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Ernährung im Sport

Ernährung im Sport

Titel: Ernährung im Sport Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georg Neumann
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Gewichtsabnahme werden zahlreiche Mittel oder Verfahren (Abmagerungskuren) von Firmen, Institutionen oder Kliniken angeboten. Ihre Wirksamkeitist aber für die Gesamtbevölkerung begrenzt, da sich an der Massenzunahme insgesamt wenig verändert hat.
    Derzeit gibt es zur Behandlung der Übergewichtigkeit zwei anerkannte Wirkstoffe, das Sibutramin und das Orlistat .
    Das Sibutramin (z. B. Reductil ® ) ist ein Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer und wirkt über das Gehirn als Appetitzügler und Bewegungsaktivator.
    Während der Einnahme kommt es zu einem stärkeren Sättigungsgefühl bzw. einer Zügelung des Appetits. Zugleich wird der Energieumsatz durch zentrale Anregung der Bewegungsaktivität gesteigert. Der gewichtsvermindernde Effekt des Medikaments ist wissenschaftlich belegt.
    Das Orlistat (Xenical ® ) ist ein „Fettblocker “. Orlistat vermindert die Fettresorption im Darm, indem etwa 30% der aufgenommenen Fette wieder ausgeschieden werden. Als Nebenwirkungen sind Blähungen und Durchfall bekannt.
    Nur von diesen beiden Substanzen gibt es wissenschaftlich ausgewiesene Studien, die eine anhaltende und sichere Massenabnahme von etwa 4-6 kg in einem halben Jahr belegen. Der sogenannte Jojoeffekt , d. h. ein erneutes Ansteigen des Gewichts nach Beendigung der Medikamenteneinnahme oder Kur, ist nicht so drastisch wie bei anderen Abmagerungskuren. In Verbindung mit einer Diätumstellung oder Änderung des Lebensstils hält die Wirkung der beiden Medikamente länger an.
    Bei extrem Übergewichtigen (BMI > 40) sind durch eine operative Magenverkleinerung (Magenband) sichere Erfolge in der Gewichtsabnahme, auch bei Kindern, möglich.
    Das Werben und Agitieren zum Erhalt eines normalen oder optimalen Körpergewichts ist nach wie vor notwendig, weil fast die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung die Normvorstellungen durch ein Zuviel an Körpermasse verfehlt. Jedes über längere Zeit anhaltende, größere Übergewicht fördert mit hoher Wahrscheinlichkeit Stoffwechselentgleisungen (z. B. Diabetes Typ II) und Funktionsstörungen im Herz-Kreislauf-System (z. B. Bluthochdruck). Im deutschen Gesundheitswesen müssen inzwischen 30% der zur Behandlung verfügbaren Finanzmittel für die Behandlung der Folgeerkrankungen der Fehlernährung und der Bewegungsarmut ausgegeben werden.
    Körperbautyp
    Der Körperbautyp kann nicht allein aus den Tabellen entnommen werden, die sich auf Körperhöhe und Körpermasse stützen. Die Proportionen von Körperhöhe und Körperlänge werden wesentlich vom Körperbautyp beeinflusst (s. Abb. 1/14 ). Für praktische Belange kann der Körperbau in fünf Typen eingeteilt werden (NOACK et al., 1985; MÖHR, 1988):
    Typ I: Stark schlankwüchsig, sehr geringe aktive Körpersubstanz (Muskulatur).
    Typ II: Mäßig schlankwüchsig, wenig aktive Muskulatur.
    Typ III: Mittlere Statur, ausgewogene Muskulatur.
    Typ IV: Mäßig gedrungen, große aktive Muskelmasse.
    Typ V: Stark gedrungen (auch athletisch), sehr viel aktive Muskelmasse.
    Die Einordung von Sportlern und Personen in bestimmte Körperbautypen lässt Schwankungen von 10% zu.
    In der vergleichenden Anthropometrie ist die Körperbautypologie von CONRAD (1963) gebräuchlich. Das Typologieschema nach CONRAD stützt sich auf ein Koordinatensystem mit 81 Feldern. Nach Zuordnung typischer Merkmale werden ein leptomorpher, pyknomorpher, hyperplastischer und hypoplastischer Körperbautyp unterschieden. Dieses CONRAD-Schema wird zur Darstellung von Körperbauentwicklungen, d. h. vom Kindes- bis zum Erwachsenenalter, bevorzugt genutzt (FRÖHNER & WAGNER, 1976).

    Abb. 1/14: Zusammenhang zwischen Optimalgewicht und Körperbau. Bei gleicher Körperhöhe kann das Optimalgewicht in Abhängigkeit vom Körperbau (Körperstatur) stark variieren.

ANHANG
Literatur
    AMERICAN DIETETIC ASSOCIATION (1993). Position of the American Dietetic Association: Vegetarians Diets. J. Amer. Dietetic Assoc., 93 , 1317-1319.
    ANDERS, R., MULLER, D. C. & SORKIN, J. D. (1993). Long-Term Effects of Change in Body Weight on all Cause Mortality. Ann. Intern. Med., 119 , 737-743.
    ANDERSON, R. A. (1991). New-Insights on the Trace-Elements Chromium, Copper, Zinc, and exercise. In F. BROUNS, W. H. M. SARIS & E. A. NEWSHOLME, (eds): Advances in Nutrition and Top Sport. Med. Sports Sci., 32 , 38-58.
    ANDING, J. D., WOLINSKY, I. & KLIMIS-TAVANTZIS, D. J. (1997). Chromium. In I. WOLINSKY & J. A. DRISKELL (eds.). Sports Nutrition: Vitamin and Trace Elements. Boca Raton: CRC

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