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Erlösung

Erlösung

Titel: Erlösung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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möchte ich euch gern während der Fahrt über den neuesten Stand informieren.«
    Immer noch etwas unwillig nahm Yrsa auf dem Rücksitz Platz. Mit übergeschlagenen Beinen, die Tasche auf dem Schoß, thronte sie im Fond – fast wie eine Königin, die mit einem einfachen Vierergespann abgespeist wird. Der Duft ihres Parfums hing binnen kurzem unter der verräucherten Decke.
    »Pasgård hat Antwort vom Institut für Meeresbiologie erhalten. Dabei sind mehrere interessante Einzelheiten herausgekommen. Zum einen steht nun fest, dass die Schuppe von einer Fjordforelle stammt, die man, wie der Name schon sagt, meist in Fjorden antrifft, und zwar dort, wo sich Süßwasser und Meerwasser mischen.«
    »Und was ist mit dem Schleim?«, fragte Yrsa.
    »Vielleicht von Miesmuscheln oder Fjordkrabben. Das ist nicht mit Sicherheit zu sagen.«
    Assad auf dem Beifahrersitz nickte. Er schlug die erste Seitevon Kraks Nordseeland-Straßenatlas auf und legte den Finger auf die Übersichtskarte. »Okay. Hier hab ich sie. Roskildefjord und Isefjord. Aha! Ich wusste gar nicht, dass die zwei oben bei Hundested zusammenkommen.«
    »Nee, nee«, kam es da vom Rücksitz. »Ihr habt doch wohl nicht vor, beide Buchten abzusuchen, oder? Das ist ja Wahnsinn!«
    »Du sagst es.« Carl warf ihr durch den Rückspiegel einen Blick zu. »Aber wir haben uns mit einem ortsansässigen Segler verbündet, der auch in Stenløse wohnt. Assad, du erinnerst dich bestimmt an ihn von dem Doppelmord in Rørvig. Thomasen. Das war der, der den Vater der Ermordeten kannte.«
    »Ach klar, der. Der hieß irgendwas mit K.   Das war der mit dem dicken Bauch.«
    »Ja, genau. Der hieß Klaes. Klaes Thomasen von der Dienststelle in Nykøbing. Sein Schiff liegt in Frederikssund, und er kennt die Fjorde wie seine Westentasche. Er nimmt uns auf eine Rundtour mit. Uns bleiben gerade noch ein paar Stunden, bevor es dunkel wird.«
    »Wir sollen Boot fahren?« Assad klang plötzlich kleinlaut.
    »Ja, das müssen wir wohl, wenn wir nach einem Bootshaus suchen, das ins Wasser ragt.«
    »Also, das hab ich nicht so gern, Carl.«
    Das überhörte Carl einfach. »Außer dem Lebensraum der Fjordforellen spricht noch etwas anderes dafür, in den Fjordmündungen nach dem Bootshaus zu suchen. Ich gebe es nur ungern zu, aber Pasgård hat doch ordentlich gearbeitet. Nachdem die Meeresbiologen ihre Proben genommen haben, hat er den Brief heute Morgen an die Technik geschickt, damit die das Papier und vor allem die Schatten darauf untersuchen, von denen Laursen gesprochen hat. Und da hat sich gezeigt, dass es sich bei den Schatten um Druckerschwärze handelt. Zwar nur minimal, aber immerhin.«
    »Ich hab gedacht, die Schotten hätten das alles schon überprüft«, sagte Yrsa.
    »Ja, schon. Die haben allerdings in erster Linie die Buchstaben auf dem Papier untersucht, nicht so sehr das Papier selbst. Na, jedenfalls haben die von der Technischen Abteilung heute Vormittag festgestellt, dass auf dem gesamten Papierfetzen Druckerschwärze zu finden ist.«
    »Nur die Schwärze oder stand da noch was?«
    Carl musste lächeln. Einmal hatten er und die anderen Jungs auf dem Marktplatz von Brønderslev gekniet und einen Fußabdruck angestarrt. Vom Regen leicht verwischt, aber doch noch deutlich von den anderen zu unterscheiden. Sie konnten erkennen, dass in die Spitze der Sohle Buchstaben eingeritzt waren, aber es dauerte, bis sie darauf kamen, dass der Abdruck die Buchstaben spiegelverkehrt auf dem Boden abbildete.
PEDRO
hatte dort gestanden. Und sehr bald kursierte die Geschichte, dass die Schuhe wohl einem der Männer aus der Maschinenfabrik Pedershaab gehörten, der Angst hatte, dass ihm sein einziges Paar Arbeitsschuhe gestohlen würde. Wenn die Jungs danach draußen im Freibad ihre Sachen in die Schränke einschlossen, dachten sie immer an den armen Pedro.
    So war Carls Interesse an Detektivarbeit damals geweckt worden, und im Moment kam er sich irgendwie wieder vor wie am Ausgangspunkt.
    »Sie haben herausgefunden, dass die Druckerschwärze eine spiegelverkehrte Schrift auf dem Flaschenbrief hinterlassen hat. Das eigentliche Fischpapier war nicht bedruckt, es musste also geraume Zeit eine Zeitung auf dem Papier gelegen und abgefärbt haben.«
    »Du meine Güte.« Yrsa lehnte sich so weit vor, wie es die übergeschlagenen Beine erlaubten. »Und was stand da?«
    »Tja, wären die Buchstaben nicht so groß gewesen, hätte es wohl nicht geklappt, aber so wie ich sie verstanden habe, kamensie mit viel

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