Ernährung im Sport
nervosa) zeigen BMI-Werte von < 17,5 auf, wobei aber der Körperbautyp zu beachten ist. Sportler mit leptomorphem Körperbau sind weniger anorexiegefährdet als jene mit metromorphem Körperbau (FRÖHNER & WAGNER, 2002).
TAILLEN-HÜFTUMFANG-Quotient (WAIST-HIP-Ratio)
Dieser Quotient aus Taillen- und Hüftumfang (WHR) ist ein einfaches Schätzmaß für das Vorliegen von Übergewicht. Beim Vermessen von Bauchumfang und Hüftumfang (cm) sollte bei Frauen der Quotient nicht über 0,85 und bei Männern nicht über 1,0 ansteigen, da bei höheren Werten eine Bauchfettsucht vorliegt und die Gesundheitsrisiken steigen. Bei Normalgewicht haben Frauen WHR-Werte von < 0,80 und Männer von < 1,0.
Taillenumfang (Waist Circumference)
Der Taillenumfang (Bauchumfang) steht mit dem BMI oder dem WHR in einem engen Zusammenhang. Übersteigt der Taillenumfang 94 cm bei den Männern und 80 cm bei den Frauen, dann sind die Betroffenen zu dick und ihr allgemeines Erkrankungsrisiko steigt an. Ein erhöhtes Gesundheitsrisiko liegt vor, wenn Männer einen Bauchumfang über 102 cm und Frauen einen über 88 cm aufweisen. Dem Bauchumfang wird in der Prävention eine große Bedeutung zugewiesen.
Körperfettbestimmung
Das Körperfett wird klassisch aus der Hautfaltendicke bestimmt. Bevorzugt werden 4-12 Körperstellen, an denen die Hautfaltendicke in mm mittels eines Kalipers gemessen wird. Zur Umrechnung der Summe der gemessenen Hautdicke, in Prozent Körperfett, werden Tabellen genutzt (PARIZKOVA, 1974). Die Zahl der Messpunkte richtet sich nach der Sportart oder dem Untersuchungsziel. Da die Hautfaltenbestimmung zeitaufwendig ist, wurden weitere Verfahren entwickelt. Dies sind die Impedanzmessung , die Körperdichtemessung oder die Sonografie . Von diesen Verfahren wird die Impedanzmessung in der Praxis bevorzugt, weil sie über die Gewebswiderstände relativ schnell Angaben zur allgemeinen Körperfettverteilung liefert. Dieses Verfahren, welches an 2-6 Stellen die Körperleitfähigkeit (Impedanz) messen kann, überschätzt die Fettmasse gegenüber der Hautfaltenmessung systematisch um 8-10%. Die repräsentativste Messmethode ist nach wie vor die Kalipermetrie , zumal wenn wissenschaftliche Fragestellungen zu klären sind.
Das Gesamtkörperfett der Leistungssportler beträgt 5-15% vom Körpergewicht. Während sich die Läufer und Skilangläufer mit 5-7% im unteren Bereich befinden, haben Radsportler, Ruderer oder Schwimmer einen höheren Fettanteil (8-12%). Die Frauen haben in den vergleichbaren Sportarten 2% mehr Fett als die Männer. Während z.B. in den Sportspielarten die Spieler 12% Fett aufweisen, habe die Frauen 14% Fett. In den oberen Gewichtsklassen der Gewichtheber weisen die Athleten über 20% Fett auf. Damit befinden sie sich im Normbereich der Normalpopulation.
Übergewicht
Ein Übergewicht liegt in der Normalpopulation vor, wenn die Männer > 23% und die Frauen > 31% Fettanteil aufweisen. Als objektives Maß zur Einordnung der Übergewichtigkeit wird der BMI genutzt. Ein BMI zwischen 25 und 30 kennzeichnet ein Übergewicht, das inzwischen 48% der deutschen Gesamtpopulation aufweist (DITTRICH, 2001). Der BMI von > 30 ist das Kennzeichen des gesteigerten Übergewichts, das als Adipositas bezeichnet wird und im Jahr 1999 bereits 11,5% der Erwachsenen kennzeichnete ( Tab. 1/14 ).
Tab. 1/14: Definition von Normal- und Übergewicht nach Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO)
Gewichtsklassifizierung
Body-Mass-Index (kg/m 2 )
Normalgewicht
18,5-24,9
Übergewicht
> 25
Vorstufe Fettsucht (Adipositas)
25,0-29,9
Adipositas Grad 1
30,0-34,9
Adipositas Grad 2
35,0-39,9
Adipositas Grad 3
> 40
Trotz aller Warnungen vor den gesundheitlichen Gefahren des Übergewichts steigt dieses in breiten Bevölkerungskreisen weiter an. Im Prinzip gibt es für die Massenabnahme ein breites Interesse (s. Kap. 12 ). Die empfohlenen Maßnahmen zeigen bislang wenig Wirkung, weil die Methoden der restriktiven bzw. optimierten Ernährung wenig anhaltend wirksam sind. Zudem werden zusätzliche Bewegungsprogramme zum Substanzabbau nicht oder unvollkommen realisiert.
Erst wenn die aufgenommene Nahrungsenergie den Grundumsatz unterschreitet, besteht die objektive Möglichkeit der Massenverminderung. Das bedeutet eine Nahrungsaufnahme von 1.000-1.500 kcal/Tag. Wird die unterkalorische Ernährung mit erhöhter körperlicher oder sportlicher Aktivität verbunden, dann kommt es sicher zu einer deutlichen Massenreduktion.
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