angaben, haben wir eine ziemlich gute Personenbeschreibung beisammen. Jetzt fehlt uns nur noch die Phantomzeichnung der Schweden.«
    Sie deutete auf die Zeile darunter. »Bei den nächsten Sätzen bin ich mir nicht so sicher. Die Frage ist, ob dort tatsächlich das steht, was wir glauben. Lies mal laut, Carl.«
    »Laut lesen? Das kannst du selbst machen.« War er Mitglied der königlichen Schauspieltruppe, oder was?
    Sie klopfte ihm auf die Schulter und kniff ihm obendrein in den Arm. »Komm schon, Carl. Dann wird dir der Inhalt klarer.«
    Resigniert schüttelte er den Kopf und räusperte sich. Dieses verrückte Huhn.
     
    Er hat erst mir und dann meinem Bruder einen Lappen vor den Mund gepresst − Wir sind fast 1   Stunde gefahren und jetzt irgendwo am Wasser − In der Nähe brummen Windräder − Hier stinkt es − Befreit uns − Schnell − Mein Bruder ist Tryggve 13   Jahre − Und ich bin Poul 18 −
    Poul Holt
     
    Sie klatschte lautlos mit den Fingerspitzen.
    »Sehr hübsch, Carl. Ja, ich weiß, dass sich Tryggve bei den meisten Sachen sicher ist. Aber das mit den Windrädern, kann das nicht auch was anderes sein? Ebenso einige der anderen Wörter. Und wenn sich hinter den fehlenden Buchstabennun doch mehr versteckt, als man sich zurechtphantasieren kann?«
    »Poul und Tryggve haben das

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