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Ernährung im Sport

Ernährung im Sport

Titel: Ernährung im Sport Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georg Neumann
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betreibt ( Abb. 1/13.2 ). Aus der Abbildung wird ersichtlich, dass nach einer Ergometerbelastung von 230 W der Blutzucker auf 3 mmol/l bei unverändertem Insulinspiegel absank. Die danach in der Erholungszeit erfolgte Aufnahme von 100 g eines Komplexkohlenhydrats überforderte seine Insulinfreisetzung und die Blutglukose blieb über drei Stunden deutlich erhöht. Nach 90 min betrug die Glukosespitze 18 mmol/l (324 mg/dl). Dieser Zustand störte den trainierten Diabetiker nicht und er fühlte sich wohl. Als Konsequenz sollte in der Regeneration die Glukose verteilt auf kleinere Mengen (24-48 g pro Stunde, entsprechend 2-4 Broteinheiten) aufgenommen werden. Die früher sehr gebräuchliche Broteinheit (BE) bei Diabetikern entspricht der Aufnahme von 12 g verdaulicher Kohlenhydrate. Die anstelle von BE eingeführte Kohlenhydrateinheit (KHE oder KE) entspricht 10 g verdaulicher Kohlenhydrate.
    Für längere Ausdauerbelastungen genügt die Aufnahme von 3-5 KE oder 5 BE pro Stunde.

    Abb. 1/13.2: Nach 60 min Ergometervorbelastung nehmen Diabetiker (So.) und Radsportler (P.) 100 g Kohlenhydrate auf. Während beim Radsportler mit Diabetes die Blutglukose ansteigt, bewirkt Insulin beim gesunden Radsportler eine Unterdrückung des Blutglukoseanstiegs. Eigene Daten
    Die Resorptionsgrenze im Darm beträgt für Kohlenhydrate während der Belastung 60 g.
    Auch der Typ II Diabetiker sollte bei Ausdauerbelastungen von über einer Stunde Dauer stets Glukose für Notfälle mitführen , damit er bei sich anbahnender Unterzuckerung sofort handeln kann. Durch das Mitführen von handlichen Blutzuckermessgeräten, die nach der Papierstreifenmethode sicher arbeiten, ist eine Kontrolle der Glukosekonzentration möglich. Die Gefahr der Unterzuckerung besteht besonders bei Marathonläufen und beim Radfahren sowie Marathonlauf beim Langtriathlon.
    Hat ein Sportler grenzwertige Glukosekonzentrationen in Ruhe, dann kann durch einen Glukosebelastungstest (75 g oder 1 g Glukose pro kg Körpergewicht) die Insulinantwort geprüft werden ( Abb. 2/13.2 ). Zum Beispiel sollte bei Gabe von 75 g Glukose bei einer Person von 75 kg die Blutglukose zwei Stunden nach Aufnahme nicht über 11,1 mmol/l (200 mg/dl) ansteigen. Werte darüber sind verdächtig auf die Zuckerkrankheit. Ein im Stoffwechsel gut geführter Sportler mit einem Diabetes Typ II hat einen relativ niedrigen Blutzuckerspiegel mit geringen Schwankungen. Eine repräsentative Messgröße dafür ist der Glukosegehalt im Hämoglobin , der als HbA1c-Wert gemessen wird. Der trainierende Diabetiker setzt vermehrt Fettsäuren zur Energiegewinnung um, weil die bremsende Wirkung des Insulins auf den Fettstoffwechsel minimal ist.

    Abb. 2/13.2: Glukosetoleranztest (Aufnahme von 75 g Glukose) bei Typ II Diabetikern (IGT) und Normalpersonen (NGT). Der Diabetiker hat auf Grund des Insulinmangels einen überdurchschnittlich hohen Glukoseanstieg. Nach einer Diät von über sechs Wochen mit nur 2.000 kcal/Tag hatte sich die Glukosetoleranz deutlich verbessert.

14 OPTIMALES KÖRPERGEWICHT
    Das optimale Körpergewicht hängt nicht von allgemeinen Idealgewichtstabellen ab. Zahlreiche Faktoren beeinflussen das Körpergewicht. Einen vordergründigen Einfluss auf die Körpermasse (Körpergewicht) übt der Körperbau aus, der von den Eltern vererbt wird. Der objektive Zugang zur Beschreibung des Körperbaus sind Körperhöhe und Körpergewicht (Körpermasse). Aus diesen beiden Größen wurden zahlreiche Indices entwickelt.
    Die üblichen Maßeinheiten für die Körperhöhe sind im europäischen Raum Meter oder Zentimeter.
    Die Körpermasse wird mit der Maßeinheit Kilogramm (Gramm) bestimmt.
    Sowohl Körperhöhe als auch Körpermasse beeinflussen die Leistungsfähigkeit in zahlreichen Sportarten. Durch den Körperbau wird der Körperschwerpunkt festgelegt, der in den Sportarten horizontal oder vertikal beschleunigt bzw. bewegt werden muss. Ein hoher Körperwuchs bringt z. B. Sportlern im Basketball, Volleyball, Schwimmen, Hochsprung oder Hürdenlauf Leistungsvorteile.

    Die Körpermasse ist ein Klassifizierungsmerkmal in den Kampfsportarten, die deshalb auch als Gewichtsklassensportarten bezeichnet werden. Hierzu gehören z. B. Boxen, Judo, Ringen und Gewichtheben. Weiterhin ist eine große Körpermasse zum Beschleunigen von Sportgeräten vorteilhaft, wie im Kugelstoßen, Diskuswurf oder Hammerwurf. In den technisch-kompositorischen (akrobatischen) Sportarten (Eiskunstlauf, Turnen, Rhythmische Sportgymnastik) und im

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